Ich hatte dir auf Insta letztes Jahr in ähnlicher Weise schon mal geschrieben. Ich hoffe, dass du durch dies seelische Tief gut durchkommst, wieder glücklich wirst und nun aus der Distanz die Lage, deinen Wunsch neu bewerten kannst, um es gegebenenfalls erneut zu probieren oder auch festzustellen „das brauche ich gar nicht“. Die wenigsten Cis Männer haben in ihrem Leben soviel Männlichkeit bewiesen, wie du in deinem Leben schon zeigen musstest. Tatsache ist, du bist wie du bist, ein ganzer Mann, einfach aufgrund deiner geistigen Haltung, auch deines Erscheinungsbilds. Es fehlt dir für dein Leben und anscheinend auch für deine Beziehung eigentlich nichts, wirklich substantielles, außer deiner Sehnsucht noch perfekter zu sein als du sowieso schon bist. Du musst dir klar werden, ob du deine Transition als abgeschlossen betrachten und sie folglich auch als Lebensschwerpunkt ersetzen kannst. Ist das nicht möglich, dann solltest du es erneut versuchen, trotz aller Risiken, denn sonst wirst du keinen Frieden finden können mit dieser Periode. Ich glaube einen versöhnlichen Schlusspunkt unter deine Transition musst du irgendwann einfach setzen, um glücklich zu werden (das kann mit oder ohne E-Prothese sein). Sonst beherrscht es dein Leben weiterhin und lässt eventuell zu wenig Platz für neues, elementares in den folgenden Lebensabschnitten. Wir alle sind nicht so perfekt, wie wir gerne sein wollen, manchmal kann man daran hart arbeiten, manchmal lohnt es sich aber gar nicht. Entscheidungen müssen getroffen werden und es bringt nichts im Nachhinein sich den Kopf zu zerbrechen, was wäre gewesen, wenn ich ...... Das ist dann nur hypothetisch und gibt in keinster Weise alle möglichen positiven wie negativen Konsequenzen preis, die ein anderes Handeln gehabt hätte. Es ist gut, dass du die Ursache für deine Unzufriedenheit gefunden hast, jetzt kannst du nur noch versuchen dich für einen Weg zu entschließen. Das wird allerdings deine alleinige Entscheidung sein müssen, so schwer es such seien mag. Ich wünsche dir viel, viel Glück im Leben und dass du der positive, kämpferische Mann bleibst, der du bis jetzt gewesen bist. Liebe Grüße Michael
Oh "Mann", jetzt bis Du zerbrochen. Du kannst nichts sortieren, weil nichts sortiert werden kann! Urspruenglich warst Du "in Ordnung", aber jetzt ist alles in UN - Ordnung! Du tust mir zutiefst leid, weil Du Dich selbst verloren hast. Du weißt nicht, wie es weiter geht? Frage mal Gott! Rede mit JESUS! ER ist der Einzige, der Dir helfen kann! 🙏
War selber noch nicht in der Situation, dass ich Komplikationen bei einer OP hatte, aber stelle mir das auch schwer vor, so wie du es beschreibst. Bei allen anderen OPs hattest du nichts zu verlieren und jetzt hat es sich geändert, finde Beratungsgespräche bei Operateuren hören sich im ersten Moment immer etwas hilfreicher an, als sie dann sind, weil die sich auch nicht so viel Zeit nehmen können. Willst du sagen, in welcher Klinik du bei der OP warst? Kann natürlich überall passieren, aber ich würde nach jetzigem Wissensstand für die Prothese nach Planegg gehen, würde mich deshalb interessieren. Denke mal, dass bei deiner Entscheidung auch die Überlegung mit reinspielt wie lange die Prothese wohl hält, da gibts ja leider auch die unterschiedlichsten Erfahrungen. Ich persönlich hoffe auch, dass sich da mal etwas tut und vl andere Modelle kommen oder sich da noch etwas weiterentwickelt. Was ich, für mich gelernt habe, während der letzten Jahre, mit all den Veränderungen, ist, dass man immer im Jetzt leben muss, klar man hat Pläne und freut sich auf geplante OPs oder Fortschritte, aber die Transition ist ja nur ein Teil im Leben und die persönliche Entwicklung ist ja nie abgeschlossen, mir hat es deshalb immer geholfen mir nie Druck zu machen. Weiß nicht, ob das bei dir möglich ist, aber vl versuchst du dich auf etwas anderes zu fokussieren, Job oder etc., mit dem Hintergedanken, dass es sowieso irgendwann passiert, wenn es so weit ist und so sein soll. Hat mir zumindest immer geholfen, aber vl auch mal zu einem Therapeuten gehen, der Erfahrung hat auf dem Gebiet. Finde es aber super, dass du auch solche Erfahrungen teilst:) alles Gute dir weiterhin!
Hallo Luca, vielleicht wäre es gut wenn du mit einem Fachmann darüber reden würdest, also zum Beispiel deine Operatöre, die Psychologen von denen es nötige Gutachten gab, diese Menschen wissen doch bestimmt, wie sie helfen könnten, und wenn sie dich nur beraten!!! ♥️💐🌹🌺🌷🌸💮🏵️🌻🌼🍁
Ich finde es gut, dass du auch das hier mit uns teilst. Ich bin mir sicher, das du eine Lösung finden wirst, früher oder später, mit der du leben möchtest. Ich bin selbst in einem entscheidungs dilemma Punkt an dem es um meine berufliche Zukunft geht. Ich habe einfach keinen richtigen Plan usw. und das ist super unangenehm und stressig. Auch muss ich mich um meine eigenen transition Schritte kümmern und komme nicht gut voran, auch weil meine Eltern mich nicht unterstützen/ versuchen mich daran zu hindern.
Tut mir leid, dass du dich so lost fühlst auf deinem Weg. Danke für das Teilen deiner Gedanken. Ist immer wieder interessant. Ich wünsche dir alles Gute und du wirst bestimmt die richtige Entscheidung treffen, denn es gibt keine falschen Entscheidungen im Leben - Grüße von einem trans Mann 🖤
Hey Luca, ich weiß total wie du dich fühlst. Bis jetzt habe ich leider auch noch keine Lösung für mich gefunden. Trotzdem wünsche ich dir alles Gute und hoffe, dass du eine Lösung für dich findest 😊 Vielen Dank, dass du deinen Weg so offen mit uns teilst :)
Es ist doch häufig, dass die Prothese wieder raus muss. Zwar nicht sofort, aber irgendwann muss sie getauscht werden und häufig eben auch wegen Komplikationen einfach ersatzlos raus. Wäre man dann weniger "fertig mit dem trans Weg"? Eigentlich nicht. Und das kann jedem passieren.
Ich sehe das definitiv anders. Wenn die Prothese irgendwann raus muss, dann hat man ja auch eine gewisse Zeit lang mit ihr gelebt. Und dann muss sie raus wahrscheinlich weil ein Teil kaputt gegangen ist. Dann kann man sie meistens „problemlos“ austauschen. Das ist eine ganz andere Situation als die die ich hatte. Durch meine Infektion habe ich zudem bei einer erneuten Implantation ein noch erhöhteres Infektionsrisiko als beim ersten Mal. Und was das angeht mit dem fertig sein mit seinem Transweg hast du mich glaube ich falsch verstanden. Für mich ist der Weg sozusagen abgeschlossen. Aber dadurch, dass ich für mich nicht weiß wie es weiter gehen soll, kann ich noch nicht komplett dieses Kapitel abschließen, weil ich ja noch immer eine Entscheidung für mich treffen muss
Hmmh, ich habe mich selbst gegen eine Phalloplastik entschieden, weil ich von so vielen mit Komplikationen gehört habe, so dass man überhaupt nicht davon ausgehen kann, dass es die letzte OP sein wird, sondern eher, dass es gut möglich ist, dass durch diese OP viele weitere OPs nötig werden können, sowie auch gesundheitliche Einschränkungen, wie Stenosen der Neoharnröhre durch Narbenstrikturen usw. ... Und mir erschien mir auch ein zu hohes Risiko, dass diese Probleme evtl. nach 10 Jahren auftreten, denn dann lebe ich ja immer noch ziemlich lang, wenn alles gut geht...
