Ich habe persönlich den 17. Juni 1953 am Brandenburger Tor, in der erste Reihe sozusagen erlebt, weil ich Frühdienst im Hotel Adlon hatte, das neben dem Brandenburger Tor stand. Ich weiß noch sehr genau, wie sich das alles abspielte. Es waren viele Tausende, hauptsächlich Bauarbeiter der Stalinallee in ihrer Arbeitskleidung, die riefen: "Nieder mit der DDR", "Weg mit Ulbricht und Konsorten", "Nieder mit der SED", "Wir wollen freie Wahlen". Bevor wahllos mit scharfer Munition in die Menge geschossen wurde und Panzer auffuhren, kamen Lautsprecherwagen. Die wiederholten immer wieder ständig das Gleiche: "Arbeiter, die Regierung der DDR hat Fehler gemacht, geht bitte wieder an eure Arbeitsplätze zurück. Wir versprechen euch einen neuen Kurs!" "Niemand wird bestraft, aber geht an euere Arbeitsplätze zurück." . Es gab viele Verletzte und auch Tote. Schon eine Woche später wurden viele Bauarbeiter von ihrer Arbeitsstelle abgeholt, eingesperrt, in öffentlichen Schnellgerichtsverfahren zum Tode und zu sehr hohen Zuchthausstrafen verurteilt. Ich habe in einem Buch diesen 17. Juni beschrieben, aber hauptsächlich ging es um die Gastronomie in der DDR: "Vom Pagen im Hotel Adlon bis zum Mauerfall". Ein interessantes Zeitdokument. Auch zum Herunterladen erschienen.