Schönes, anschauliches Video! Aber kleine Korrektur zu 1:57. Die Tarifparteien dürfen manchmal sehr wohl die gesetzlichen Regelungen unterschreiten, aber nur, wenn es im Gesetz ausdrücklich erlaubt ist. Ein Beispiel ist § 622 BGB, der in seinen Absätzen 1 bis 3 die gesetzlichen Kündigungsfristen regelt. Die Tarifparteien dürfen laut § 622 Absatz 4 aber eigene Kündigungsfristen vereinbaren und dabei die gesetzlichen Fristen auch unterschreiten.
Ich kann dies ewige Palaver der Gewerkschaften über noch kürzere Arbeitszeiten nicht mehr hören. Rechnen wir doch mal nach: Arbeitnehmer gönnen sich p.a.: 30 Tage Urlaub 11 Feiertage 17 Kranktage 104 Wochenendtage (52 Wochen) Das ergibt in der Summe 162 Freizeittage, somit 44 % des Jahres. Der Arbeitgeber bezahlt also für 56 % Arbeitsleistung 100 % Lohn. Machen wir noch eine zweite Rechnung auf: 30 Tage monatlich x 24 Stunden = 720 Stunden monatlich x 12 Monate = 8.640 Stunden. Arbeitsleistung brutto = 8 Std. x 5 Tage wöchentlich = 40 Std. x 52 Wochen = 2.080 Stunden. Abzgl. freie Tage (ohne Wochenende gerechnet) 58 x 8 Std. = 464 Std. Somit beträgt die reine Arbeitsleistung des Arbeitnehmers jährlich = 1.616 Stunden. Fazit: Von jährlich zur Verfügung stehenden Stundenzahl von 8.640 Stunden werden lediglich 1.616 Stunden gearbeitet, das sind 18,7 % Was soll also das allgemeine Gebrabbel über Arbeitsüberlastung?
Hier ist so vieles falsch. 1. Krankheit ist keine Erholung. Das "gönnt" man sich nicht. 2. Die Berechnung mit den Stunden und der Prozentanzahl ist so ein Schwachsinn. Du hast die Gesamtzahl der Stunden im Jahr genommen. Was ist denn mit 6-9h Schlaf? Wird natürlich nicht berücksichtigt, man kann ja 24h das gesamte Jahr durcharbeiten... 3. "44% des Jahres frei, dafür aber 100% Lohn". Was willst du denn sonst vorschlagen? Wenn man den Lohn auf die 56% des Jahres kürzt, dann kann der Großteil nicht mehr anständig leben und lebt am Existenzminimum. Dann lohnt sich Arbeitslosengeld mehr. In vielen Berufen kommen viele Familien so gerade über die Runden und haben am Ende des Monats nichts mehr übrig. Abgesehen davon sorgt die Erholung für eine produktivere Arbeit, mehr Zufriedenheit, weniger Depressionen und Burnouts (was heutzutage vermehrt vorkommt!). Viele Studien sagen aus, dass die 4-Tage Woche besser sein soll, da die Arbeit von 5 Tagen auch in ddr Arbeitszeit von 4 Tagen produktiver Arbeit erledigt werden kann. Kein Mensch arbeitet 8h am Tag am Stück produktiv an einer Sache. Das ist nicht möglich.