Es läuten alle sechs Glocken von St. Johannes in Romanshorn am Bodensee, Kanton Thurgau.
Stimmung: B° des' es' ges' as' b'
Giesser/Gussjahr:
Glocken 1, 3-6: Jules Robert, Porrentruy, 1912
Glocke 2: H. Rüetschi AG, Aarau, 1946
Der bereits von weitem erkennbare Glockenturm der katholischen Kirche zu Romanshorn trägt ein stattliches sechsstimmiges Geläut. Ursprünglich wurde alle Glocken von Jules Robert gegossen. Die zweitgrösste Glocke musste in den 40er Jahren aufgrund eines Risses vom Turm genommen werden und wurde ersetzt. Die heimische Glockengiesserei Rüetschi erhielt damals den Auftrag dazu. Wie man es sich von Jules Robert gewohnt ist, sind auch die Glocken von Romanshorn reichlich verziert und verfügen über eine geballte Ladung an Klangstärke und Kraft.
Wer den Kirchturm von aussen betrachtet vermutet nicht das es hier so viel Platz gibt. Dennoch verfügt der eiserne Stahlglockenstuhl über drei Gefache.
Die Alte Kirche neben dem Schloss wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der evang. und kath. Kirchgemeinde für alle Gottesdienste genutzt. Sie gehört auch heute paritätisch der kath. und evang. Kirchgemeinde.
Romanshorn selber war durch alle Jahrhunderte ein kleines Fischerdorf geblieben, bis im letzten Jahrhundert Bahn- und Schifffahrt einen ungeahnten Aufschwung brachten. Für die stark anwachsende Bevölkerung musste ein grösseres Gotteshaus geschaffen werden.
Der damals begehrteste Architekt für Sakralbauten, Adolph Gaudy, schuf die Pläne für die 1911-1913 erstellte imposante Kirche. Gaudy selber gab seinem neuromanischen Kirchenprojekt den Namen "Pax" (= Frieden).
Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes.
Die Bilder im Chor und Schiff sowie die Entwürfe für die Glasfenster hat der Zuger Künstler Fritz Kunz geschaffen. Die rechteckigen farbigen Wandmalereien zeigen das Leben Jesu im Chor vorne links beginnend mit der Verkündigung an Maria durch linkes und rechtes Quer- und Hauptschiff wieder im Chor vorne rechts endend mit der Auferstehung.
Die Pfarrkirche - Johannes dem Täufer geweiht - wurde 1991/1992 aussen und innen einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Der weite, grosszügige bemessene Innenraum lädt ein zur stillen Betrachtung.
Dem Vize-Mesmer ein recht herzliches Dankeschön für das öffnen des Turmes!
18 фев 2022
