Interview mit Manik, Juni 2020, Fragen von Wolfgang und Yvonne (Jetzt-TV, Manik Interview01): Manik ist spiritueller Lehrer in Berlin, Inhaber vom „Institut für Seelenheilung“, ein Anlaufpunkt für Menschen, die auf der spirituellen Suche sind und damit eine innere Orientierung oder Ausrichtung erfahren wollen; ein Kristallisationspunkt für Menschen, die spirituell suchen, fast so was wie ein Mini-Ashram, obwohl Ashram noch mal ein anderes Konzept ist, das wäre das nächste Projekt; was versteht Manik unter Erwachen? Im Erkennen, was ich nicht bin, erwache ich zu dem, was meine wahre Natur ist, das ist ein sehr tiefer innerer Befreiungsweg; immer deutlicher wahrgenommen wird. dass da letztendlich kein Ich vorhanden ist; was handelt, auf der Suche nach dem Ich, ja, muss man scheitern, weil da kein Ich zu finden ist; die Stille, die Präsenz wird letztlich auch noch wahrgenommen? Die Stille des Verstandes, der Raum, der dann auftaucht, ist das Erwachen? Hat Aufwachen auch etwas Individuelles? Erwachen, ein Prozess der Individualisierung, das, was in mir ist, fängt an, sich ungehindert und befreit auszudrücken; Advaita Vedanta und Neo- Advaita, von Manik nochmal separat betrachtet, was wir im Westen machen, wir nehmen uns etwas aus Indien, holen es uns rüber, bei Yoga ist es offensichtlich, entkernen es spirituell, nehmen den Wesenskern raus, Yoga wird zum Körperkult, Tantra wird zu erotischen Spielereien und oft geht das Spirituelle darin verloren, und das sieht Manik bei Neo Advaita auch, ein Stück weit. Jeder hat die Vorstellung ich handle; Surrender ist nicht das Ziel, sondern ein Tool auf dem Weg, eine Technik, eine Methode, mit der man zu der Erkenntnis gelangt, dass es keinen Handelnden gibt; Surrender hat nichts mit Unterwerfung zu tun; Surrender ist ein absolut innerer Prozess des Hingebens, nicht an jemand anderen; das Hingeben an das Leben; Surrender heißt bedingungsloses Ja zu diesem Augenblick. Es gibt von Meister Eckhart einen schönen Satz: Wenn du Gott finden willst, dann musst du dich loslassen. Was lasse ich denn los, wenn ich mich loslasse? Ich lasse die Vorstellung von einem Ich los, ich lasse das mentale Konzept los, und das geschieht auch in Surrender; wenn das umfassend geschehen ist, dann ist dieses Ich weg, es ist hingegeben worden; was dann übrig bleibt ist kein Ich mehr, das ist formloses, reines, zeitloses, klares Bewusstsein. und das ist für Manik Erwachen, das ist noch nicht Erleuchtung, was ist der Unterschied? Letztendlich fängt mit dem Erwachen die Reise überhaupt erst an, vorher ist die Reise ein hilfloses Tasten im Dunkeln…, und irgendwann findet man den Weg; die Welle, die den Ozean in der Tiefe erkennt, erschafft den Ozean nicht. Satori, mehr ein Aufblitzen eines Leuchtturms in der Tiefe, und dann weiß man, wo die Reise ungefähr hingehen könnte, und je tiefer man dann auch geht, desto mehr klärt sich der Nebel, umso klarer wird es. Sat-Chit-Anand, oft auch missinterpretiert als „ich habe da grundsätzlich immer eine Freude“, es ist etwas viel Tieferes, selbst im Schmerz, selbst im Leiden kann in der Tiefe ein freudiges Lächeln dieses Leiden, diesen Schmerz bezeugen; die Totalität des Seins schließt Leiden nicht aus, dieser Körper wird sterben und ein Körper, der stirbt, wird oft auch krank und hat Schmerzen; auch Buddha ist gestorben, auch Osho ist gestorben, Laotse, Jesus ist gestorben, und das Ego wünscht sich natürlich ein Zustand, wo das „mich“ nicht mehr betrifft; dieser Body-Mind-Mechanismus kann durchaus auch Angst vorm Tod haben, und doch ist etwas da, was dem zuschaut und keine Angst hat und damit einverstanden ist und weiß, dass jegliche Veränderung, die an der Oberfläche passiert, dort unten keine Auswirkungen hat; im physisch materiellen Sinne ist das kein Zustand, unten / oben gilt da nicht mehr; Manik: Kannst du sagen, wer du bist? Nein, keine Ahnung, man kann dann schön sagen „ich bin das reine Bewusstsein“ und auch das ist wieder eine Definition, das Ego möchte immer alles definieren; wenn ich das reine Bewusstsein bin, was ist denn dann das Unbewusstsein? Da ist schon wieder eine Trennung, eine Spaltung drin, jedes Definieren ist auf dieser Ebene, ist in diesem Bewusstsein nicht zielführend; Manik kann nicht sagen, wer er ist, nein; es bleibt ein totales Nicht-Wissen über, absolut nicht unangenehm, es ist das Schönste, was einem passieren kann; ich muss nichts mehr wissen und dieses Nicht-Wissen ist gleichzeitig das tiefste Wissen, was möglich ist; von Sokrates den schönen Satz: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, und das ist Weisheit. Das Nicht-Wissen weiß den weglosen Weg; das Nicht-Wissen ist jeden Moment eins mit dem Sein; Handlung geschieht aus dem Nicht-Wissen heraus, in Antwort auf den jetzigen Augenblick…, und noch weiteres Interview mit Manik, z. B. mit Fragen: Was ist die Seele? Kann ein spiritueller Lehrer sehen, wann jemand aufgewacht ist? Kann ich selbst wissen, dass ich aufgewacht bin? Fragen zum Prozess, „damit sein“... jetzt-tv.net
18 сен 2024