Schwul na und ❓ Ich lebe in einem 2600 Seelendorf und habe mit meinem Sozialen umfeld keine Probleme damit. Mann kann ja ein Mensch nicht nur auf seine Sexualität reduzieren, was viele machen doch diese haben nichts verstanden 😉
Ich finde dieses Thema wichtig, obwohl ich selbst hetero bin. Ängste oder Intoleranz lassen sich am besten durch persönliche Geschichten, noch besser durch Kennenlernen von anders orientierten Menschen abbauen. Auch fremde Kulturen.
Die Kabarettistin Lore Lorentz hat es mal so beschrieben: "Man darf in der Armee nicht schwul sein - weil man dann erpressbar wäre. Warum ist man erpressbar? Weil man in der Armee nicht schwul sein darf. Das ist das Do-it-yourself-Sicherheitsrisiko."
Eine sehr kluge Dame! Zwei weitere sehr treffende gesamtgesellschaftliche Befunde von ihr: "Die wahre Nostalgie ist die Sehnsucht nach einer Zeit, von der man absolut keine Ahnung hat." und "Immer wieder dasselbe: Rechtsaußen sind sie dumm - linksaußen sind sie hysterisch."
Man ist erpressbar, weil manche versuchen würden jemanden zu erpressen: "gib mir x oder ich sage allen, du bist schwul." Heute kratzt das doch keinen mehr. Es ist auch ein mann in frauenklamotten bei der bundeswehr, der doch immer sagt, er geht auf gang bangs oder so? 😅
Ich hab das alles 1977 in Germersheim und Sobernheim durchgemacht.Gott sei Dank hab ich 1979 meinen Mann,der amerikanischer Soldat war,kennen gelernt und zusammen haben wir es durchgestanden bis wir zusammen 1981 in die Staaten gingen. Haben noch lange diese Spielchen gespielt.36 Jahre waren wir zusammen bis uns der Kebs schied.
Tut mir sehr leid. Erst der eine lange Kampf, dann der andere... Ich kann es nicht verstehen, warum manche soviel durchmachen müssen. ( Und m.E. nach sinds oft die "Guten")
@@touchofgrey5372 A. triffts im Leben erfahrungsgemäss eher selten. Sei's Krankheiten, sonstige Schicksale. Damit ist nicht die sex. Orientierung gemeint.
Eine wahnsinnig gut recherchierte Dokumentation mit umfangreichem Informationsgehalt! Ich (Jahrgang 2001) bin gerade einfach nur froh darüber, dass ich mich nicht verstecken muss und dass ich lieben darf, wen ich will, ohne dass ich berufliche Probleme zu befürchten habe. Im Gegenteil: Mein Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) wirbt aktiv für Vielfalt und Akzeptanz. Ich bedanke mich bei allen, die dafür gekämpft haben, dass wir heute in einem weitgehend freien Deutschland leben können und unabhängig von unserer sexuellen Orientierung gesehen und geachtet werden!
Hatte auch Probleme in der Bundeswehr ... in die ich 2002 eintrat. Das traurige ist: wo ich im Stande war, mich jemandem anzuvertrauen bzw. eine Beschwerde an den Wehrbeauftragten geschrieben habe, wurde das ganze abgewiegelt und es hieß: Es sei schon zu lange her. etc. pp Ein ganz miese Nummer.
@Freimaurer-et8mz na hier is ja nen ganz heller 😂 Wahrscheinlich die Generation die sich schon Schlammbäder verschreiben lassen - um sich schon mal am die feuchte Erde zu gewöhnen?! 😌
@@vanderhill7242 Nachdem ich mir lange Gedanken gemacht hatte, wie ich den Wehrdienst verweigern kann, wurde ich T5 gemustert. Dir wünsche ich alles Glück in der BW. Kann aber nicht verstehen, wie jemand freiwillig in diesem immer noch überwiegend homophoben Haufen arbeiten kann.
@Freimaurer-et8mz Da stellt sich mir die Frage, was an der BW damals gesund war? Oder war und ist sie nicht eher ein homophober Haufen, von vielen verklemmte Hetero mit ihren schwulen Phantasien und Träumen? Lesen Sie doch mal den Kinsey Report.
Der letzte Satz, wo sich Herr Lindner auf den 15 jährigen jungen bezieht, ich denke das er mich meinen könnte. Ich bin jetzt 17 aber habe vor zwei Jahren einen Kommentar unter eine ähnliche Doku geschrieben. „Ich bin 15 und danke den mutigen Menschen vor gar nicht so langer Zeit das sie sich gegen diese Grausamkeit gewehrt haben! Nur dank ihnen kann ich heute in Freiheit leben und lieben wie ich fühle.“ Ich weiß nicht ob ich gemeint bin, allerdings wäre das schon ein sehr großer Zufall, wenn nicht. Meine Meinung hat sich nicht geändert, im Gegenteil! Ich bin überaus dankbar, dass mir und allen nachkommenden Generationen dieser Kampf erspart wurde. Solch mutige Menschen wie Herr Lindner verdienen von der gesamten Gesellschaft viel mehr Anerkennung, wenn nicht sogar ein Bundesverdienstkreuz. Sie haben etwas großes für uns und unser Land geleistet. Meinen größten Respekt!
🙌🙌🙌 Ich bin 18 Jahre alt und bi sexuell. Ich danke dir für deine Stellungnahme, du sprichst uns allen aus dem Herzen. Ich wurde in der Schule gemobbt und bedroht. Ich trage eine Narbe in meinem Gesicht, die mich für immer daran erinnert. Ich habe mir selbst sehr lange versucht etwas anderes vor zu leben, bis ich meinen ehemaligen Freund kennengelernt habe und mich dann dazu entschlossen habe mich zu öffnen. Auch in meiner russischen Familie. Das war die schönste und befreinste Zeit meines Lebens, die ich niemals vergessen werde, egal was. Ich gebe meine Liebe niemals auf, dafür kämpfen wir, für Freiheit und Demokratie, fürs Leben.
@@michaelh.5102 für seinen Mut und dafür das er so lange prozessiert und für Gerechtigkeit gekämpft hat und das für sein Recht im Zweifelsfall für sein Land zu sterben.
@@dickmann1979 er hat ein schmerzensgeld erhalten (laut video), aber man könnte trotzdem für die courage für das richtige einzustehen eine offizielle Anerkennung ausschreiben. Aber naja ist ein sehr subjektives Thema, ich denke aber er hätte es sich verdient.
Hut ab, Herr Lindner. Das Interview fiel Ihnen sicher nicht leicht, aber Sie haben das sehr gut gemacht. Für Ihre Lebensleistung und ihren Dienst sag ich es mal wie in den USA: "Thank you for your service!"
Aktueller denn je denn auf TikTok und Co gibt es ein LGBTQ+ bashing und das wird langfristig dazu führen das homosexuelle wieder eine schwerere Zeit haben. Ich find diese Dokumentation so unendlich wichtig und bin so stolz auf diese mutigen Leute allen voran den hier gezeigten Offizier Lindner der 2004 wieder in den Dienst aufgenommen wurde. Hammer ! Echt eine mutige und wichtige Aufgabe hier nicht aufzugeben.
Das liegt daran dass lgbt einfach nur falsch ist. Die wollen jeden und alles akzeptieren und normalisieren ganz egal wie gestört. Keiner hat was gegen schwule oder Lesben. Kenne sogar paar die selber gegen lgbt sind
Ja, da gibt es einen enormen Rollback. Junge Menschen die LGBTQ+ wieder als minderwertig ansehen, KI Bildchen posten von weissen heterofamilien mit Hund und Deutschlandflaggen, und die Ablehnung aller die "nicht richtig Deutsch sind." Dieses sich zurückziehen der Jugend darauf heute, das macht mir ganz grosse Sorgen.
Das Problem war schon damals nicht, was der Mensch im Schlafzimmer im Einverständnis mit Anderen gemacht hat. Das Problem war die Einstellung der Gesellschaft zu Dingen, die die Gesellschaft überhaupt nichts angehen. Das hat Kießling erpressbar gemacht: die gesellschaftlichen Ansichten und Einstellungen.
Richtig, die Gesellschaft geht es nichts an, wer mit wem zusammen lebt, oder Sex hat. Was hat Herr Kiesling erpressbar gemacht? Er war erwiesermassen weder homosexuelle noch hatte er homosexuelle Kontakte.
Super Dokumentation - habe ähnliches in meinem Militärdienst in der Schweizer Armee erlebt - grossen Dank und Respekt an die Redaktion sowie an Herrn Hauptmann Lindner für diesen interessanten Beitrag
Lieber Herr Lindner, als Schwuler kurz vor 50., der sich vor knapp 24 Jahren geoutet hat, bin ich Ihnen und auch Ihrer Generation für die geleistete beharrliche Arbeit so unsagbar dankbar. Wir ernten nun die Früchte Ihrer Arbeit. Aber es ist auch an uns und an den nachfolgenden Generationen Ihre Arbeit in Ehren zu halten und sie vor allem weiter fortzusetzen. Ich verneige mich vor Ihnen und muss zugeben dass mich Ihre Tränen bis ins Mark getroffen haben. Mögen Sie noch viele glückliche Jahre - auch mit Ihrem etwaigen Partner - verleben können.
Ich bin Baujahr 1983 und damit im Jahr der Kießling-Affäre geboren. 2003 war ich im Rahmen meines Wehrdienstes in Rotenburg a.d. Fulda, 3. PzGrenBtl 52 stationiert und durfte General a.D. Günter Kiesling kurz persönlich treffen, als er die Kaserne im Rahmen unserer Gelöbnisfeier besuchte. Ich war ihm für einen Abend als GvD zugeteilt 😅 Ein sehr ruhiger, freundlicher und scharfsinniger Mann. Erst im Nachhinein konnte ich recherchieren und mir bewusst machen, was er im Rahmen der Affäre erlebt hatte. Ich kann General a.D. Günter Kiesling und Hauptmann a.D. Michael Linder nur meinen höchsten Respekt dafür zollen, dass sie trotz hohem persönlichen Risiko für ihr Recht gestritten haben und damit den Weg für viele andere geöffnet haben, die auch diskriminiert wurden obwohl sie nichts anderes getan haben - als ihrem Land zu dienen.
Bei dem letzten Satz kann man nichts hinzufügen ! Nun ist es an unserer Generation diese Freiheit vor rechten Parteien wie der AfD aber auch teilen der CDU/CSU zu verteidigen !
Sehr gut aufgearbeitete und lehrreiche Dokumentation. Für jemanden wie mich, der zu dieser Zeit noch nicht lebte und erst im frühen 21. Jahrhundert geboren wurde, ein erschreckendes Beispiel, wie rückständig das sexuelle Verständnis in gewissen, großen Teilen der Gesellschaft vor solch kurzer Zeit leider noch war. Schwul sein ist völlig normal. Und damit das auch jeder Mensch lernt und versteht, ist diese Dokumentation wahrlich eine Bereicherung. Vielen Dank!
N'Abend , ich habe 1979/80 in Rendsburg bei der Division Jüdland unter General Dr. Kießling gedient und oft persönlichen Kontakt als 19 jähriger Soldat gehabt mit ihm . Mein Zimmerkollege Uli war oft auch als sein 2ter Fahrer tätig , wenn sein Stammfahrer ( Feldwebel) keinen Dienst hatte . Für mich war der sehr kompetente Dr. Kießling die Figur , die meine Ansichten zur Bundeswehr enorm aufgewertet hatte . Er , schon 3 Sternegeneral , hatte der ganzen Truppe also auch mir als einfachen Gefreiten einen hervorragenden Vortrag gehalten . Gemunkelt wurde eher über den ranghöchsten dänischen Offizier , der schon mal mit seinem weissen Pudel auf dem Arm zu einem Fest in Uniform auftauchte . Ich dachte mir eigentlich nichts dabei , dass er mich mehrfach aufforderte meinen Haarschnitt zu korrigieren .😊 Aber Uli , mein Zimmerkollege und 2ter Ersatzfahrer , hatte nie Probleme mit seiner doch ziemlich langen blonden Mähne . Im Nachhinein muss ich schon schmunzeln über dieses winzige Detail .
Eine ältere Genossin der DKP sprach ich auf Homosexuelle Kommunistin an, weshalb die nie in der höheren Ebne waren, teileweise in den eigenen Reihen ausgegrenzt wurden. Die Genossin argumentierte mit dem selben Argument der doppelten Erpressbarkeit. Hauptmann Lindner gilt mein tiefster Respekt & Achtung. Die seelischen Narben bleiben, sind bei ihm deutlich zu fühlen. Ich kenne das auf einer anderen Ebene, daher kann ich mit Linder sehr gut mitfühlen.
@@norbertkranz6685 Wenn deine Intention war, die Schuld an der Situation auf die Betroffenen zu schieben: Hast du die Doku überhaupt gesehen? Du hast deinen Job verloren, wenn du dich geoutet hast. Es ist absolut idiotisch, queere Menschen aus der Bundeswehr auszuschließen, wenn sie schon bereit sind, ihre Haut zu riskieren. Was mir bei dem Thema aber öfter auffällt: Leute, die solche Kommentare ablassen sind meistens weder selbst von Diskriminierung betroffen, noch haben sie gedient.
Respekt uns Anerkennung für Hauptmann Lindner. So einen anstrengenden Kampf zu kämpfen und es dabei auch noch für die Freiheit anderer zu tun - da sind doch alle Ideale ausgelebt, für die man sich wünscht, dass deutsche Soldaten auch heute eintreten, wenn sie die Uniform tragen.
Und wenn er hetero gewesen und wie so viele andere in gehobener Position in ein Puff gegangen wäre wäre es kein Hochsicherheitsrisiko gewesen ? ? Unglaublich
@@PascalGienger ich war in Budel / NL und Fliegerhorst Leipheim an der Donau. Vor fast 40 Jahren mittlerweile. Da wurde klipp und klar gesagt wer erwiesenermaßen in Puff geht hat 4 Wochenenden am Stück Wochenenddienste. Da verging allen das Interesse an Puffbesuchen . Weil jeder wollte nach Hause ☝️
Er ist widerlich! Schon diese saudumme Vorstellung, dass Schwule in Tütüs rumlaufen. Und die Umkehr war ja auch nur reine Sensationslust und kein Wille zur Entlastung.
Danke für die hervorragende Doku und danke an Herrn Lindner für seinen mutigen Kampf. Die Minderheiten mögen sich ändern, doch der Kampf bleibt der Gleiche.
Nicht erwähnt hat die SWR-Doku, dass Kießling zum 30. Jubiläum der Bundeswehr im Jahre 1985 als einziger General NICHT eingeladen war. Ein beschänmender Beigeschmack.
Ganz großes Kino! Ich bin sehr berührt von diesem Beitrag und von dem Leid das Menschen angetan wurde und wird. Lasst uns Geschichte nicht wiederholen.
An die Miefigkeit jener Zeiten kann ich mich erinnern, obwohl ich damals noch ganz klein war. Echt schlimm, was die Gesellschaft damals unbescholtenen Bürgern angetan hat!
Lasst die Menschen doch lieben wen sie wollen. Hauptsache sie sind nicht kriminell und akzeptieren unser Land, sowie unsere Werte. Wer das nicht tut , hat hier nichts, aber auch gar nichts zu suchen.
Als Homosexualität illegal war, dann wärst du dafür das zu verbieten? Was waren denn die Werte in den 1980, war die Bevölkerung nicht damit einverstanden
@@monileinchen6, die Frau ist eine gespaltene Persönlichkeit. Rechtsextrem , eiskalt, menschenverachtend auf der einen Seite , eine lesbische Frau mit gemeinsamen Kindern mit einer Frau, die definitiv nach ihren Nazikriterien nicht "arisch" ist ,auf der anderen Seite. Das ist pervers.
Danke für diese wichtige Aufarbeitung! Und noch viel mehr Dank von Herzen für alle Betroffenen, die sich gegen das veraltete, ungerechte und menschenverachtende System gestellt haben!
Müßte es nicht:" Sicherheitsrisiko: Intolleranz" heißen? Was wäre gewesen, wenn ein " Geheimnisträger" in ein Bordell gegangen wäre? Auch so schlimm? Wir haben echt noch ein Stück Weg vor uns....liebe Grüße an alle....
Das ist ein wunderbarer Gedanken. Nur wenn bestimmte Gruppen in der BW ausgegrenzt und diskriminiert werden, sind sie erpressbar. Aber keine Bange, den Tag, an dem unsere Gesellschaft aus ihren Fehlern beim Umgang mit Minderheiten lernt, werden wir nicht mehr erleben.
Wer spielt sich denn da wieder mal als Richter über die Lebensweise anderer Menschen auf? Jeder sollte so leben können wie er will und den lieben dürfen, den er nun einmal liebt. Homosexualität ist keine Krankheit und schon garnicht etwas Entartetes.
für homosexualität stimmt das absolut. wenn aber jemand anfängt, kinder zu "lieben" ist das nicht so einfach. s kommt halt drauf an, ob jemand schaden nimmt, oder nicht. und das war jetzt nur ein beispiel. gibt weitere problematische triebe.
11:21 "Geht nicht so dicht auf wie die Schwulen" Ich war 1983/84 beim Bund.Da sagte der Uffz, nicht ganz so direkt, : "Ihr laufts (aufeinander)wie die warmen Semmeln" oder "Abstand.Net wia die warmen Semmeln" Dachte lange Zeit weil Semmeln halt oft aneinanderbacken😅
@@cowleysbein9002absolut. Von "Bewusstseinswandel" ist meist null zu bemerken. "politisch korrekt?" = "Kumpels verschreckt!" Und zwar endgültig. Auch die Kommentarspalten zeigen oft, dass die ewigen Sprüche wohl nie Vergangenheit sein werden. Schön, wenn es einmal anders gewichtet ist.
24:25 die 80er waren echt noch eine ganz andere Zeit, Boulevardjournalist ruft beim Anwalt an und bekommt mal eben Informationen aus geschützen Akten über den Klienten 😂 alter Schwede....
.... das ist jetzt so, wie ich es mir vorgestellt habe...davon profetiere ich nicht mehr so, aber davon profetieren andere.... (Michael Lindner Ehrenmann). bleiben sie gesund🙂
Sehr interessante und gute Reportage. Viele heute vergessen was wir für ein Glück haben das wir dank vieler Menschen doch heute so offen leben können und wir sollten zu uns und unseren Werten stehen. Vielen Dank für die Arbeit dahinter.
Gesellschaftlich verpönt. Fremdländischer Geheimdienst kann dich so erpressen. Dadurch heute so nicht mehr möglich, da unsere Gesellschaft offener geworden ist
War eben nicht irrelevant, wie dir diese 44 min und 20 sec erzählen. Selbst kurz bevor die Wehrpflicht abgeschafft wurde, habe ich noch Sprüche gehört wie: "Wie merkt man, dass man schwul ist? Scheißen macht mehr Spaß als das Wichsen!"
Es wäre _heute_ sicher kein so großes Thema mehr, das stimmt. Aber nicht vergessen, die Kießling-Affäre ist nun 40 Jahre her und sowohl der Umgang mit Sexualität als auch die politische Weltlage (siehe Thema Spionage) waren damals noch anders als wir es heute kennen.
Ich finde es sehr traurig, dass es damals so weit kam und schön, dass ihr das nochmal aufarbeitet. Gerade in Zeiten, wo die Homophobie wieder salonfähig wird. Und das gerade beim SWR, den mein Verwandter mit gegründet hat (bzw. dafür verantwortlich war) und der damals noch erzkonservativ war. Freut mich, wie viel sich verändert hat. :)
Ich habe noch Zeiten erlebt (Ende der 80er), dass es ungeschriebene, kranke und überholte "Sittengesetze" gab: "Ein geschiedener Offizier kann nicht Stabsoffizier werden" und für einen Stabsoffizier bedeutete eine Scheidung einen absoluten Karriereknick - EDEKA! Gut, dass sich etwas bewegt, wenn auch langsam.
Dahin wollen viele wieder zurück. Egal ob Fan von Putins hartem Gesellschaftsmodell oder der 1950er Jahre. Die wollen auch dass Familienväter immer bevorzug behandelt werden gegenüber Singles usw. Die Tendenz ist klar: Über gesellschaftlichen und finanziellen Druck ausgrenzen.
Er hat es angeboten aber Kohl wollte nicht. Kohl war insgesammt ein sehr korrupter Politiker, spätestens nach seinen Versprechungen im Rahmen der Wende, dem Raub ostdeutschen Eigentums durch die Treuhand und der Schwarzen Kassen hätte man das wissen können. Leider werden solche Figuren von den Konservativen weiter verehrt.
Ich (Gay) war ende der 80er Zeitsoldat bei der Truppe - Ich kann mich noch sher gut an dieses unterschwellige, unterdrücktes Klima erinnern , wenn es um Homosexualität ging - Das kann sich heute kaum einer vorstellen. Die größte Ironie war hier jedoch, dass es an Homosexuellen Tendenzen und Handlungen no so sprießte aus allen Ecken und aus allen Rängen! 😅 Ich könnte damit ein ganzes Buch füllen!
Bundeswehr und katholische Kirche hatten etwas gemeinsam: Offiziell wurde Homosexualität abgelehnt und sogar bekämpft. In den Organisationen kannte man aber seine Pappenheimer. Wir mussten z.B. unsere Stube Nachts immer von Ihnen abschliessen, wir kannten ja unseren Hauptmann ... Allle wussten es.
Anfang der 80 er glaube ich war das nicht nur bei der Bundeswehr ein Problem. Polizei und Feuerwehr weiß ich nicht aber zum Beispiel in der Nationalmannschaft wäre das auf keinen Fall eine gute Idee gewesen sich zu outen vielleicht sogar auch Heute noch nicht.
Keineswegs. Zu prägen hat die Politik Gottes Wort und Volkes Wille, vertreten durch eine überwältigende Mehrheit. Heute nur noch mindcontrol gegen die Mehrheit, um sie linksgrün zu koditionieren.
Mein großer Respekt vor Herrn Lindner. Solchen Menschen ist es zu verdanken das Schwule mehr Akzeptanz zu Teil wird. Nichts desto trotz gibt es vielen Teilen noch Diskriminierungen und es gibt weiterhin viel zu tun und zusätzlich dafür zu kämpfen das das Erstrittene nicht wieder zu verloren geht. Parteien wie die AFD arbeiten fleißig daran bzw. haben dies als Ziel.
aber bitte ausdrücklich nicht nur "linder-straße". die verwechslungsgefahr mit dem derzeitigen finanzminister wäre zu groß. und der hat nun wirklich nicht verdient, dass irgendwas nach ihm benannt wird. allenfalls vielleicht irgendwelche psychischen störungen.
Durchaus, aber Schwule waren wegen ihrer "Entartung", um den Herren in der Doku zu zitieren ja besonders gefährdet, da sie aufgrund ihrer "Verseuchung des Bundeswehrkörpers" Konsequenzen zu fürchten hatten. Nicht meine Meinung, aber das war das Erste, das mir bei der Formulierung "die sind entartet" durch den Kopf ging. Da hätten auch in der BW deutlich mehr Köpfe rollen müssen - juristisch selbstverständlich, nicht wortwörtlich - aber die Köpfe derer, die dafür gesorgt haben, dass Schwule als Sicherheitsrisiko gesehen wurden.
Eine interessante Doku damit die jüngeren die heute händchen haltend auf der Strasse stolzieren sehen wie das in unserer Jugend war.. Traurig dass wir in den 70er und 80er so hart darum kämpfen mussten, aber es hat sich gelohnt. Leider wird das von vielen jungen schwulen nicht wertgeschätzt.
Gerade in den 70er und 80er wurde nicht genug für Schwulenrechte gekämpft sonst würds die Doku nicht geben. Wieso sollten jetzt junge Menschen vor der älteren Generations auf die Knie fallen und sie anhimmeln?
Da muss man sich wohl nicht wundern, dass in vielen Generationen auch Umarmungen unter Männern eher abgelehnt werden und es nur ein Handschlag gibt...Mein Vater hat einige Jahrzehnte gebraucht, um diese Form des "Hallo" oder "Herzlichen Glückwunsch" etc auch innerfamiliär anzunehmen. Ganz schön tragisch...gerade in einsamen Zeiten, weg von Familie, Bekannten etc. wäre es sicher eine emotionale Stütze, sich gegenseitig in den Arm nehmen zu können, ohne direkt Angst haben zu müssen
Toller Beitrag, der erste Teil des Titels wirkt deplatziert - ich hätte mir "Homosexualität in der Bundeswehr - Die Affäre Kießling und der persönliche Kampf von Michael Lindner"
Ich bin 100% hetorosexexeul. Aber.ich verstehe es nicht warum wir Homosexuelle hinterher gehen. Sie dürfen ihr Leben leben. Hauptsache ist Liebe. Égal wie.
Wenn Fehler zum Schaden anderer vertuscht werden und sogar Beweise gefälscht bzw. Polizisten zu Falschaussagen gedrängt werden. Dass so jemand im Amt bleiben darf sagt genug aus, ist schon ein Skandal.
?Wo wurde ein Polizist zur Falschaussage gedrängt ? Habe ich nirgendwo im Bericht so gehört .Seine Recherche wurde falsch aufgebauscht, und er bekam zum Glück die Gelegenheit , seine Version direkt Hr.Wörner mitzuteilen .So what ? Und es war Hr.Kohl , der vom Rücktrittsgesuch von Hr.Wörner nichts wissen wollte .
Ich war in den Achtzigerjahren als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr. Dass ich schwul bin, hat niemand bemerkt. Es gab auch keinerlei "Zwischenfälle". Wieso auch. Allerdings war ich auch sehr diskret. Anekdote am Rande: Was sehr merkwürdig war: Bei der Musterung fasste mir der untersuchende Arzt mit seinen Fingern in den After (mit Gleitgel und Handschuh). War wohl damals so üblich... Oder wollte er ertasten, ob das was "geweitet" war? Keine Ahnung. Alles lange her. Bin selbstbewusst schwul und habe die Militärzeit gut überstanden.
Die Reportage hat meiner Ansicht nach etwas wirr angefangen. Mir war nicht klar, worum es ging. War die Homosexualität das Problem oder hat sich etwas im homosexuellen Milieu zugetragen? Das hätte man einleitend etwas klarer mitteilen können.
Dem stimme ich zu ... es wird zu lange an der Diffamierung dieser Zeit festgehalten , offensichtlich um Aufmerksamkeit zu erregen. ... immer wieder zum Schaden der unvoreingenommen Beobachtung. Ähnlich reißerisch wie die Presse seinerzeit.
Ich sehe das genau so ich sehe ehrlicher Weise in der homosexualität kein Problem aber ob ein 4 oder 5 Sterne natogeneral sich dann im nacht leben rum treibt das ist eine andere sache
Hat das Kreiswehrersatzamt damals in der Privatsphäre von von jungen Männern herumgestochert? Wenn, diese Angaben homosexuell zu sein. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass Totalverweigerer dies als Ausrede nutzten man sei homosexuell. Als ich 1997 gemustert wurde, hat man mich nicht gefragt, was für eine Veranlagung ich habe. Ich wurde damals T 3 gemustert und wurde nicht eingezogen und später 2003 wurde ich automatisch um gemustert auf T 5. Mein Dad war enttäuscht von mir wegen des Musterungsergebnisses. Er war der Meinung, dass man in der Grundausbildung etwas fürs Leben lernt und es hat für ihn was mit Männlichkeit zu tun. Für mich ist das eine archaische Einstellung. Ich sehe mich in erster Linie nicht als Mann, sondern als Mensch und Individuum ausgestattet mit einzigartiger Persönlichkeit und erst danach sehe ich mich als Mann.
Ich hatte zwei Kollegen, die fälschlich behaupteten, schwul zu sein und deshalb ausgemustert wurden. Ich hatte auch einen Kameraden, der schwul war. Das stand in seiner Akte und sickerte natürlich durch. Schweigepflicht hin oder her.
Manfred Wörner war wohl ein entfernter Verwandter, zumindest hatte meine Großmutter Beziehungen zur Familie die mir eine Autogrammkarte von Wörner einbrachte... . Ebenso war meine Großmutter in der Kirchengemeinde des Pastors Ennslin, dem Vater von Gudrun Ennslin. Somit war mein Großmutter im beschaulichen Bad Canstatt vermutlich unwissend eine Verbindung zwischen RAF und NATO - Führung. Irgendwie witzig und dennoch belanglos. Als queerer Offizier der Bundeswehr bin ich in hohem Maße dankbar für den erfolgreichen Kampf aller, die sich für die vorbehaltlose Aktzeptanz von Soldaten mit queeren Facetten in der Bundeswehr einsetzten.
Der wahre Held der Geschichte ist Herr Lindner. Er wusste, dass sein Kampf um Wiedereinstellung für ihn persönlich nur wenig bewirken würde. Trotzdem hat er 20 (!!!) Jahre lang den Kampf geführt und damit Selbstlosigkeit und Mut bewiesen. Zum Wohl der Community, für alle die nach ihm kommen. 20 Jahre lang hat er nicht gewusst, ob sich das alles lohnen würde, er hat trotzdem nicht aufgegeben. Unglaublich bewundernswert. Ich hoffe, wir finden auch einen Teil von seinem Mut in uns, wenn wir es brauchen.
