Herr Bockhorst, Ihre Darstellungen und das Video mit dem 4-Ländervergleich sind genial. Ihr Versuch, auf diesem Wege unserem Wirtschaftsminister mitzuteilen, dass neben Windkraftwerken und Solarmodulen immer auch noch eine komplette Energieproduktion mit konventionellen Kraftwerken für die Abdeckung des Gesamtstrombedarfs vorhanden sein muss, wird vermutlich nicht fruchten. Die Energieleistung bei der Verdreifachung der Erneuerbaren Energieerzeugung in einer Dunkelflaute ist 0 + 0 + 0 = 0. Das ist an bestimmte Personen in leitenden Funktionen nicht vermittelbar. So bleibt uns nur winke winke machen bei BASF und vielen anderen Industriefirmen und Arbeitsplätzen.
Es reicht vielleicht auch, die 7 Millionen Wähler seiner Partei zu erreichen ;) Noch ein paar Industriepleiten und mehr Erkenntnis in der Bevölkerung, dass die deutsche Form der Energiewende sehr teuer, kompliziert und nicht sehr effizient ist, könnte auch für Änderungen sorgen.
Glauben Sie ernsthaft, das hat die Politik nicht auf dem Schirm? Man kann das Konzept der Bundesregierung bzw. von Habeck ja ablehnen, es gibt aber eines und es ist begründbar und plausibel. Kurz zusammengefasst übernimmt die Gaskraft die Deckung der Residuallast als letzte Instanz zu Speicher und Sektorenkopplung in einem Kapazitätsmarkt, that's it. Und ja, damit muss und wird jederzeit 100% abgedeckt werden, das ist jedem sonnenklar. Versorgungssicherheit war schon immer oberste Priorität in diesem Land, dabei wird es bleiben. Für mich ist Gas als Backup die sehr viel geeignetere Methode, als Atomkraft. Da es schneller und billiger im Aufbau ist und extrem flexibel zwischen 0 und 100% einsetzbar ist. Das geht dynamisch und marktwirtschaftlich zusammen mit einem forcierten Zubau von EE, Speicher, E-Autos und Wärmepumpen. Mit teurer Atom-Grundlast müssten hingegen die EE bald schon abgewürgt werden und Jahre passiv nur noch auf die Fertigstellung von AKWs gewartet werden. Also diskutieren und argumentieren gerne, aber der Vorwurf der Konzeptlosigkeit ist hier aus meiner Sicht völlig fehl am Platze.
Gaskraftwerke sind seit 25 Jahren "das Konzept" - nun ist es die Frage, wo das Gas herkommt, besser: Die Elektrolyseure und die Investoren für H2-fähige Kraftwerke.
EE waren nie auf Null dank Biomasse, Wasserkraft, aber die varEE kommen dicht an die "Null" heran. Bei meiner Auswertung habe ich 1,5% Deckungsgrad als Minimum für 2013 gefunden, also PV&Wind. Mit Biomasse+Wasserkraft+ern. Müll+Geothermie wären es dann ca. 15-20%. Die -20%, falls ich was vergessen habe/für die Nachtsituation.
Hallo, wie immer sehr schön aufbereitet. Zum Thema Speicher - das ist ja gerade bei uns ein Problem, dass m. E. deutlich zu wenig Speicher vorhanden ist. Ob sich daran viel ändert wage ich zu bezweifeln: es wird ja immer noch stark auf Flexibilisierung / Smart Grid gesetzt - sprich der Kunde soll durch Preisanreize dazu gebracht werden, vorrangig dann Energie / Strom zu verbrauchen, wenn die EEGs gerade viel produzieren und umgekehrt. Dieses Thema ist zwar prinzipiell richtig, allerdings werden m.M. nach die Potentiale stark überschätzt: wenn ein Haushalt heute, weil viel Wind geht die Waschmaschine anwirft und das E-Auto volllädt, wird morgen diese 'Flexibilisierung' ausgereizt sein. Zudem gibt es viele Branchen, die entweder auf eine kontinuierliche Versorgung angewiesen sind (Produktionsstrassen, die durchlaufen) oder die ihren Bedarf nicht flexibel gestalten können - oder möchten Sie bei ihrem Lieblings-Italiener eine aufgewärmte Pizza / Pasta vorgesetzt bekommen, weil der Strom grade teuer ist? Oder gegen Pizza-Preise, die sich nach dem EEG-Angebot richten?
Interessant wären noch die Resdispatch Massnahmen in einem Diagramm in Bezug auf die Last der Verbraucher der einzelnen Tage Die Redispatchmassnahmen sind auch ein grösserer Kostenverursacher an den Gesamtkosten Lässt das Schlüsse zu auf das Regelverhalten in Abhängigkeit vom Powermix?
Das ist ein interessanter Aspekt. Ich denke, wenn man die Leistungsschwankungen eines Tages mit der Anzahl der Redispatches vergleicht, könnte man daraus Schlüsse ziehen. Ich denke in jedem Fall einmal über eine solche Darstellung nach, Danke für diese Idee!
Das ist schon ernst gemeint, dass Mai ist, habe ich am hohen Sonnenstand schon festgestellt ;) Diese SPS-Geschichte mit dem PV-Strom aus dem All ist eine Idee aus den 1960ern: de.wikipedia.org/wiki/Weltraumgest%C3%BCtzte_Solarenergie#Peter_E._Glaser Voraussetzung ist natürlich billiger Raumtransport in einen geosynchronen Orbit, was nur mit wiederverwandbaren Transportsystemen gelingen kann. Starship könnte dahin kommen. Ein eigenes Video zu dem Thema habe ich vor fast vier Jahren gemacht (ich dachte, es wäre letztes Jahr ...): ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-IPW0TkMUSzI.html
Wenn man bio nicht als Dauerläufer realisiert könnte dies eine gute Lösung für unsere Probleme sein. Leistung verdreifachen und speichern und nur bei Bedarf strom erzeugen oder Biogas in das Gasnetz Einspeisen und in Gaskraftwerken Verbrauch bzw. In unseren großen Speichern speichern....
Moin. Ein drittes Beispiel, wäre schön gewesen, wo man sieht wie es aussieht, wenn die EE mehr produzieren, als die Last ist. Oder gibt es diese Konstellation nicht?
EDIT: Es ging darum, dass der Aspekt, dass es auch mal mehr varEE als Last gäbe, fehlen würde. Im Video 137 ist das erwähnt. === Doch, die gibt es, sogar mehrfach. Z.B. beim ersten der Beispielbilder am 30.12. Nachts: Sehr viel Wind + sehr wenig Bedarf. Der Graph der Residuallast hat dort eine "Fehlstelle", weil er ins Negative taucht. Und der varEE-Graph liegt über dem Graphen der Last. Im ersten Video - nur zu Deutschland - hatte ich es erwähnt, wenn ich mich richtig erinnere. Hier noch das Minimum der Residuallast aus 2023 lt. energy-charts.info: Residual load -4,859 MW 04/10/2023, 1:00 PM GMT+2
@@energieinfo21 ist bekannt, auch die letzten Tage, waren mit EE locker über der Last. Die Frage ist nur, warum sie das nicht mit im Video aufgenommen haben? Ist sonst doch alles sehr objektiv.
@@energieinfo21 Meiner Meinung nach ist die Länderbetrachtung hier: Deutschland) nicht zielführend. Wenn z.B. in Mecklenburg "zuviel" Wind erzeugt wird, liegt doch Polen als Abnehmer näher als Südbayern. Interessant wäre eine Auswertung, wann und wo EE-Anlagen vom Netz genommen wurden, eine fiktive Leistung währenddessen und wie dieser "Verlust" vermieden hätte werden können (Invest Leitungen und deren Wirtschaftlichkeit). In Folge für die Zukunft Standortoptimierung Leitungen/EE-Anlagen/Großverbraucher. Als Schmankerl, wenn z.B. Auswertung der letzten 5 Jahre vorliegt, nachträgliche Simulation mit zurückliegenden Wetterdaten, z.B. ab 1970.
Das freut die Grünen. Dann gibt's negative Strompreise. Dass die Differenz zum Marktpreis aber trotzdem von jemandem bezahlt werden muss (z.B. Steuerzahler) begreifen die nicht.
Es würde sicher das Input zu diesem Thema verbreitern, so wie ich mir auch immer wieder z.B. Bundestagsreden von vielen MdBs / Ministern anschaue, um deren Positionen zu verstehen. Ich habe Hoffnung, dass dieses sich zurückziehen auf die eigene Meinung/Blase wieder nachlässt und wir alle wieder offener diskutieren können, uns freiwillig breiter informieren.
Das kann sein, allerdings hat Spanien im ganzen Jahr diese Mittags-PV-Peaks, auch im Winter. Das würde für mich gut mit 24-h-Batteriespeichern zusammenpassen. Insofern können die Spanier das Problem leichter lösen.
@@jakop0815 Das ist aktuell so, aber aus Norwegen hat man letztes ja schon Forderungen nach Exportbeschränkungen gehört. Das ist zwar wegen EU-Recht nicht zulässig, aber das nutzt ja nichts, wenn wegen der hohen Netzlast weniger Strom als geplant nach D exportiert werden kann - siehe aktuell Frankreich, wo z.T. nur 40% der (grenzüberschreitenden) Kapazität genutzt werden können. Und ob es in Zukunft mit der Schweiz noch so gut läuft ist auch fraglich: da die Schweizer nicht in der EU sind, könnte die EU den Stromexport in die Schweiz beschränken, wenn es in der EU zu Strommangellagen kommt - wie die dann wohl reagieren würden?
@@energieinfo21 Leider muss ich Sie da enttäuschen. Ich lebe in Portugal, also auch iberische Halbinsel. Ich benötige in 4 Monaten externen Strom, nicht viel, aber Nov. fängt es an, Maximum um Jahresende Mitte Januar und dann wieder weniger mit Spitze im Maximum etwa 200-300kWh im Monat. Alles nicht viel, aber auch hier scheint die Sonne viel weniger im Winter oder auch mal quasi gar nicht. Dabei ist heizen kaum dabei, nur Warmwasser per WP. Geheizt wird überwiegend mit Holz und Pellets. EE Beitrag ja, aber die Peaks fallen DEUTLICH kleiner aus. Dafür haben wir, besonders in Portugal, natürlich mehr Wind, das ganze Jahr über, wie heute, grrr. Was auch ausgebaut wird. Mal sehen, wie sich das hier landesweit noch so ergibt.
Danke für die konkreten Informationen zu diesem Thema, das ist immer besonders wertvoll! Vielleicht habe ich mich durch die recht gute Höhe der Peaks (ver)leiten lassen - die Breite sinkt natürlich auch, wird aber nicht so leicht wahrgenommen. Schreit nach einer Auswertung der täglichen Energiemenge durch PV in Spanien oder Portugal ...
Es kommt klar heraus, dass Pumpspeicherkraftwerke für Deutschland eine gute Sache wären, leider ist wenig Platz dafür vorhanden. Im Vergleich zu LiFePO4 ist das zwar wohl teurer, aber die Lebensdauer ist viel höher. Was diese Darstellung etwas irreführend erscheinen lässt ist die Tatsache, dass die Laufwasserkraftwerke per Definition zur Deckung der Residuallast herangezogen werden, weil sie regelbar sind. Aber da jedes Abregeln im Prinzip ein Verlust darstellt, weil kein ausreichendes Speichervolumen vorhanden ist, könnte man das als Kompromiss auch so darstellen, dass diese Energie als Sockel der intermittierenden aufgenommen wird und erst dann die Differenz als Residuallast bezeichnet würde. Damit müsste sichtbar werden, dass die vorzuhaltende Leistung der Reservekraftwerke etwas kleiner ist als hier gezeigt. Mindestens wenn man dies den entsprechenden Ministern so "beibringen" will, wäre es zu bedenken. Nicht unbedingt in Deutschland, aber bei den Ländern die einen signifikanten Anteil haben.
"Im Vergleich zu LiFePO4 ist das zwar wohl teurer, aber die Lebensdauer ist viel höher." Umgekehrt - so günstig wie Pumpspeicher ist keine andere Technologie - dummerweise braucht man halt Platz dafür - siehe Schweiz, die können mehrere Monate ihres Strombedarfs speichern und nicht nur 1 Stunde wie D.
Die Schweiz hat vorwiegend Speichersee-KW, nicht Pumpspeicher-KW, das letztere immer ein Ober- und Unterbecken brauchen. Die Schweiz lässt netterweise per Regen, gehoben mit Sonnenenergie befüllen! Und in Deutschland sieht es leider schlechter aus: es sind gerade einmal gut 15 Minuten, dann sind die Oberbecken leer. Dennoch sind die Teile außerordentlich wertvoll, da sie z.B. 10 GW für 1,5 Stunden liefern können, gerne genutzt für die morgendlichen und abendlichen Versorgungsansprüche!
@@energieinfo21 Ja - stimmt, ca. 90% der Kapazität sind 'nur' Speichersee-KW. Trotzdem fassen diese Speicher fast 8,8TWh und damit knapp 1/7 des Jahresstrombedarfs der Schweiz. Aber warum sollten sie auch Pumpspeicher bauen, wenn die Speicher und Flüsse aus kostenlos durch Niederschläge gefüllt werden. Ist ja in Schweden und Norwegen ähnlich, da gibt es zwar viel Wasserkraft, aber auch fast keine Pumpspeicher. Das hält aber einige EEG-Befürworter nicht davon ab, davon auszugehen, dass die entsprechenden Länder für uns in ihren Speicherseen Überschüsse zwischenspeichern ...
