Hallo Miriam, vielen Dank für Einordnung dieses schwierigen Themas. Damit ist man "korrekter", das ist wichtig, wenn man ernst genommen werden möchte. Viele Grüße ⚘
Liebe Miriam - sehr interessant, lehrreich, tiefgründig + super sympathisch von dir dargelegt. Die weiteren Beiträge ebenso. Ich wünsche dir einen sonnigen Herbsttag!
Das mit dem Leidensdruck ist so ein Problem. Mein Ex und meine Mutter, verdeckter Narzissten, haben keine normalen Beziehungen und leiden massiv, sehen aber grundsätzlich andere Umstände und Menschen dafür verantwortlich
Genau. Da sind die anderen dann Schuld, dass es einem so schlecht geht. Man selbst macht ja alles richtig. Und das ist per Definition eben nicht von dem Leidensdruck einbezogen, der hier gemeint ist. Denn dieser sieht vor, dass dieser auf einer bestimmten Symptomatik bzw. Erleben und Verhalten basiert.
Die deutschen Übersetzungen erfassen meist leider nicht wirklich vollständig, was gemeint ist. Z.B. "Supply", was ins Deutsche von vielen nur schlicht als "Zufuhr" übersetzt wird, aber im Eigentlichen noch viele weitere Bedeutungen hat, die dem Ganzen deutlich mehr Tiefe und Nuance geben. Zudem haben viele Begriffe ihren Ursprung im englischen Sprachraum (meist USA). Daher bleibe ich in der Regel bei einigen Begriffen in der englischen Sprache, übersetze dies zum Teil aber auch. Wer genauer über die Begriffe bescheid wissen möchte, kann dies aber auch auf z.B. leo.org übersetzen lassen.
Sehr angenehm… So schön neutral, wissenschaftsbasiert und in sauberem Hochdeutsch… 😍 Ich kann mir leider keine Beiträge in ostdeutschem Dialekt anhören, ich habs versucht, bin jedoch stets gescheitert… 🙈
ach, wie bemitleidenswert! Aber da würden Sie tatsächlich ja nur Bahnhof verstehen, denn die Ostdeutschen sprechen verschiedene Dialekte, und manche gar keinen, aber letztere haben vielleicht nicht mal Lust, zu Ihnen zu reden....
@@cycology__ Alles gut, ich bin draußen aus dieser Beziehung .Wir kommunizieren per Anwalt.Wenn wir uns bei der Kindesübergabe begegnen, versucht er immer noch Gaslightning bzw die Regeln zu stecken.Ich reagiere knackig und konsequent. Musste das wieder lernen.Wie fu sagst, hatte er sofort eine neue Beziehung. Und wird wieder Vater
Ich finde es wirklich seltsam, eine Diagnose einer Persönlichkeitsstörung vom Leidensdruck abhängig zu machen. Viele schaffen es nur deshalb einen Leidensdruck aufzuschieben, weil sie in einer Position sind, in der sie genug Kontrolle über andere haben. Ich finde auch fraglich, wovon man abhängig machen soll, ob ein Leidensdruck aufgrund der Persönlichkeit besteht, denn wenn man es von der Perspektive des Narzissten abhängig macht, könnte dieser auch nur unter seinem Umfeld leiden. Ich kenne niemanden mit ausgeprägteren narzisstischen Zügen, der nicht in irgendeiner Form unter der eigenen Persönlichkeit leidet und wenn es nur ist, weil man niemand anderem größeren Erfolg gönnen kann und deshalb irgendwann die Motivation an allem verliert und einen Groll auf andere entwickelt, weil man nicht immer der Beste sein kann.
Der Leidensdruck ist maßgeblich für alle psychischen Störungsbilder, nicht nur für Persönlichkeitsstörungen. Wie ich in der Folge auch ausführe, geht es um den subjektiven Leidensdruck, der maßgeblich dafür ist, eine Motivation zum Aufsuchen eines therapeutisches Setting zur Abklärung und/ oder Unterstützung überhaupt aufzubauen. In der Erwachsenenpsychotherapie (außerhalb des forensischen Bereichs, in dem es zu Straftaten aufgrund psychischer Störungsbilder gekommen ist und außerhalb von Selbst- und Fremdgefährdungen) geht es nicht um den Leidensdruck des Umfelds, wenn dieses unter dem Verhalten einer bestimmten Person leidet, diese Person aber im eigenen Tun und Denken kein Problem sieht (sondern darin, dass die anderen eben ein Problem haben, wie das bei narzisstischen Personen häufig der Fall ist). Die Hilfs- und Unterstützungsangebote (nochmal: exklusive forensischer Bereich und exklusive Selbst- und Fremdgefährdung) müssen so gestaltet sein und sie sind auch so gestaltet, dass eine Person einen eigenen Leidensdruck haben muss, was das eigene Verhalten, Denken und Erleben angeht. Ansonsten ist a) die Therapiemotivation, sprich die Veränderungsmotivation gleich null und b) dient dies letztlich auch dem Schutz der jeweiligen Person vor Bevormundung und unzulässiger Einflussnahme auf das eigene Leben. Hierzu mal ein Beispiel: vor einigen Jahrzehnten galt es noch als Krankheit, homosexuell zu sein und in Ländern wie in den USA bspw .war es üblich, homosexuelle Menschen in Psychiatrien zur Behandlung abzuschieben, obwohl diese überhaupt keinen Leidensdruck aufgrund ihrer sexuellen Orientierung hatten (aber einen aufgrund der Diskriminierungen und Ausgrenzungen). Den Leidensdruck hatte eine Öffentlichkeit, die nicht damit klar gekommen ist, dass es auch eine andere sexuelle Orientierung als der üblich dargestellten heterosexuellen gibt. Eine solche Einflussnahme und Bevormundung von Menschen aufgrund der Art und Weise wie sie leben und fühlen entspringt dann letztlich nicht nur selbst einem hochnarzisstischen System, in dem eine Mehrheit für andere diktiert, was besser für alle sei, was "gesund" sei und was nicht, sondern greift in unzulässiger Art und Weise in verschiedene Lebensformen und -weisen ein. Wenn du bspw. einen spleenigen Nachbarn hast, der gern draußen in seinem Bademantel rumrennt, sich dabei selbst versorgen kann und auch niemandem schadet, dann mag das ein seltsamer Anblick sein, dann mag das auf andere verstörend wirken, aber wenn dieser Mensch mit sich und seinem Leben zufrieden ist, dann hat niemand das Recht ihm anzuraten, eine Therapie machen zu müssen oder sich ändern zu müssen. Und warum? Weil sein Leben für ihn völlig in Ordnung ist und alles andere letztlich ein Ausdruck des Umfeldes für mangelndes Verständnis und mangelnde Akzeptanz von Menschen ist, die eben nicht in die allgemeine gesellschaftliche und kulturelle Norm passen. Die Diagnostikmanuale sind alle so gestaltet, dass sie nicht dafür da sind, um andere zu labeln oder ihnen einen Stempel aufzudrücken. Sondern sie dienen dem Zweck, Menschen, die einen subjektiven Leidensdruck haben (nochmal: exklusive Selbst- und Fremdgefährdung) geeignete Diagnosen aufgrund dieses Leidens stellen zu können, um ihnen dann in der Folge geeignete Behandlungsmethoden zu vermitteln, um diesen Leidensdruck zu verringern und zu helfen, das Leben dieser Person qualitativ zu verbessern. Und daher ist das Konzept des subjektiven Leidensdrucks so wichtig. Und für das Umfeld von narzisstischen Personen ist es auch wichtig, um wieder im Thema zu bleiben, zu wissen, dass Unterschiede gemacht werden zwischen einer NPS und einem narzisstischen Persönlichkeitsstil. Sollte das Umfeld derart unter einer hochnarzisstischen Person leiden und einen eigenen Leidensdruck entwickeln, z.B. hin zu eigenen Depressionen, Suchterkrankungen, was auch immer, dann haben diese selbstverständlich das Recht, sich selbst Hilfe zu organisieren und sich zusätzlich zu überlegen, wie und ob sie eine solche Person noch weiter im eigenen Leben behalten möchte. Es muss deutlich werden, dass die meisten narzisstischen Personen keine eigene Therapie machen oder aufsuchen (aus verschiedenen Gründen, oft aber, weil sie kein Problem im eigenen Verhalten sehen), dass die meisten eine hohe Abbruchquote haben, wenn sie in Therapien gehen. Das Ziel kann daher nicht sein zu schauen, wie bekommt man hochnarzisstische Personen überzeugt, dass sie ein Problem haben. Das wäre wieder Bevormundung (da schließt sich der Kreis siehe oben), viele sehen kein Problem in IHREM Verhalten, sondern sehen das Problem beim Umfeld. Das Ziel kann nur sein, jedenfalls ist das die Ausrichtung meines Kanals, über Narzissmus aufzuklären in möglichst all seinen Varianten und Betroffenen von narzisstischem Missbrauch Infos und Validierung zu bieten zur eigenen Einordnung und Abschätzung dessen, wie sich in Zukunft geschützt werden und wie das erlebte aufgearbeitet werden kann.
Die NPS ist im ICD-11 nicht mehr als PS gelistet. Aber im DSM-V. In dieser Folge geht es darum, den Unterschied zwischen Narzissmus und NPS aufzuzeigen, da dies häufig fälschlicherweise synonym verwendet wird. Es geht nicht um die allgemeine Konzeptionierung von PS
@@cycology__ das ist mir schon klar ;-) jedoch wäre der Hinweis hilfreich, dass zukünftig in NichtUSA nicht mehr NPS diagnostiziert wird, sondern eine PS mit xy trait(s) und das Konzept von Persönlichkeitsstörung und damit auch von Narzissmus/NPS zumindest in NichtUSA zukünftig geändert definiert wird.
@@sabinebinedohrn Ja, das ist mir auch klar. Aber nochmal: in diesem Video geht es nicht darum, wie die NPS diagnostiziert wurde und ab ICD-11 verklausuliert wird. Selbst die Verklausulierung setzt voraus, dass die allgemeinen Kriterien einer PS zutreffen und das ist eben bei vielen narzisstischen Personen nicht der Fall. Der Schwerpunkt in diesem Video ist ein anderer.
Kannst du ein Video darüber machen, wie man Jugendliche schützen kann, die nach einer Scheidung noch Umgang mit einem narzistischen Elternteil haben? Sie grundsätzlich innerlich stark zu machen scheint nicht auszureichen, da sie die Manipulation noch nicht verstehen und sich daher auch nicht entziehen können.
@@freechildrenfromnarc Keine spezifische Lektüre, sorry. Letztlich kommt es immer darauf an, dass der/die Jugendliche sich zumindest beim anderen Elternteil verstanden, wertgeschätzt und akzeptiert fühlt. Der andere ET ist immer das Gegengewicht zum narzisstischen ET und das bleibt i.d.R. schwierig. Oft auch, weil narz. ET ihre Kinder oft instrumentalisieren. Hier jetzt den Jugendlichen drauf aufmerksam zu machen, kann nach hinten losgehen und diese sich dann vom anderen ET manipuliert fühlen. Ein Kind sitzt immer zwischen den Stühlen und ist immer im Loyalitätskonflikt. Daher sollte zumindest der andere ET eine sichere, offene und verlässliche Basis bieten und nur dann der andere ET zu Sprache kommen, wenn das Kind/ der Jugendliche den Wunsch signalisiert. Es ist hart und ein schwerer Spagat, das will ich nicht leugnen. Weil der andere ET nach wie vor aushalten muss und dazu möglichst ohne Beeinflussung versuchen muss für den Jugendlichen da zu sein. Daher braucht dieser ET möglichst viele Personen im sozialen Umfeld, die sie selbst unterstützen und Kraft geben können.
Was ich auch noch interessant finden würde ist: warum verhalten sich Narzisten weiterhin narzistisch, obwohl sie sich selbst von einem getrennt haben, bereits eine übernächste neue Beziehung haben und eigentlich checken müssten, dass ihr Verhalten einen null mehr interessiert.
Was nützt es denn, wenn eine Person erst mal einen eigenen Leidensdruck benötigt, wenn er doch durch sein Verhalten andere Leute psychisch missbraucht?
Weil die diagnostischen Klassifikationen darauf aufbauen, Menschen zu unterstützen, die unter eigenem Erleben und Verhalten leiden. Das ist festgelegt.