Urwälder durchlaufen einen natürlichen Entwicklungszyklus der von der Entstehung auf einer Freifläche oder nach einer grossflächigen Katastrophe, bis zum erneuten Zusammenbruch der letzten Bäume ca. 600 Jahre dauert. Dies gilt für europäische Laubmischwälder in Tieflagen. Seit dem es Menschen gibt werden unsere Wälder genutzt. In Europa waren es die ersten Hochkulturen wie die Römer, die im Mittelmeerraum ganze Wälder vernichtet hatten. Im Hochmittelalter war die Waldzerstörung in weiten teilen Europas weit fortgeschritten. Wären nicht Kohle und Erdöl und Elektrizität als alternative Energiequellen entdeckt worden, gäbe es heute wohl keine Wälder mehr. Mit der Übernutzung im 18. Jh. wurden später erste forstwissenschaftliche Fakultäten an den Hochschulen gegründet. Sie dienten in erster Linie der Sicherstellung von Holz aus unseren Wäldern. Die letzten naturnahen Wälder welche dem Raubbau noch stand gehalten hatten, wurden nun geschützt und Holz wurde fortan Planmässig und zielgerichtet produziert. Heute haben wir in weiten Teilen Europas einen ausreichenden Waldschutz. Mit dem neuen Ziel, der Sicherstellung der Holznachfrage, wurden unsere Wälder aber weitgehend in Monokulturen umgewandelt. am meisten nachgefragt sind heute raschwachsende Nadelhölzer für die Holzindustrie. Die ursprüngliche, natürliche Waldentwicklung und die Notwendigkeit deren Berücksichtigung in der modernen Forstwirtschaft ist leider erst in den letzten paar Jahrzehnten erkannt worden. Es ist die Herausforderung der wir uns stellen müssen, wollen wir weiterhin gesunde und vitale Wälder in Europa erhalten, welche genügend Holz für eine immer grössere Nachfrage produzieren können.
15 авг 2021
