Es läutet die Eisenhartgussglocke der Evang. Versöhnungskirche in Radstadt im Salzburger Ennspongau. Hier wird noch Handläuten praktiziert.
Auch die Radstädter Protestanten können auf eine sehr bewegte Geschichte zurückblicken. Die Reformation breitete sich auch im Ennspongau rasant aus. Das Luthertum erlangte viele Anhänger, die im Fürsterzbistum Salzburg von Anfang an verfolgt wurden. 1528 starb der Mönch Georg Scherer in Radstadt als evangelischer Märtyrer. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden knapp 70% der Bevölkerung vertrieben, um die Gegenreformation nun erfolgreich abzuschließen.
Erst mit den Flüchtlingen und Vertrieben nach 1945 kam das Evangelische Leben wieder in Gang. Die Betreuung der Radstädter Evangelischen erfolgte von von Schladming. Nach mehreren Jahrzehnten als Gottesdienststation wurde 1988 die Schladminger Tochtergemeinde A.B. Radstadt gegründet. 1993 wurde mit dem Bau der Versöhnungskirche und dem Pfarrhaus begonnen. Am 1. Advent 1995 konnte die Kirche geweiht werden.
In den Turm zog eine Glocke ein, die aus der anderen Schladminger Tochtergemeinde Aich stammte. Eine genaue Angebe des Gussjahres konnte leider nirgends ermittelt werden. Man entschied sich bewusst dazu, die Glocke von Hand zu läuten - ein richtiger Entschluss...
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Glocke 1
Ton: h´
Gewicht: 370 kg
Durchmesser: 94 cm
Gießerei: Weule, Bockenem
Gussjahr: 1954
Inschrift: J. F. WEULE, BOCKENEM AM HARZ
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Herzlichen Dank an Pfr. Andreas Gripentrog für die Überlassung der Schlüsselgwalt und die interessanten Gespräche.
Einen frohen Staatsfeiertag! 🇦🇹
Hoch der Erste Mai!
30 апр 2020