Schuldgefühle entstehen aus dem Bewerten eines Verhaltens - nicht aus dem Verhalten selbst. Und die Bewertung folgt aus dem eigenen moralischen oder ethischen Kompass
Bsp. Wenn mein innere Überzeugung ist, jederzeit anderen zu helfen und erst an zweiter Stelle an mich zu denken, dann kriege ich schon Schuldgefühle, wenn ich mal zu jemandem sage, dass ich jetzt keine Zeit für ihn habe. Weil mein Verhalten nicht mit meinem Wertebild übereinstimmt. Mal angenommen, dass dem anderen anschließend ausgerechnet dann auch noch was Schlimmes passiert, dann vervielfacht sich mein Selbstvorwurf.
Wenn ich dagegen überzeugt bin, dass es erstmal mir gut gehen muss, bevor ich für andere da bin, dann werde ich diese Grenze ziehen können, ohne mich danach mit Schuldgefühlen zu plagen, ob ich den anderen jetzt vielleicht im Stich gelassen habe.
Schuldgefühle an sind in dem Sinne wie die Nadel eines inneren Kompass: Bei Dissonanz zwischen Wert und Verhalten schlägt sie aus.
Sie haben auch ihr Gutes: Sie sind Regulativ unseres Verhaltens / Mahnung daran, sich „richtig“ zu verhalten / bremsen ein Verhalten, das andere verletzen könnte.
Der gesunde Umgang mit Schuld - sich selbst verzeihen
1. Betrachte die Situation wie ein neutraler Beobachter. Bewerte nicht, sondern versuche zu verstehen, was passiert ist. Mehr nicht.
2. Prüfe, ob du WIRKLICH aktiv die Verantwortung für das trägst, was passiert ist
a. Und wenn ja: Zu wieviel Prozent? Ganz realistisch. Warst du ganz allein für das verantwortlich, was passiert ist?
3. Überlege, wie du die Vergangenheit akzeptieren kannst. Du kannst sie nicht mehr ändern.
4. Was kannst du an Wiedergutmachung leisten / und was darf von dir erwartet werden?
5. Was kannst du in Zukunft tun, damit dir so etwas nicht wieder passiert?
6. Was musst du aus deiner eigenen Sicht tun, um dir verzeihen zu können?
Und noch ein Gedanke zum Schluss: Manchmal halten uns auch andere Menschen mit Schuldgefühlen gefangen. Und das ist nicht gesund.
Löse dich von Menschen, die dich nicht aus deinen Schuldgefühlen entlassen.
Buchtipp: Wenn Schuldgefühle zur Qual werden: Selbstvorwürfe ablegen, sich verzeihen lernen.
Ich bin Coach für Persönlichkeitspsychologie. Spezialisiert auf Persönlichkeitsstörungen und den Umgang mit ihnen. Ich helfe Menschen das Phänomen einer Persönlichkeitsstörung oder eines stark ausgeprägten Stils zu verstehen und was es für sie bedeutet, sei es als Betroffener oder als Angehöriger bzw. Beziehungspartner:in - und wie man damit umgehen kann.
Allerdings muss man nicht immer gleich eine Störung haben, um sich im Leben manchmal fabelhaft selbst im Weg zu stehen. Ich helfe Menschen, ihr Leben ein bisschen mutiger und selbstbestimmter zu leben als sie es vielleicht gerade tun. Ich helfe ihnen, Angst zu verlieren und ihre Herausforderungen aktiv anzugehen und zu meistern. Ich unterstütze sie dabei, innere Widerstände, schädliche oder überholte Glaubenssätze zu erkennen und zu entmachten. Und das bedeutet, dass meine Klient:innen letztlich ihr Leben verändern, sich anders verhalten, Dinge anders tun, anders reagieren, anders agieren als vorher und so ihr Leben aktiver und selbstbewusster in die Hand nehmen.
Methodisch arbeite ich angelehnt an die Gesprächs- und Verhaltenstherapie sowie die provokative Systemtherapie, allerdings sehr praktisch ausgerichtet mit dem Fokus darauf ins Handeln zu kommen und sich sein Leben (zurück) zu erobern.
Klient:innen fragen mich immer wieder ähnliche Dinge, deshalb habe ich angefangen zu all diesen Fragen Videos zu machen.
Mehr zu mir und meinem Angebot findest du auf meiner Website: bettercallcasy...
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15 сен 2024