Dies ist mein mit Abstand erfolgreichster Beitrag. Um ihn zu einer richtigen Dokumentation auszubauen benötige ich noch eine kundige Person (in Berlin), die Interesse hätte, einen eigenen Standpunkt in die Kamera zu sprechen (am liebsten pro Lou von Salomé). Nachricht an: kontakt@leif-allendorf.de
Diese Affäre gibt dem Buch, das ich momentan lese, "Und Nietzsche weinte", das Fundment, auf das es seine Geschichte aufbaut. Vielen Dank für lehrreiche Video!
Ich habe den Roman "Und Nietzsche weinte" nicht gelesen, ich habe aber die Verfilmung gesehen, und die hat mir weitgehend gefallen. Es freut mich sehr, dass Sie mit meinem Video etwas anfangen konnten!
Thomas Mann's Dr. Faustus: Blaupause für darin gezeichnete Beziehungsdreieck. Danke für diesen Beitrag. Nietzsche war sehr krank, Nietzsche war ein bahnbrechender Philosoph, ein Riese. Bewundernswert.
Dass Lou sich "herausnahm", ihren intellektuellen Interessen auch im Rahmen intensiver Freundschaften mit Männern vorrangig nachzugehen, könnte in der Konstellation das Hauptmissverständnis gewesen sein. Die Männer, von der traditionellen Haltung geprägt und geleitet, dass man solche Beziehungen zwar unter Männern, aber nicht mit Frauen haben kann oder darf, waren mit der aus mS doch recht einfachen Situation überfordert. Sie reagierten zunächst natürlich, dann aber in den Konventionen gefangen irrational, wo seitens der jungen Dame ein hohes Maß an Rationalität vorlag, natürlich bei ihr geprägt von der Unvorsichtigkeit der Jugend und dem Hang zum Abenteuerlichen und Lustigen. Ich denke nicht, dass sie mit den Gefühlen der beiden, ebenso wenig wie bei Gillot vorher, "spielen" wollte. Sie wollte schlicht ihren Interessen nachgehen, so wie Männer es ja an sich auch tun. Ich kann mich jedenfalls als Frau in Lous Sicht - hypothetisch, weil ich natürlich nicht sie bin - hineinversetzen. Es handelte sich ja stets um interessante Männer, die älter waren: Lou hatte den Impuls, möglichst viel zu lernen und dies klassisch in dia-(tria-)logischen Verhältnissen. Mit Narzissmus hat das sicher nichts zu tun - den könnte man nach derzeitiger Mode viel eher Nietzsche vorwerfen. Davon halte ich sowieso nichts. Man muss die Menschen mit ihren je eigenen Interessen und Neigungen schon erst mal ohne Wertung ernstnehmen. Nietzsche ist wohl kaum nur wegen dieser gescheiterten Freundschaft in der Umnachtung gelandet. Es geht auch aus diesem Beitrag hervor, dass seine innere Entwicklung komplex war und manche Grundüberzeugungen bei ihm zu einer Kollision mit der erfahrbaren Wirklichkeit führen mussten, etwa die, alles bejahen zu wollen und die ewige Wiederkehr. Alleine das treibt jeden, der das konsequent zu Ende denkt, an den Rand des gedanklich Erträglichen. Lou war jung ... und damals unreif. Das Dilemma der Männer erkannte sie offenbar nicht. Aus meiner Sicht eine tragische Konstellation ohne "Schuldige".
Der reale Alltag nimmt einer Beziehung den anfänglichen Zauber, bis sich dann etwas anderes einstellt. Bleibt die Frage, ob er d a s ausgehalten hätte.
Lieber J. Swift, ich bin anderer Meinung. Lou von Salome war extrem intelligent. Das macht die Geschichte in meinen Augen noch tragischer. Aber ich bin dankbar für den Kommentar. Mögen weitere folgen...
@@diedunkleakademie Hast Du ihre Kritzeleien gelesen? Es tut mir Leid, aber es geht nicht um deine Meinung. "Das Weib interessiert sich für das Genie nicht." J.J. Reussau
Nochmals: Lou hat KEINE Affäre gehabt mit Nietsche oder Paul! Seit wann sind Freundschaften Affären ? Sorry - jedoch ich empfinde es als Unanständigkeit, Rilkes Mäzenin derart zu diffamieren
Der Begriff "Affaire" ist hier weiter gefasst als eine Bettgeschichte: eine Angelegenheit mit hochemotionellen Auswirkungen. Es war nicht beabsichtigt, Lou von Salomé zu diffamieren. Ich habe mir jedoch erlaubt, sie aus einem kritischen Blickwinkel zu betrachten.
Der arme geschlagene Nietsche und so eine gemeine selbstsüchtige Frau! Beim Kommentator könnte man auf die dumme Idee kommen, dass auch er ein sanftes gefügiges Häschen bräuchte, die ihm die Schlappen ans Bette bringt - aber, leider zu spät, falsches Jahrhundert!