In der Stadt der Zeichnung, die Bauer-Tekaat, Astrid Brandt, Rebekka Brunke, Melanie Grocki und Barbara Hindahl mit der aktuellen Ausstellung errichtet haben, eröffnen sich neue Welten der Zeichnung, andere als die der Zeichnung vielleicht gemeinhin zugedachten, Anderswelten aber in jedem Fall, wie sie die hier vertretenen Künstlerinnen und Künstler selbst benannt haben. Anderswelten insoweit, als hier nicht etwa der Vorzeichnung, der Skizze, dem auszuführenden Entwurf Vorschub geleistet wird, vielmehr die Zeichnung ganz sie selbst ist, selbständiges Medium. Und das mit Fug und Recht, wie die 5 hier gezeigten Positionen von Zeichnerinnen und Zeichnern eindrucksvoll beweisen, dieselben zwischen den Städten Berlin, Bremen, Mannheim, Stuttgart und Wilhelmshaven angesiedelt.
Es ist also nicht der solipsistische Strich, der da einsam auf dem reinweißen Büttenpapier steht. Es handelt sich vielmehr um Linientumulte, flächige Lineamente, komplexe Zeichengebilde, die ebenso auch andere bildnerische Ausdrucksmittel - Malerei, Fotografie, Collage, plastische Arbeiten - wie auch Alltagsfunde aus anderen Bereichen mitdenken lassen. Und damit unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit (und Wirklichkeiten) mit den der Handzeichnung spezifisch eigenen Mitteln zu hinterfragen und möglicherweise sogar auf den Kopf zu stellen verstehen.
25 окт 2024