NACHTWÄCHTER IM ZOO Gelsenkirchen: Allein unter Raubtieren | WELT Doku Magazin -
Während Gelsenkirchen in den nächtlichen Stunden zur Ruhe kommt, beginnt für Martin Althaus eine besondere Schicht. Sein Arbeitsplatz? Der Zoo. Seine Aufgabe? Sicherstellen, dass es allen Tieren gut geht, sie sich an ihren vorgesehenen Orten befinden und ungebetene Gäste fernbleiben. Althaus' Nächte sind gefüllt mit der Kontrolle von Türen und Toren sowie der Beobachtung des nächtlichen Treibens der Tiere.
Mit einem scharfen Auge und einem sensiblen Gehör macht sich Althaus auf den Weg durch den Zoo. Seine Route führt ihn zunächst zur Sozialstation, dem Tagesaufenthaltsort der Tierpfleger, die nachts menschenleer ist. Ein wichtiges Hilfsmittel ist das Übergabebuch, in dem die Tierpfleger besondere Vorkommnisse notieren. Sind keine Auffälligkeiten vermerkt, kann Althaus seine Runde starten.
Die nächtliche Stille bietet eine einzigartige Atmosphäre, in der die Geräusche der Tiere besonders hervortreten. Von Seelöwen über Eisbären bis hin zu Wölfen und Löwen - Althaus begegnet in einer Nacht der ganzen Welt der Tiere im Kleinstformat. Dabei spricht er mit den Tieren, um ihnen Sicherheit zu vermitteln und Stress zu vermeiden. Diese besondere Kommunikation zeigt die tiefe Verbundenheit zwischen Althaus und den Zoo-Bewohnern.
Obwohl er die einzige menschliche Präsenz unter den 900 Tieren ist, fühlt sich Althaus nie allein. In Notfällen würde er Tierpfleger, Tierarzt oder die Polizei kontaktieren. Bisher blieben ihm Begegnungen mit Einbrechern oder ausbrechenden Tieren erspart. Dennoch ist ihm bewusst, dass Respekt vor der Situation und nicht Angst der beste Begleiter in seinem Beruf ist.
Martin Althaus' Arbeit ist mehr als nur ein Job; es ist eine Berufung. Seit zwei Jahren verbringt er seine Nächte im Zoo und genießt die Ruhe und die Nähe zu den Tieren. Seine Leidenschaft für die Arbeit teilt er mit seiner Frau, die tagsüber als Tierpflegerin im Zoo tätig ist. Eine besondere Beziehung hat er zu Helmut, einer Schildkröte, die dank innovativer Technik eine beeindruckende Genesung erlebte.
Die Nachtarbeit im Zoo ist ein ungewöhnlicher, aber faszinierender Beruf, der Einblicke in die verborgenen Seiten der Tierwelt bietet. Wenn die Nacht endet und sowohl Mensch als auch Tier erwachen, endet auch die Schicht von Martin Althaus - nach 16 Kilometern Fußweg durch den Zoo, der in der Dunkelheit ein ganz anderes Gesicht zeigt.
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20 мар 2024
