Im Jahre 1122 wurde Plauen erstmals urkundlich erwähnt. Über die vogtländischen Grenzen hinaus bekannt wurde es ab dem 19. Jahrhundert durch seine Textilindustrie. Weltbekannt wurde die „Plauener Spitze", welche auf der Weltausstellung 1900 in Paris sogar mit einem Grand Prix ausgezeichnet wurde. 1904 wurde Plauen mit über 100.000 Einwohnern zur Großstadt erhoben. Diesen Status verlor Plauen das erste Mal im ersten Weltkrieg, zum zweiten Mal und seitdem endgültig nach dem Zweiten. Heute leben hier noch rund 64.000 Menschen - 1912 waren es genau doppelt so viele. 1945 zunächst von den US-Amerikanern besetzt, wurde Plauen wenige Monate später an die Sowjets abgegeben. 44 Jahre später - am 7. Oktober 1989 - fand in Plauen die erste „konterrevolutionäre" Großdemonstration in der DDR statt, welche die Friedliche Revolution einleitete.
Bekannte Söhne und Töchter der Neuzeit sind unter anderem die sächselnden Kabarettisten Katrin Weber und Olaf Schubert. Einen hohen Stellenwert nimmt der Zeichner Erich Ohser ein, welcher zwar in Oelsnitz geboren wurde, aber später viele Jahre in Plauen lebte. Wegen seiner politischen Karikaturen gegen die Nationalsozialisten fiel er in den 20er Jahren zunächst in Ungnade, durfte jedoch unter dem Pseudonym „e. o. plauen" weiterhin unpolitische Zeichnungen in Zeitungen veröffentlichen. Gerade diesem Umstand verdankte er seinen größten Erfolg. Die stummen Comicstrips von „Vater & Sohn" wurden zwischen 1934 und 1937 in der „Berliner Illustrierten" veröffentlicht. Dennoch blieb Ohser dem NS-Regime gegenüber kritisch eingestellt und wurde letztendlich an die Gestapo verraten und zum Tode verurteilt. Erich Ohser starb am 5. April 1944 durch Selbstmord in seiner Gefängniszelle - einen Tag vor der geplanten Hinrichtung.
6 окт 2024