Im Werk Windhagen konnten wir für die Wirtgen Gruppe eine Reihe von Anlagen liefern, die dem Beschichtungsprozess der hier gebauten Fahrzeuge dienen. Die Dimensionen der zu bearbeitenden Konstruktionen erreichen 9 m in der Länge, 3 m in der Breite und 3 m Höhe bei einem Stückgewicht von bis zu 30 Tonnen. Beschichtet wird sowohl im Pulver- als auch im Nasslackverfahren.
Die vier Vorbereitungsplätze werden mit temperierter und gefilterter Frischluft beflutet. Die zuvor gestrahlten Werkstücke parken hier für Spachtel-, Schleif- und Maskierungsarbeiten. Bei einer Beleuchtungsstärke von mindestens 1000 Lux sind die anfallenden Arbeiten sehr komfortabel zu erledigen. Die Ableitung der Schleifstäube erfolgt durch im Boden eingelassene Absaugkanäle.
Die Pulverbeschichtung der Straßenbaumaschinen muss eine zuverlässige Schichtdicke erhalten, da die Beanspruchung überdurchschnittlich hoch sein wird. Das Overspray des Pulverlackes wird durch im Boden eigelassene Wannen vollflächig abgesaugt. Die Luft wird anschließend gefiltert und der Halle wieder zugeführt.
Die Werkstücke rangieren nun in einen Einbrennofen, insgesamt stehen zwei Systeme zur Verfügung. Das konventionelle System arbeitet mit einer gasbefeuerten Umluftheizung, die vermittels Jalousieklappen die aufgeheizte Luft vollflächig auf das Bauteil leitet. Bis zu 250° C lassen sich in diesem Einbrennofen erreichen. Überschüssige Abwärme kann gegebenenfalls in den Belüftungskreislauf der Nasslackierungskabine geleitet werden.
Der zweite Ofen arbeitet mit langwelliger Infrarotstrahlung (Dunkelstrahlung) der im Innenraum des Ofens installierten Stahlrohre und Konvektion. Die langwellige Wärmestrahlung überträgt sich vorwiegend direkt und daher nahezu verlustfrei auf das Werkstück. Da die Wärmeenergie nicht das Farbpulver, sondern das metallische Werkstück erhitzt, wird die Beschichtung von innen nach außen ausgehärtet. Dieses führt zu hervorragenden Haftungsergebnissen.
Die dritte Farbapplikation finden wir in der kombinierten Spritz- und Trockenkabine. Die innere Baulänge beträgt 14 m, die Breite 6 und die Höhe 5,6 m. Die gesamte Gehäusekonstruktion besteht aus doppelwandigen Isolierpanelen, die zur guten Energiebilanz beitragen. Während der Lackierphase strömt die temperierte und entstaubte Luft aus der Filterdecke über Werkstück und Lackierer nach unten und wird durch die Bodenkanäle abgesaugt. Das Overspray wird von diesem Luftstrom mitgenommen und durch die von der SLF entwickelten Schwerlastprallabscheider geleitet. In diesen leicht zu reinigenden Bodenelementen wird ein Großteil der schwebenden Farbpartikel zurückgehalten, sodass die nachfolgende Filterstation signifikant längere Standzeiten erreicht.
Zur Reduzierung des Energiebedarfes verfügt die Anlage über eine sektionale Schaltungsmöglichkeit. Bei Werkstücken, die nur einen Teil der Kabinenlänge ausfüllen, ist die Luftbeflutung in vier Sektionen schaltbar. Ein Wärmerückgewinnungsmodul in der Abluftleitung zur Verbesserung der Energiebilanz ist bei unseren Lackieranlagen Standard.
Die montierten, fahrbereiten Fahrzeuge werden durch das Rolltor in den Finishbereich eingestellt. Bei einer Kabinenlänge von 22 m, einer Breite von 7 und einer Höhe von 7,5 m wurden Zu- und Abluftleistungen von je 50 000 m3/h installiert. Eine Vollflächenfilterdecke und zwei Bodenabsaugkanäle ermöglichen hier kleinere Lackausbesserungen an den Baumaschinen.
Im Finishbereich 2 sehen wir eine Kabine, die mit 14m die doppelte Breite aufweist. Da hier mehr Montage geleistet wird und weniger Lack zum Einsatz kommt, wurde eine etwas geringere Luftleistung von 30 000 m3/h installiert.
Gleich nebenan ist letztendlich die Waschhalle zu sehen, in der mit einem Hochdruckreiniger Produktionsrückstände entfernt werden. Die Zu- und Abluftventilatoren haben je eine Leistung von 20 000 m3/h. Ein Schwadenabscheider, der an der Hallendecke entlanggeführt wurde und eine vorschriftsmäßige Abwassertechnik gehören hier zur Ausstattung.
18 сен 2024
