Ich bin deutsche Muslima und lebe mit meinen beiden Töchtern in Tunesien alhamdulillah. Hier ist es für die Mädels viel einfacher z.B. Hijab zu tragen, ich hab oft davon gehört, dass die Mädchen in Deutschland sich dauernd rechtfertigen müssen, der Direktor, Schulpsychologe usw. zum Gespräch bitten, ob sie dazu gezwungen werden. Auch die Werte und Moralvorstellungen, die an deutschen Schulen vermittelt werden, passen gar nicht zum Islam. Von daher bin ich froh, hier zu sein. Andererseits hat man hier mit anderen Problemen zu kämpfen, z.B. gibt es noch die Prügelstrafe in der Schule und auch sonst sind die Erziehungsmethoden gewöhnungsbedürftig, wenn man in Deutschland aufgewachsen ist. Auch vom wirtschaftlichen Aspekt ist es schwierig. Mein Mann arbeitet nach wie vor in Deutschland, deshalb geht es uns sehr gut, aber ich weiß nicht, ob ich unter den "einheimischen Bedingungen" hier leben könnte. Wir haben noch unsere Wohnung in Deutschland und sind jedes Jahr den ganzen Sommer über dort und das genieße ich dann auch sehr. Ganz die Zelte abzubrechen kann ich mir nur schwer vorstellen...
Tatsächlich habe ich mir erst vor wenigen Wochen die genannten Story-Highlights angesehen und fand die Gedanken sehr stark. Umso mehr freute mich der Podcast dazu. An einigen (vielen) Stellen hätte ich gerne gleich mitgeredet. Insb. zu den Rassismuserfahrungen. Ich bin der Meinung, dass „uns“ vieles garnicht erst als rassistisch oder anderweitig diskriminierend auffällt, weil wir es nicht anders kennen. Das macht die Bildung und das Selbstbewusstsein dahingehend umso wichtiger.
