MRMCD2024 Das Hackerdorf: Gemeinsames Wohnen für Nerds 

Ich habe zwei Freundeskreise und plane aktiv für ein gemeinschaftliches Wohnen. Ich durchstöber schon Immobilienportale und in ~5 Jahren sollte es seriös losgehen. Ich freue mich auf den Badeteich, Permakulturen und die Industriestandkreissäge. Danke für den Vortrag.

Ist interessant. Ich wünsche mir schon länger ein Zwischending zwischen Kommune und Eigentumswohnung. Ich will nicht alleine sein und Dinge teilen, aber ich will auch nicht jede Woche ins Plenum müssen und schon wieder alleine Küche und Klo putzen (WG-Trauma). Real fehlt für jede Gestaltungsfreiheit halt das Geld...

In Schweden war mal ein alter Campingplatz mit einigen Gebäuden zu verkaufen, direkt an einem See. Da hatte ich mir auch gedacht, dass wenn ich genügend Geld hätte, würd ich mir so was holen und da ein Hackercamp gründen 🙂 Und muss ja auch nicht alles Informatik sein, siehe Project Kamp und das Prinzip von Open Knowledge.

Ich hab das Video noch nicht zu Ende geschaut und das Thema für mich selbst auch noch nicht final durchdacht. Aber bei der Aussage, dass es ja nicht so erstrebenswert sei neben Leuten zu leben, die man potentiell hasst, musste ich sofort reagieren bevor ich es vergesse (hallo adhs) Ich bin schwul und behindert, neurodivergent, und es gehört für mich zur Identität, es dominiert meinen Alltag, in einer Umgebung zu leben die nicht mir kompatibel ist - und die mich potentiell hasst. Das ist natürlich belastend und ich wünsche mit sehr oft nichts anderes als einfach nur weg zu sein, egal wo, eine hohle Stahlkugel im Weltall yippie! Das ist nochmal deutlich dramatischer und ernsthafter als der Gedanke an ein Hacker/Nerd-Dorf, weil ich mir meine Besonderheiten ja nicht aussuchen kann, nie selbst etwas beigetragen habe zu meinem Zustand, eine Wahlfreiheit die man bei Hobbies ein Stück weit ja schon hat. Es ist bestimmt eine verlockende Vorstellung unter "seines gleichen" zu leben, es könnte viel Leid und Ärger ersparen, viele gute Momente erzeugen. Aber mit einem Blick auf das große Ganze bin ich davon dann wieder weniger überzeugt, es sind definitiv starke Zweifel vorhanden ob das die beste Option, oder überhaupt nur im Ansatz eine gute Option, ist. Schauen wir in den osten Deutschlands - immer mehr Menschen wählen NeoNazis, Sachsen hat einen der größten Männer-Überschüsse in der Gesellschaft weltweit (wo es solche Daten halt gibt) und das hat ja Gründe. Eine art Ghetto Bildung in Groß. Eine reaktionäre Gesellschaft wird zunehmend unattraktiver für junge Menschen, für weibliche und sexuell diverse Menschen, für Menschen mit Behinderung usw. dementsprechend verlassen diese Personengruppen diese Gesellschaft/diesen Ort, wodurch der Anteil dieses Gegenpols zur Gesamtlage noch kleiner wird. Also ein klassischer selbsterhaltender und sogar verstärkender Effekt. Der Osten wird immer Älter, immer Männlicher, immer Heterosexueller und immer weniger divers. Wo soll das Enden? ein Bundesland voll alter weißer NeoNazis die sich einen abhitlern bis die Biologie ihr Verschwinden veranlasst? hat auch was gutes diese Vorstellung, aber für diejenigen, die dort zurück bleiben als Minderheit, wird das natürlich die Hölle auf Erden. Es ist also unsolidarisch, unsozial, unfair, nicht alle haben die Möglichkeit zu gehen, einfach alles hinter sich zu lassen. Ich kann diesen Zustand dort und die absehbare Entwicklung nicht gut finden, auch wenn ich selbst an nichts anderes denken würde als schnell wegzuziehen wenn ich dort wäre. + Auch als Hacker und Nerds kennt man ja offenkundig dieses Außenseitergefühl, und das wird nicht besser wenn wir uns selbst in ein Ghetto verbannen, die "Leitkultur" noch weniger Kontakt und Interaktion mit uns hat und sich die Differenzen dadurch nur noch weiter festigen und verstärken. Wohin soll so eine Idee denn führen? eine deutsche Kleinstadt voll privilegierter wohlhabender Hackernerds und ihren Freunden, währen die nicht privilegierten Hackernerds zurück gelassen werden in einer Kultur die noch ärmer und eintöniger wird, die noch weniger zugänglich und kompatibel ist für die eigenen Interessen. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Gleich und Gleich gesellt sich gern, Gegensätze ziehen sich an, es gibt so viele Sprüche dazu, aber grundlegend sind wir nunmal alle verschieden und sollten einen Modus finden wie wir trotzdem alles gut miteinander klar kommen. ich hör jetz auch, ist schon peinlich genug nach einer Minute Vortrag mehr erzählt zu haben als der Mensch im Video :D sorry dafür ich schau mir jetz den Rest an.