Impulsvortrag von Rainer Marten (Freiburg) Gehalten am 09.12.2015 an der Universität Freiburg. Buch zur Tagung: www.klosterman... Website der Universität Freiburg: www.frias.uni-...
Das ist kompletter Unsinn. Die Begegnung mit dem Buddhismus (Lao Tse) steht am ENDE von Heideggers Denkweg, nicht an seinem Anfang. Was ihn faszinierte war die zumindest scheinbare Ähnlichkeit seiner Aussage: "Das Nichts ist keineswegs die Verneinung oder gar die Leugnung des Seins, sondern die bevorzugte Weise, in der das Sein heute erscheint" mit der Aussage von Lao Tse "Sein und Nicht-Sein beides ist gleich dem Ursprung nach und nur verschieden nur durch den Namen". Der Unterschied ist nun der, dass die Identität von Sein und Nicht-Sein die Voraussetzung des Buddhismus ist und dass es sich um eine wirkliche Identität handelt. Bei Heidegger steht das Nichts immer in einem Seinsbezug, kann also nie mit ihm identisch sein. Im Gegenteil, Heidegger hält Nietzsches Grundthese: "Es ist Nichts mit dem Sein" geradezu für den Gipfelpunkt des metaphysischen Denkens, d.i. des Nihilismus. Wie sich Heidegger letztlich zum Buddhismus verhalten hätten, wissen wir nicht. Der Mann, der bislang am weitesten mit dieser Frage vorgedrungen ist, ist Fabian Heubel in seinem Buch "Gewundene Wege nach China", erschienen bei Klostermann. Bei Marten haben wir doch das Problem, dass er von Heidegger wenig und vom Buddhismus gar nichts versteht, was eine gewisse Unfruchtbarkeit in seiner Bezugnahme ergibt. Dass sich etwas gleicht, heisst wie gesagt nicht, dass es daselbe ist.
Das Sein ist nicht von Heidegger erdacht, sondern die Frage nach dem Sein des Seienden ist die Grundfrage der Philosophie seit ihren Anfängen. 2. Kann das Sein auch gar nicht erdacht, sondern nur erfragt und erfahren werden. 3. Hat das Sein keine Gegenspieler. Zum einen, weil es kein Subjekt ist, zum anderen, weil alles, was ist, schon in einem Seinsbezug steht, oder nicht ist. Die Frage ist nur, ob dieser Seinsbezug offen ist, oder verdeckt und vergessen, z.B. durch den Wischi-waschi-Begriff "Das Leben" oder den psychologischen Komplex von Ich-Es-Über-Ich, oder den soziologischen Gesellschaftsbegriff (Gesellschaftscharakter) oder das Einschleifen von religiösen oder Sinnfragen in den Bezirk der Philosophie oder eben durch die modernen Naturwissenschaften, der Mensch als biologisches Zellwesen, der Mensch als aus chemischen Stoffen zusammengesetzt, der Mensch als zoon politikon, oder zusammengefasst ausgedrückt, der Mensch als das den technischen = naturwissenschaftlich-physikalischen Gesetzen unterworfene Wesen.
Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit kann Heidegger nicht treffen, weil Philosophie ja gerade dadurch Philosophie ist, das sie nicht Wissenschaft (Physik) ist.
Ich habe eine längere Abfassung von Martin Heidegger vor vielen Jahren als etwa 18- Jähriger gelesen und musste damals - und auch heute noch - feststellen, daß die problematische Verknüpfung zwischen Einsichten und metaphysischen Deutungen so eminent ist, daß es schwierig bis unmöglich ist, aus seinen Aufzeichnungen die universell werthaltigen Einblicke separiert herauszuextrahieren.
Das Seyn ist keineswegs seperat von allem Seienden; es ist vielmehr wie Heidegger sagen würde "in jedem "ist" schon mitgesprochen", also ständig an-wesend; es ist nur die Frage, in welchem Modus. Und auf welche Gestimmtheit dieser trifft.
Fast ein Jahrzehnt gehörte er zu Heideggers Schülern, doch mit seiner fast schon verbitterten Kritik kam er erst lange nach Heideggers tot ums Eck. Achja es wir mal wieder Zeit "aus der Erfahrung des Denkens" zu schöpfen.
nein, er hat ihn ganz genau verstanden. deshalb führt sein denken in die lehre und deshalb hat er sich in seinem späteren wirken als philosoph der kunst und dichtung zugewandt. hat sich mit buddhismus beschäftigt. genau wegen der mystizistik in seinem denken, hat er ja auch eine anziehung bei philosophen, die eben wohl einen entwedre mystizistischen oder metaphysischen hintergrund haben. genau deshalb hat heidegger über sartre gesagt, der hätte ihn nicht verstanden. der war alles andere als ein mystiker im denken. heidegger ist ein mystizist des nihilismus. eine mystik ohne ein gegenüber - ohne martin bubers 'du - man kann aber auch schlicht sagen, ohne liebe und barmherzigkeit der religösen mystiker. er verschließt in seiner philosophie die wege der begrifflichkeit. womit füllt er die leere? mir hat dieser kurze vortrag mit den bezugnahmen auf einiges passagen aus den schwarzen heften sehr geholfen zu verstehen, worin genau das unbehagen bestand, das ich in der auseinandersetzung mit heideggers denken in mir aufkam. rainer marten hat heidegger sehr gut verstanden.
Es ist wirklich faszinierend, wie es Marten gelingt, jede Heidegger-Stelle bewusst und geradezu mit Gewalt misszuverstehen. Man wird den Eindruck nicht los, dass dieser Mann sich absichtlich dümmer stellt, als er ist, um im Publikum ein paar Lacher für sich verbuchen zu können. Der Journalismus ist vor allem deshalb tötlicher als die Atombombe, weil er demselben, scheinbar rationalen Denken entspringt. Und gerade weil er tötet, indem er seine Opfer scheinbar am Leben lässt, "wesenlos im ewigen Zerfall", um einen Vers von Gottfried Benn zu zitieren und der eigenen Denkfähigkeit beraubt. Ich glaube nicht, dass diese Dummstellmethode auf Dauer wirklich funktioniert. Ich nehme es dem Mann einfach nicht ab, dass er sich nicht vorstellen kann, was ein Leben ohne Sein bedeutet. Jeder Depressive oder sonstwie schwer Erkrankte, mit dem ich bislang gesprochen habe, hat diesen Grundgedanken Heideggers auf Anhieb verstanden und zwar ohne jegliche philosophische Vorbildung. Banal ausgedrückt, selbst der Dümmste hat es kapiert. Daher glaube ich schlichtweg nicht, dass dieser Punkt gerade für Marten nicht nachvollziehbar ist.
ein Leben ohne Sein bemächtigt aber niemand einen anderen Menschen durch Gewalt zu erniedrigen den so viel autonomes Handeln ist einen Menschen welcher für sich und sein Handeln selber eintreten kann indem er entscheidet durch erniedrigen eines schwächeren nicht sein krankes Ego zu füttern. Ich zerstöre niemand und lasse immer eine Möglichkeit sein Verhalten zu Reflektieren .
Der Einzige der Mut hat und Ethik und selber denken kann trotz seiner Nähe zum Meister aus Deutschland. Ein großes Dankeschön und mögen sie weit über hundert Jahre alt werden und dabei gesund bleiben und auf den Ottomanen verzichten und ihren Garten selber pflegen können. Kai oligon doron philein estin.
Martin Heidegger ok! Jetzt ich: Das Sein allein nimmt sich stetig was dazu ein, weil das Sein sonst minderer wird bis zum gewesen sein und zur Verwesung zum NICHTS. Das ich sucht sich Mittel zum Tausch, und der begleichung des Selbst. Sind die Mittel nicht aufwendbar, schwindet das Selbst zum Zweck allein, und zum Ende des Seins.
"Das Leben ist der Güter höchstes nicht". Ich weiß offen gestanden nicht, warum sich das so schwer begreifen lässt. Es handelt sich um eine metaphysische Binsenweisheit.
das versteht jeder, aber darum geht es nicht. darum geht es bei heidegger nur vordergründig. das dasein hat überhaupt erst bedeutung mit einem du - einem vis a vis - mit einer art des wahrgenommen werdens. heidegger fehtl dies in voller länge auf allen ebenen. eine mystik des nihilismus ist ein irrweg. darin verwirklicht sich entweder ein leben ohne menschlichkeit oder ein menschenleben mit leerer ausrichtung. so gesehen, müsste heidegger gerade das moderne, das mechanische, das fortschrittliche umarmen. sein denken wirft vielleicht wichtige fragen auf, lenkt die aufmekrsamkeit an der einen oder anderen stell auf eine wichtige stelle im philosophieren. als ganzes führt es in die leere. wieso sonst dann das fragmenthaft wertk zeit und sein? wieso sonst die hinwendung zur kunst und dichtung? wieso sonst, diese haltung gegenüber seinem umfeld? ich meine, askt war er ja am ende auch nicht. nur von sich eingenommen
@@nursen2106 Das ist völliger Unsinn. 1. Gleich zu Beginn von "Sein und Zeit" heisst es unmissverständlich: "Die Welt des Daseins ist immer Mitwelt. Das In-sein ist Mitsein mit Anderen." oder " Das Mitsein bestimmt existenzial das Dasein, selbst dann wenn ein anderer faktisch nicht vorhanden und wahrgenommen ist." oder "Dasein ist wesenhaft Mitsein." Deutlicher kann man es eigentlich nicht sagen. 2. Der Begriff Mystik des Nihilismus bezogen auf Heidegger, ist schon doppelt falsch. Zum einem handelt es sich bei Heidegger stets um das zu Denkende und um das Denkbare und Fragbare, nicht um das Erahnbare oder sonstwie sinnlich oder über-sinnlich Spürbare, kurz gesagt also um das Gegenteil von Mystik. In Heideggers gesamten Denken, welches er Seins- oder Ereignisdenken nennt, geht es um die Frage einer "Verwindung" der Metaphysik, also der Art und Weise, wie bisher gedacht worden ist, weil in dieser Art und Weise des Denkens der Nihilismus - verdeckt - begründet ist. Es geht also um das Gegenteil von Mystik und um das Gegenteil von Nihilismus. 3. Hört es sich bei Dir so an, als hätte Heidegger an irgend einem Punkt nicht mehr weitergewusst, sich dann der Kunst zugewandt und damit sein philosophisches Scheitern zugegeben. Auch hier ist wieder das Gegenteil der Fall. Er fand bei bestimmten Künstlern und durchaus nicht bei jedem, die Frage nach dem Sein prägnanter ausgearbeitet, als bei zeitgleichen oder vorhergehenden Philosophen. Gerade in Hölderlin glaubte er einen Rekurs auf die Philosophie in ihren Anfängen, also bei den Vorsokratikern - Heraklit und Parmenides - zu finden. Wichtige Dichter für ihn waren darüber hinaus Trakl, Benn, Rilke, Char und Celan. Also mit der Ausnahme von Goethe und Hölderlin ausnahmslos Dichter der Moderne, Zeitgenossen. Weitere wichtige künstlerische Bezugspunkte waren Adalbert Stifter, Ernst Jünger, Paul Klee J.P. Hebel, Santa Clara, Van Gogh, Cézanne, Albrecht Dürer... Er fand also bei gewissen Künstlern seinen Denkweg bestätigt, also das Gegenteil von widerlegt.
@@jcmangan ;.D OMG ja, da stehen auch ganz viele deutliche Sachen drin. In jedem Kapitel. Ob sich die Aussagen widersprechen, steht dann immer erst auf dem nächsten Blatt - sag ich mal allgemein zu Heidegger bzw. sein Werk. Dazu möchte ich ehrlich sonst gar nichts mehr reden
