Die Oberschicht der Etrusker, ca.25%-33%, war nicht indogermanischer Herkunft. Sie vermischten sich schnell mit der einheimischen, indogermanischen Bevölkerung. Man kann sich darüber streiten. Ist die Sprache eines Volkes maßgeblich für die Einordnung oder die genetische Abstammung?
Danke für den guten Impuls. Tatsächlich ist die Frage nach der "Herkunft" der Etrusker noch immer nicht abschließend geklärt. Sicher ist, dass ihre Sprache anders als die der einwandernden italischen Völker nicht indoeuropäisch war. Ob die Etrusker aber selbst erst um 1000 v.Chr. von Osten her auf die Appeninhalbinsel eingewandert sind, oder ob es eine längere Siedlungskontinuität gibt und das Etruskische somit eine lokale vor-indoeuropäische Sprache darstellt, ist unklar. Gut möglich ist auch, dass die Wahrheit in der Mitte liegt und die etruskische Kultur Produkt einer spezifischen Verschmelzung eingewanderter und ansässiger Gruppen ist. Tatsächlich ist die Gleichsetzung von sprachlicher und genetischer Verwandtschaft nicht unproblematisch, insbesondere wenn man den Blick über die oft recht homogenen Oberschichten hinaus weiten möchte. Möglicherweise bringen Genanalysen hier in den nächsten Jahren größere Klarheit.
