Verwirrung ist die Abwesenheit der inneren Führung.
Jeder, der sich schon mal tiefen Themen gestellt hat, kennt das Phänomen der Prozess-Grippe.
Meist kommt sie nach intensiven Prozessen, manchmal aber auch als Widerstand des Ego vor dem Prozess.
Das Retreat geht am Wochenende los und alles in dir wehrt sich dagegen.
Obwohl du weißt, dass du gerne dorthin gehen möchtest und diese Arbeit dir gut tut, wirst du müde und lustlos und willst am liebsten zu Hause bleiben.
Gerade dann, wenn du jetzt doch hingehst, erlebst du oft sehr tiefe Durchbrüche.
Aber manchmal ist nicht ganz klar, ob es Widerstand ist oder eine tiefe Erschöpfung und es besser wäre, erst einmal den vorherigen Prozess zu verarbeiten.
Dann darf auch Unklarheit und Verwirrung dasein.
Die Vorstellung, immer Orientierung zu haben und immer zu wissen, wo es langgeht, kommt auch aus dem Ego-Verstand.
Kein erwachter Mensch hat eine Orientierung.
Es gibt keine Orientierung.
Die einzige Orientierung, die man haben kann, ist das Folgen der Intuition.
Sie hat Orientierung, denn sie ist das Ganze und sie weiß, was das Ganze will.
Aber die Vorstellung, immer Orientierung haben zu müssen, ist das Ergebnis eines Ego-Verstandes, der schon vorher die Ergebnisse seiner Handlungen wissen will, der immer vorher schon alles abchecken will, um notwendige Erfahrungen nicht machen zu müssen.
Aber dann passiert eben auch kein Wachstum.
Orientierung und Wissen über den Weg gibt es nur innerhalb des Traumzustandes.
Der Wunsch nach Orientierung ist dein Versuch, dich in deiner erträumten Zukunft zurechtzufinden.
Jetzt in diesem Moment brauchst du keine Orientierung. Orientierung brauchst du nur, um in einer erdachten Zukunft deinen Weg zu finden.
Du brauchst sie nur in einer erträumten Welt, die nicht existiert.
Nur diese fordert Orientierung ein.
Es gibt nichts, woran man sich orientieren muss oder wohin man sich orientieren muss.
Du bist einfach offen, du hörst, siehst, spürst und bist. Du brauchst keine Orientierung.
Orientierung brauchst du nur in einer erträumten Zukunft auf einem erträumten Weg auf ein erträumtes Ziel hin.
Aber all diese Dinge, die Zukunft, der Weg und das Ziel, existieren nur in der Phantasie. Sie sind nicht Teil der Realität.
Du kannst sie keinem Menschen zeigen, weil sie nur in deiner eigenen, selbst erschaffenen Welt existieren.
Das ganze Problem mit Entscheidungen und Orientierung existiert nur in deinem Kopf.
Im Grunde brauchst du gar nichts zu machen, selbst wenn du völlig unklar und orientierungslos bist.
Das Verrückte ist, irgendwas wird passieren, egal ob du eine Entscheidung getroffen hast oder nicht.
Das Leben geht immer weiter, es stoppt nicht, bis du eine Entscheidung getroffen hast.
Das, was passiert, ist das, was passiert.
Wenn du jetzt in diesem Moment und in dem nächsten und übernächsten auch keinen Impuls hast zu handeln, dann geschieht halt einfach keine Handlung.
Es ist nicht so, dass du eine Entscheidung getroffen hast, nicht zu handeln.
Es geschieht einfach aus der Spontanität dieses Moments.
Dann öffnet sich der Horizont wieder, und das Leben wird wieder wahnsinnig interessant, frisch und spannend.
Jede Sekunde ist wahnsinnig spannend und inspirierend, weil du nicht weißt, was als nächstes geschehen wird.
Solange die innere Führung nicht da ist, werden immer wieder Zustände der Verwirrung und Orientierungslosigkeit erscheinen.
Sie sind der natürliche Ausdruck des Mangels an innerer Führung.
Dann lass das Verwirrtsein geschehen, und aus der Annahme heraus wird Klarheit auf einer viel tieferen Ebene erwachsen.
Dann erkennst du, dass du nicht die Verwirrung bist.
Du bist das Zeugenbewusstsein, das Verwirrung erfährt und bezeugt.
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Auszug aus dem Satsang mit Manik zu Fragen spiritueller Sucher
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25 дек 2023