Modulare Bauweise ist einfach die Zukunft, bin da auch froh, dass wir den Boxer haben. Wirklich stark zu sehen, wie rasch ein Modulwechsel durchführbar ist.
Hmm, naja "rasch" ist relativ: 30-90 Minuten nur fürs Aufsetzen bei einem modularen System ist schon einiges an Zeit, besonders wenn mehrere getauscht werden müssen.
Wieder ein sehr interessanter Einblick. Hatte hier auf RU-vid eine Diskussion mit Briten die meinten der Boxer wäre ja ein Britisches Fahrzeug und die Britische Industrie hätte das Fahrzeug entworfen. Auf meinen Einwand hin das er von Rheinmetall und KNDS Deutschland entwickelt und gebaut wurde und die Briten erst ausgestiegen sind aus dem Programm und Jahre später dann doch wieder dabei sein wollte, wollte man sich nicht einlassen. Ich denke diese Modulare Bauweise wird sich durchsetzen bzw ist genau der richtige Weg.
Lass sie doch bei dem Glauben. Durch ihren Ausstieg aus dem Programm dürfen die Briten deutlich mehr pro Boxer bezahlen, als die Niederländer oder die Deutschen. Mehr verteilte Produktionsstandorte sind eine gute Idee. Und werden auch zu mehr produzierten Fahrmodulen und einer noch größeren Bandbreite an Missionsmodulen führen. Was dem Boxer Programm gut tut. Und was indirekt auch zu niedrigeren Unterhaltskosten führt.
Bei Auswechselbarkeit des Moduls geht es vermutlich nicht unbedingt darum, während eines Einsatzes zwischen unterschiedlichen Modulen schnell wechseln zu können, denn hier bedarf es ja auch der entsprechenden Spezialisten, um die jeweilige Aufgabe überhaupt durchführen zu können, sondern darum auch schnell auf ein fahrbereites Fahrmodul wechseln zu können. Das Fahrmodul mit Motor und Fahrwerk erleidet eben häufiger Ausfälle und muss regelmäßig gewartet werden, weswegen auch die entsprechende Funktion nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Die Auswechselbarkeit des Moduls soll deshalb in erster Linie die Ausfallzeit einer bestimmten Fähigkeit durch notwendig gewordene Reparaturen am Kfz selbst minimieren.
Richtig, tatsächlich werden die meisten missionsmodule nicht sehr oft gewechselt. Die RCH 155 und die Rheinmetall Boxer haben ein verstärktes Laufwerk, also ist die modularity-t auf manchen noxern sowieso begrenzt.
Das würde aber bedeuten, dass man mehr Fahrmodule benötigt, als Missionsmodule, oder unterliege ich hier einem Denkfehler? Meines Wissens nach hat die Bundeswehr aber immer 1:1 bestellt, also ebenso viele Fahr- wie Missionsmodule.
@@totwiedisco Danke für deine Frage. Mein Kommentar beruht allein auf Vermutungen bzw. logische Annahmen. Was soll bei einem Sanitätsmodul im normalen Betrieb kaputtgehen, bei einem Fahrmodul hingegen muss aber der Motor gewartet oder repariert werden, Öl und Reifenwechsel fallen auch an usw. Sinnvoll wäre es mehr Fahrmodule zu besitzen, aber es kann auch sein, dass die Bundeswehr relativ gesehen einfach mehr Missionsmodule bestellt hat, als sie eigentlich benötigt😄. Ein Sanitätsmodul ohne medizinische Geräte kostet ohnehin sehr wahrscheinlich nur ein Bruchteil dessen, was ein Fahrmodul kostet. Irgendwann werden sicherlich auch reine Fahrmodule bestellt, allein deshalb, weil neuere, bessere Versionen/Motoren angeboten werden. Die Tatsache, dass man beide Segmente theoretisch von zwei Teams, sogar an zwei verschiedenen Orten getrennt voneinander warten kann, spielte vielleicht auch eine Rolle bei der Entscheidung für dieses Modularitätskonzept.
@@michaelneuwirth3414 Danke dir für deine Antwort. Das mit der getrennten Wartung klingt natürlich auch plausibel. Das Problem ist, dass ich bislang noch nirgends eine offizielle Stellungnahme der BW selbst gelesen habe, weshalb sie sich für das Modularitätskonzept entschieden hat (und nicht nur die, das System ist ja auch im Ausland extrem erfolgreich). Jemand hatte mal geunkt, es sei halt einfach "da", man nutze es aber nicht. Insofern bin ich immer auf der Suche nach dem konkreten Anwendungsfall in der Praxis. :)
Er sagt da , man kann 3 Module auf dem Grundfahrzeug verwenden. Aber es gibt doch wesentlich mehr Module. Gibts Unterschiede beim Grundfahrzeug, oder ist das eine Fehlinterpretation meinerseits?
Es ist wohl so, dass HIL nur diese 3 Module (San, GTFz, Führung) wartet und wechselt. Die anderen Module sind im Zulauf und werden aktuell noch von der Industrie betreut. In der Videobeschreibung gibt es weiterführende Links. Hier geht es z.B. um die Module: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-QUM9JdxPVfA.html
Ich weiß nicht, ob sie es da auch haben aber prinzipiell gibt es in der Bundeswehr neben den genannten noch mindestens den Fahrschulaufsatz, das wären dann schonmal vier^^
Das System scheint doch etwas sensibel zu sein: Keine Bewegung ohne aufgesetztes Modul. Dann wohl auch Modulwechsel nur bei 0,0 Grad Schräglage. Ist dann überhaupt ein feldmäßiger Modulwechsel machbar?
Naja, es wird kurz erwähnt, wegen der fehlenden Verwindungssteifigkeit, wenn kein Modul aufgesetzt ist. Um das zu vermeiden, müsste man das Chassis wohl irgendwie verstärken, wie bei einem Cabrio. Dies würde sich aber wieder aufs Gewicht auswirken. Wenn das so stimmt, kommt mir das nicht besonders einsatzfähig unter extremen Bedingungen vor.
Wir hatten uns bei der Feuerwehr einen VW Bus mit div. Abstell-Modulen mit Stützen gebaut. Da konnten 2 Mann (1 Einweiser) das eine Modul absatteln und das nächste aufsatteln. Es könnte so einfach sein... Stattdessen darf man mit dem Boxer nicht ohne Modul fahren und man benötigt einen Kran. Wie umständlich. Im Feld nicht benötigt und für den Nutzen sehr unpraktikabel. Dann kann man es auch lassen. Wie wäre denn der Anwendungsfall: Wir haben vorne Verletzte. Also das Kommandomodul zurück in die Base fahren. Das Kommandoelement fällt dann halt mal aus. Dann nur noch einen Kran besorgen. Dann das SAN-Modul drauf. Dann noch das Software- Update. Dann fährt das SAN-Fahrzeug vor und birgt die Verletzten. Zeitansatz: 2-3 h !!! Bis dahin sind die Verletzten doch gestorben mann!
Das Wechseln der Module ist für den Truppenübungsplatz sicher ganz nett - man spart Fahrgestelle. Aber im Ernstfall, also Krieg, sollte man doch für jedes Modul ein Fahrgestell haben. Da macht das Wechseln der Module nur Sinn wenn man aus 2 halb zerstörte Boxer wieder einen ganzen machen kann.
ja ne man kann 2 Teile getrennt an den jeweils zuständigen Stellen warten und hat jeweils mehr Bestandteile, die nicht aus welchem Grund auch immer defekt sind Das "meiste kaputt" im Krieg entsteht durch Einsatz und Bewegung, nicht durch Feind. Ist halt nicht komplett im Arsch, braucht aber trotzdem ne neue Achse, Radaufhängung oder Stromanschluss. So kann die Hälfte des ganzen dann sofort wieder los und tatsächlich zerschossen werden
@@ArnoSchmidt70 Das ist mir klar. Aber das Standard-Fahrmodul hat denke ich nur Platz für den Fahrer. Im Film (2:20) sieht man kurz den Fahrersitz abgelegt, aber daß da noch Platz für einen zweiten ist, kann ich mir nicht vorstellen. Der Kpmmandant/Kannonier braucht ja auch ein Steuermodul etc.
Ich habe keine Ahnung wofür man sowas umständliches und teures gebrauchen kann. Einen normalen Container den ich irgendwo abstellen kann hätte ich verstanden aber so etwas nicht.