Eine schwedische Prinzessin wollte ihre Hochzeit nach ihren Vorstellungen gestalten und löste damit in der Kirche einen Skandal aus. Aber war das wirklich so schlimm?
Schwedens künftige Königin, Kronprinzessin Victoria, ist es gewohnt, mit Traditionen zu brechen. Als die zukünftige Monarchin geboren wurde, war sie ursprünglich nicht für die Thronfolge vorgesehen. Als erstgeborenes Kind von König Carl XVI Gustaf und Königin Silvia wurde die Prinzessin 1977 geboren, aber es sah so aus, als ob ihr Bruder, Prinz Carl Philip, der nächste Anwärter auf die schwedische Krone sein würde, als er 1979 geboren wurde.
Mit der Verabschiedung des rückwirkenden Erbfolgegesetzes im Jahr 1980 hat Schweden die Erbfolge neu geregelt. Das Gesetz legte fest, dass das älteste Kind der regierende Monarch wird, unabhängig vom Geschlecht. Wie CNN berichtete, war Schweden eines der ersten Länder, das seine Erbfolgegesetze änderte, nach Dänemark, das das Gesetz 1953 änderte. Seitdem das Gesetz in Kraft getreten ist, hat Kronprinzessin Victoria das Recht, den schwedischen Thron zu erben.
Aber das ist bei weitem nicht die einzige Art und Weise, wie Schwedens Prinzessin den Status quo verändert hat. Die künftige Königin hat viele persönliche Entscheidungen getroffen, die von den traditionellen Wegen ihrer Vorfahren abwichen, darunter eine besondere schwedische Tradition an ihrem königlichen Hochzeitstag.
In Schweden ist es Brauch, dass die Braut und der Bräutigam an ihrem Hochzeitstag gemeinsam zum Altar schreiten. Nach Angaben von Your Living City kommt es in der egalitären schwedischen Gesellschaft nur selten vor, dass Väter ihre Töchter auf Hochzeiten weggeben. Kronprinzessin Victoria entschied sich jedoch, an ihrem Hochzeitstag mit Daniel Westling von der schwedischen Tradition abzuweichen und sich von ihrem Vater zum Altar führen zu lassen.
Diese Entscheidung stieß bei der schwedischen Kirche auf Skepsis. Erzbischof Anders Wejryd hat das Paar am 19. Juni 2010 getraut, aber nicht ohne seine Meinung zu der Entscheidung der Kronprinzessin zu äußern, an ihrem Hochzeitstag mit ihrem Vater zu gehen. In einer Erklärung sagte Wejryd Folgendes:
“Das Weggeben ist ein neues Phänomen, das gelegentlich in der Schwedischen Kirche auftritt. Normalerweise rate ich davon ab, da unsere Trauungszeremonie in Bezug auf die Gleichberechtigung der Ehegatten so eindeutig ist. Die Eheleute wissen, wie ich zu diesem Thema stehe.“
Der schwedische Königshof verteidigte die Entscheidung von Kronprinzessin Victoria, mit ihrem Vater zu gehen, mit den Worten, dass ihr Vater, Zitat, “den Thronfolger der Nation zum Altar führt - und zu dem Mann, der akzeptiert wurde”, so die Irish Times.
Obwohl die Entscheidung von Kronprinzessin Victoria, mit ihrem Vater vor den Altar zu treten, auf einige Ablehnung stieß, hat die zukünftige Monarchin die schwedische Tradition am Tag ihrer Hochzeit nicht völlig abgeschüttelt. Wie Hello! berichtet, gingen Kronprinzessin Victoria und ihr Vater, König Carl XVI. Gustaf, nur etwa die Hälfte des Ganges entlang und trafen Prinz Daniel, der den Rest des Weges mit seiner zukünftigen Frau ging.
Während es in Schweden üblich ist, dass Braut und Bräutigam den gesamten Weg zum Altar nebeneinander gehen, könnte die Kronprinzessin durch ihre Zeit in anderen Ländern beeinflusst worden sein, so dass sie sich entschied, nur einen Teil des Weges neben ihrem Vater zu gehen. Kronprinzessin Victoria studierte von 1996 bis 1997 an der Westlichen Katholischen Universität in Angers, Frankreich. Später, im Jahr 1998, schrieb sich die Kronprinzessin an der Yale University in den Vereinigten Staaten ein, wie aus einem Artikel der Associated Press aus dieser Zeit hervorgeht. Sie studierte Politikwissenschaft und Geschichte. Unabhängig davon, wie sie zu der Entscheidung gekommen ist, mit ihrem Vater vor den Altar zu treten, hat dies sicherlich die schwedischen Traditionen aufgeschüttelt.
Hier der ganze Artikel (auf Englisch): www.thelist.co...
30 сен 2024
