Wie schön, dass ihr dieses unglaublich wichtige Thema ansprecht und keine Hemmungen habt, auch mal die schlechten Phasen des Studiums beleuchtet... 🤞🏻 Meine Mutter hat auch Medizin studiert (Abi 2.0) und hat durch das Losverfahren den Platz bekommen - aber das ist auch schon etwas her... 😄 Trotzdem, meine Mutter hatte nicht das nötige Abi und auch nicht wirklich die naturwissenschaftlichen Kenntnisse für Medizin, hat es aber trotzdem geschafft. Also Leute, nicht aufgeben, es öffnen sich immer neue Türen im Leben 🚪 Viel Glück an alle 🍀😊
Bei mir war es tatsächlich ähnlich. Ich hatte einen sehr genauen Plan im Kopf: Abi, Fsj und dann Pharmazie studieren. Nach dem Fsj hat es dann aber einfach nicht mit einem Studienplatz geklappt. Es war einfach super frustrierend, weil mein Abi eigtl recht gut war. Nach den ganzen Absagen habe ich mich dann gefragt ob es mir das Ganze immer noch wert ist es noch weiter zu versuchen. Ich habe dann tatsächlich für mich entschieden einen ganz anderen Weg einzuschlagen, der absolut nichts mit Pharmazie zu tun hat. Ich beginne jetzt soziale Arbeit zu studieren und bin mit meiner Entscheidung mittlerweile vollkommen zufrieden, es geht sogar so weit dass ich denke dass ich mit Pharmazie nicht glücklich geworden wäre. Trotzdem denke ich das dieser Prozess sehr wichtig für mich war, um zu erkennen was ich wirklich machen möchte :)
Auf jeden Fall! Manchmal ist die Absage einfach die beste Möglichkeit, einen neuen Weg zu finden - rejection is redirection! Finde den Spruch bis heute sooo wahr!
Hey, ich habe Pharmazie studiert und im 3.Sem abgebrochen. Ich fand es echt furchtbar xD und bin mit Lehramt Chemie jetzt SO viel glücklicher!! Ich hatte die großen Prüfungen bestanden und war keine „Wiederholerin“ des ersten Jahres (sind hier 50%), aber dieser Leistungsdruck und der Umgang der Lehrenden/ Assistenten hat mich fertig gemacht. Kann Dich also nur zu soz. Arbeit beglückwünschen :)
Ich möchte gerne Pharmazie studieren, ich interessiere mich sehr dafür und habe wirklich "Angst", dass ich nächstes Jahr keinen Studienplatz bekomme... ich wünsche es mir wirklich sehr, am aller liebsten in Heidelberg, aber ich bin leider negativ gestimmt. Wahrscheinlich werde ich einen Schnitt von 1,5 haben, ich kann es aber überhaupt nicht einschätzen, ob das reichen könnte 😅 vielleicht hat jemand Erfahrung oder einen Rat dazu, ich würde mich sehr freuen.
@@anastasija2871 Meine Lieblings “studytuber” aus dem englischsprachigen Raum sind: Holly Gabrielle Unjaded Jade Paige Y (macht momentan keinen Uni-related content aber ihre bisherigen Uni vlogs sind Mega gut) Ruby Granger John Fish Viola Helen Was deutschsprachige studytuber angeht, habe ich tatsächlich momentan nur Becci und Esther abonniert, da sie meine bisher liebsten deutschen studytuber sind. Hoffe du kannst was mit den Vorschlägen anfangen 😊
@@maela4436 Vielen Dank 😍 ich kann dir auch noch JustJoe empfehlen, falls du sie noch nicht kennst. Eine Freundin von Esther. Ihr Kanal dreht sich um ihr Psychologie-Studium :)
@@anastasija2871 Vielen Dank für deinen Vorschlag. ☺️ Hab mich gerade sogar direkt schon auf ihrem Kanal umgeschaut und da sind echt viele interessante Videos für mich dabei
Das Video kommt ja sehr passend... Ich wollte schon gefühlt IMMER Psychologie studieren, habe mir in der Oberstufe extrem viel Mühe gegeben, um einen guten Notendurchschnitt zu haben und einen Platz zu bekommen. Prüfungsergebnisse raus - Schnitt von 1,5 - Und ich dachte mir „Top! Platz ist gesichert“... Well, little did she know 😂😔 Habe keine einzige Zusage bekommen und habe es natürlich sehr persönlich genommen; mittlerweile bin ich meinem Plan B nachgegangen und studiere jetzt Lehramt... Falls das nichts für mich ist, bewerbe ich mich fürs SoSe 2021 nochmals 🤔
Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Habe nach dem Abi direkt eine Absage für Medizin bekommen und stattdessen Biotech studiert. Währenddessen aber versucht, noch irgendwie einen Medizinstudienplatz zu bekommen. Es war unglaublich frustrierend, allerdings bin ich froh, dass ich weiter gekämpft habe, denn mittlerweile habe ich tatsächlich einen Medizinstudienplatz erhalten und ich weiß noch, dass der Tag, an dem ich meinen Zulassungsbrief bekommen habe, einer der glücklichsten Tage meines Lebens bisher war. Es hat sich alles endlich gelohnt :D Vielleicht motiviert das ja den ein oder anderen weiterzukämpfen 👍🏻
Becci & Esther - zwei tolle Kanäle zu Lerntechniken. Da kann selbst ich als "Silberrücken" und Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie noch dazulernen. Gerade jetzt, wo die webinare als Fortbildungsform in Zeiten Coronas mehr und mehr etablieren. Toll, weiter so. Life is a journey not a destination...
Tolle Kombi 😍 Ich finde es wirklich richtig wichtig und bewundernswert, dass ihr so offen über das Thema redet, weil das ja doch leider viele noch so als eine Art „Tabu-Thema“ sehen. Es war wirklich toll euch zu zuhören, Danke für das Video an euch beide! 🥰
Ja, leider - obwohl es ja eigentlich etwas sehr normales ist, auch mal eine Ablehnung zu bekommen. War also mal an der Zeit, dass wir darüber sprechen! :)
Schönes Video! Allerdings muss man dazu ja wirklich sagen, dass ihr beide ja in einer sehr privilegierten Situation wart. Ihr wart sehr jung, hatten ein super Abitur und alle Chancen der Welt. Eine wirklich schwierige Situation ist es ja erst, wenn man ein schlechtes Abitur hat und dann alles tun muss, um seinen Traumstudienplatz zu bekommen. Ihr seid jetzt nichts desto trotz erst Anfang/Mitte 20, andere müssen bis Mitte/Ende 20 auf ihren Studienplatz warten und dann verliert man tatsächlich viel Zeit.
Das stimmt natürlich! In dem Video wollten wir uns aber hauptsächlich mit diesem ersten Gefühl der Absage (und wie furchtbar sich das anfühlen kann) beschäftigen. Vor allem für die, die das dieses Jahr vlt das erste Mal durchmachen. Aber es gibt natürlich immer nochmal schlechtere Ausgangssituationen - für die kann ich natürlich nicht sprechen.
Ich finde es toll dass ich darüber redet! Ich bin auch mit einer schwierigen Absage umgegangen und habe jetzt richtig gemerkt dass ich auch ähnliche Gefühle und Gedanken konfrontieren musste, ich fühle mich sehr erleichtert 😊
Haha, bei mir wars ähnlich wie bei Becci, habe mich einfach nur für einen Studiungang an einer Hochschule beworben. Aber Ich hatte Glück und bin im Nachrückverfahren noch am letzten Tag reingekommen. Ich war sooooo glücklich, weil Ich so ein Glück hatte. Aber der Studiengang wird im SS und WS angeboten muss man noch dazu sagen. Ich hatte aber einen Plan B: habe davor ein Jahr gejobbt und hätte das dann zum Sommersemester weiter gemacht.
Wow , ganz großes Kompliment an euch beide ! Ich nehme so viel aus deinem Content mit und sauge die ganzen Infos förmlich in mir auf. Bin super happy dass es Leute gibt, die über solche Themen sprechen !
Ich bin gerade selber in so eine Situation und irgendwie bin ich echt froh, dieses Video gesehen zu haben, da ich mich nun nicht mehr so komplett alleine fühle und dass noch nichts vorbei ist. Danke😁
Kann euch beide sehr gut verstehen. Habe den Aufnahmetest für Tiermedizin insgesamt 3 mal machen müssen, um es dann beim 3 Mal endlich geschafft zu haben. Das erste Mal war zwar ein herber Rückschlag, aber verkraftbar, die zweite Absage war schon sehr hart.. Ich habe dazwischen ein Jahr Chemie und ein Jahr Physik ,,studiert", aber eigentlich nur, um die Zeit zu überbrücken, da ich keinen Plan B hatte. Dann kam die Verzweiflung.. Ich habe dann überlegt etwas ganz anderes zu studieren, oder nach Budapest zu gehen und dort Tiermedizin zu studieren. Habe aber dann die ,,Zähne zusammengebissen", Praktika gemacht und bei diesen Praktika dann wieder den Willen gefunden das durchzuziehen und habe wieder von Neuem begonnen zu lernen. Im Nachhinein bin ich total froh, dass es so gelaufen ist, weil ich das Tiermedizin Studium vielleicht nicht so gut gepackt hätte, wie jetzt. Man sollte definitiv nicht Verzweifeln 😊 kann euch in allem nur zustimmen!
So etwas ist immer schlimm, selbst wenn man vielleicht eine alternative Lebensplanung findet. Hängt natürlich auch alles vom Studiengang ab. In Heidelberg bekommt z. B. in den Bachelor-Studiengängen Mathematik und Physik so gut wie jeder Bewerber einen Platz (in Physik nach vorherigem Motivationsgespräch vor einem Professorrenausschuss). Allerdings werden auch mehr als die Hälfte rausgeprüft, ähnlich wie am KIT in Elektrotechnik, wo bis zu 80 % der Studienanfänger den ersten Abschluss nicht packen.
Irgendwie ist es bei mir gleich, und irgendwie auch total anders 😍😎 Ich studiere jetzt im 3. Semester Mathematik im 1-Fach-Bachelor und das ist mein Wunschstudium seit der Oberstufe und da es zulassungsfrei ist, konnte ich an meiner Wunschuni direkt nach dem Abi anfangen...und dann kam das böse Erwache nach dem 1. Semester und den zwei Klausuren in Analysis 1 und Lineare Algebra 1. Einmal 31% und einmal 41% der Punkte: Ich war sowas von am Boden zerstört, habe in meinem Zimmer einen Heulkrampf bekommen und mich erstmal über Stunden nicht beruhigen können. So sehr (und so laut) habe ich SEIT JAHREN nicht geweint. Ich dachte, das wäre das Ende. In dem Moment, an dem Punkt meines Lebens, mit meiner Biographie war ich der Überzeugung jetzt und hier ist alles vorbei (inzwischen weiss ich so halbwegs, dass dem natürlich nicht so ist...aber das Gefühl war schlichtweg zu stark). Monatelange Arbeit war einfach dahin. Ich habe mir den Arsch bis über beide Ohren aufgerissen, habe gearbeitet und gearbeitet und war immer mit 120% dabei, auch in Momenten in denen ich meiner psychischen Gesundheit wegen hätte Pause machen sollen...habe ich nicht, ich habe einfach weitergemacht und so schlecht war ich nicht mal...und ganz so doof bin ich vermutlich auch nicht. Aber ich habe eine Handvoll Fehler gemacht, weil ich für die Mathematik doch nicht gewissenhaft genug war...und das wurde mir anschließend, im Verlauf der nächsten Wochen auch klar. Über 2-3 Wochen lang war ich wirklich depressiv (ich weiss in dem Fall wovon ich spreche, weil ich diagnostizierte Depressionen erlebt habe/erlebe und das hier ist nicht nur ein, wie im Alltagssprachlichen genutztes, Adjektiv )...Ich habe wahnsinnig schlecht geschlafen, konnte nicht viel essen und war tottraurig, antriebslos und erschöpft. Natürlich kamen dann Zweifel auf: Bin ich zu doof für Mathematik? Erreiche ich meine Träume? Kann ich mit solchen Rückschlägen noch häufiger umgehen? Glücklicherweise (und ich danke allen Göttern dieser Welt dafür) hat mein Freund - der ebenfalls Mathematik studiert hat - mir aus diesem Loch heraushelfen können. Er hat mir erzählt, wie hart und wie häufig Rückschläge in der Mathematik sind, hat mir von seinen Problemen berichtet, hat mir Tipps gegeben an die Nacharbeitung der Vorlesung heran zu gehen oder wie ich die Übungsaufgaben bearbeiten kann. Das hat unglaublich gut getan. Die Semesterferien habe ich dann genutzt um die beiden Module (die im Sommer fortgesetzt wurden) komplett aufzuarbeiten. Bei uns ist es so, dass Analysis über 3 Semester geht und Lineare Algebra über 2. Nach jedem Semester wird eine Klausur geschrieben und insgesamt muss nach 3 (bzw. 2) Semestern 50% der Punkte erreicht worden sein, um zu Bestehen. Das hieß für mich also, wenn ich in den Klausuren im Sommer (deutlich) über der Hälfte der Punkte lag, könnte ich den Verlust aus dem Winter aufholen und doch bestehen. Mit der nötigen Energie (und ein Stückweit Wut auf mich selber und zu kleinen Teilen auf die Profs) habe ich alles wiederholt...und am Ende der Ferien war ich gar nicht mal so schlecht. Ich habe sämtliche Beweise verstanden, viele Übungsaufgaben konnte ich gut bearbeiten und jede Definition sagte mir etwas. Ich kannte mich in dem, was wir gemacht haben, gut bis sehr gut aus und war mir sehr sicher das nächste Semester richtig gut zu schaffen! Ich hatte auch festgestellt, was meine Fehler waren, was ich an meiner Organisation, an meinen Lernroutinen ändern muss...und dann kam das verf*ckte Virus um die Ecke und hat mir mein Sommersemester ruiniert:
Ich habe mitbekommen, wie bei vielen anderen Vorlesungen und Übungen über Zoom gehalten wurden, das man in Kontakt mit den Lehrenden der Universität treten konnte. Und bei mir? Skripte...ich habe in Analysis 2 und Lineare Algebra 2 Skripte zum Durcharbeiten bekommen, dazu noch wöchentlich 2 oder 3 kurze (5 Minuten lange) Videos der Profs...und das wars. Natürlich die wöchentlichen Übungsblätter, die über das Uniportal abgegeben und korrigiert zurückgegeben wurden - meistens mit nicht hilfreichen oder teilweise verletzenden Bemerkungen. In Linearer Algebra hatten wir auch keine Übungen, das ganze Semester über habe ich nicht einmal mit jemanden von der Fakultät gesprochen, der Ahnung hat. Es gab kaum bis gar keine Hilfe für die Studierenden. Im 2. Semester! Das waren Veranstaltungen für Studierende im 2. Semester, die noch von gar nichts in der Mathematik eine Ahnung hatten und die Profs hielten es nicht für nötig (oder angebracht) digitale Vorlesungen zu organisieren!! Ich könnte bis heute über diesen Umstand kotzen...und werde es vermutlich noch ganz lange tun. Zeitgleich offenbarte sich, dass beide Profs mehr oder weniger Arschlöcher waren und mit ihren Vorlesungsinhalten und den ausgewählten Übungsaufgaben richtig Mist bauten (nicht meine Worte, sondern die meines Freundes, der sich darüber stundenlang aufgeregt hat). Dann habe ich nach 8 Wochen Analysis geschmissen, weil ich es psychisch und auch vom zeitlichen Aufwand nicht verpackt bekommen habe. Ich wollte mich gänzlich auf Lineare Algebra konzentrieren, um dort die Klausur richtig gut zu machen! Als sich das Semester dem Ende entgegen neigte, habe ich ungefähr 160 Seiten Schmierpapier auf die Klausurvorbereitung verbraten. Und auch wenn ich weiss, dass Quantität nichts über die Qualität des Lernen aussagt, ich war gut! Ich habe jede verdammte Altklausur der letzten 10 Jahre gerechnet und ich habe jede einzelne Aufgabe - die Themenmäßig durch unser Skript abgedeckt worden war - vollständig gelöst bekommen! Ich war gegen Ende so gut, dass mich die Klausuren gelangweilt haben. Und dann würgt der Prof uns richtig einen rein. Insgesamt gab es 10 Aufgaben. Von den ganzen Themen, die von der Linearen Algebra abgedeckt werden MÜSSEN (dafür ist die da: Stichwort "Jordan-Normalform" und das Diagonalisieren von Matritzen) kamen 2 Aufgaben dran und machten damit 20% der Klausur aus, während in den Jahren davor diese Aufgaben etwa 60-80% ausmachten. Eine davon mit einer viel zu aufwendigen Matrix, mit der wir ohne Taschenrechner mehrfach multiplizieren mussten. 5 weitere Aufgaben bei denen wir Beweise führen sollten, teilweise sehr komplizierte Aufgabenstellungen u.a. mit den komplexen Zahlen (die wir in der Tiefe niemals im Skript oder in den Übungsaufgaben besprochen haben), oder auch ohne das nötige Vorwissen für die Beweisführung. Dies hat für die Klausur bedeutet, dass man unter Prüfungsstress und mit Zeitdruck auf Ideen hätte kommen müssen, die in Lehrbüchern ausführlich besprochen werden, weil sie WICHTIG und GRUNDLEGEND und nicht sehr einfach sind...ein Thema, dass wir am Ende des Semesters ungefähr 1,5 Wochen lang bearbeitet haben, hat allein 3 Aufgaben ausgemacht...long story short: Absturz. Ich habe am Ende der Klausur, vor der Abgabe, zusammengerechnet wie viele Aufgaben ich bearbeiten konnte...weniger als die Hälfte. Damit war klar, dass ich durch das Modul durchfallen werden (es sei denn, ich kriege überall volle Punktzahl und die senken den Schnitt ab...das wurde allerdings schon im Winter nicht gemacht). Ich kam nach der Klausur aus dem Hörsaal und bin weinend in den Armen einer Freundin vor anderen Kommilitonen zusammengebrochen (wir merken uns, ich weine viel und schnell und es ist mir egal vor wem). Sie war genauso angepisst. Meine Trauer hielt aber ungefähr 2 Minuten an und dann wurde ich richtig sauer! Ich war wütend auf alles und jeden! Weil ich verdammt gut dabei war und unter Wert geschlagen wurde. Bis heute (und in alle Ewigkeiten) werde ich sagen: Ich hätte nichts besser machen können. Ich habe viel und gut gelernt und war nicht mal so nervös und aufgeregt wie sonst, weil ich wusste, dass ich mich sehr gut vorbereitet hatte! Bei einer fair gestellten Klausur wäre ich vermutlich nicht mit 90% da raus gegangen, aber 80%+ habe ich mir zugetraut! Dann habe ich natürlich meinen Eltern geschrieben und meinen Freund angerufen und garantiert 20 Minuten am Stück geschimpft...hab ihm die Aufgaben rezitiert und er war - weil er das Skript und die Übungsblätter kannte - ebenso entsetzt, was das alles sollte. Er hat mir dann auch gut zugeredet und wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass es enorm vorteilhaft ist Lineare Algebra und Analysis zweimal zu hören. Aber naja...2 Wochen später kam das Ergebnis: durchgefallen mit 43%. Und ja, ich habe geweint, aber weil mir das schon klar war, war der Schmerz nicht so spitz und einschneidend, wie im Winter. Das war Anfang August... Jetzt fangen nächste Woche die Vorlesungen an und so ganz verdaut habe ich das trotzdem nicht. Rational weiss ich um die Vorteile: Ich habe jetzt andere Profs, ich kenne den Inhalt, ich bin in dem mathematischen Denken drin, ich weiss wie ich mich zu organisieren habe, ich weiss wie ich Übungsaufgaben bearbeiten sollte und so weiter...und dennoch, auf einer emotionalen Ebene tut es immer noch (nach 2,5 Monaten) einfach weh. Immer wieder rütteln Zweifel an mir, ich mache mir Vorwürfe, ich mache den Profs Vorwürfe, ich wende gedanklich die letzten Monate hin und her und suche nach Stellen und Momenten, in denen ich etwas anders hätte machen können, aber ich finde nichts. Um mich herum können alle von Erfolgen in Klausuren erzählen und ich sitze hier mit dem Wissen, dass ich nicht schlecht bin, aber nichts in der Hand habe um das zu zeigen (obwohl ich es gerne zeigen möchte). Ich würde gerne zu meinen Eltern gehen und ihnen sagen "Schaut her, es ist nicht umsonst. Ich kann das." und nicht nur meinen Eltern möchte ich das zeigen können, sondern vor allem mir selber. Bis dahin wird es noch mindestens ein Semester dauern und hoffentlich stellt sich alles positiv ein und ich kann aus den Erfahrungen des letzten Jahres lernen. Ich weiss auch, dass es noch viele Rückschläge geben wird, im Studium wie im privaten Leben, aber ich hoffe einfach drauf, dass das erst passiert, wenn ich etwas fester im Sattel der Mathematik sitze. Entschuldigung für die Länge... 😅
Mir ging es dieses Jahr so... Ich habe wohl bemerkt Abitur 2006 gemacht aber bin von der Hauptschule aufs Gymnasium nach der 10 Klasse. Ich bin leider in RLP zur Schule gegangen. Leider, weil es so ziemlich das einzige Bundesland ist, in dem man so ins kalte Wasser geschmissen wird. Hier in Bayern und Württemberg ist es zum Beispiel möglich über eine extra Schule zum Vollabitur zu kommen, in anderen Bundesländern steigt man nochmals in die 10 Klasse ein... Was auch Sinn ergibt. So stand ich da, mit gefühlt 1000 Wissenslücken und habe gebettelt die 11 zu wiederholen aber ein Lehrer war dagegen, also Pech. Ich bin wegen heftigen familiären Problemen auf die Hauptschule gekommen und habe diese und die Klasse 10 mit 1,0 abgeschlossen. Dennoch war mein Abi 2,9 weil mir so viel Vorwissen fehlte. Ich bin dann chronisch erkrankt und konnte erst dieses Jahr erstmalig mich bewerben, da ich lange Zeit bettlägerig war. Trotz Ergotherapeuten Ausbildung und all den Wartesemestern kam ich nicht in Psychologie rein. Das hat mich so deprimiert. Vor allem, weil ich ja gemerkt habe was mir an Vorwissen für ein gutes Abi fehlt und mir auch immer wieder meine Lehrer bestätigt haben, dass meine Ansätze und mein Verständnis top sind, aber oft die Skills aus der Mittelstufe zum Lösen fehlen. Ich war am Anfang so unendlich traurig, da 14 Jahre Warten und die Ausbildung immernoch nicht reichten. Ich habe sogar meine komplette Oberstufenzeit angezweifelt, da sie ja letztendlich für meine 2 Traumstudiengänge zu schlecht und unnötig war. Dann habe ich ein Fernstudium begonnen und bin damit sehr glücklich. Es ist ein System, dass solche „Extremfälle“, bei denen Eltern ihr Kind trotz Gymnasialempfehlumg auf die Hauptschule stecken und so ein schlechteres Abitur rauskommt, nicht mit einbezieht. Das ist sicher traurig, aber da ich nicht Therapeutin werden will, habe ich dennoch einen Weg gefunden. Es gibt so viele Möglichkeiten, lasst euch nicht von einer Absage so runterziehen. Ich bin sicher ein Extremfall, aber auch hier gab es eine Lösung. Klar hätte ich lieber eine Präsenzuni, aber ich möchte halt nicht von meinem Wunschstudium weg...
Wow, was eine Geschichte! Vielen Dank für deinen Kommentar ❤️ Ich denke, es gibt noch viele, denen es so geht wie dir - und es gibt so viele Lücken, durch die man "fallen" kann, was wirklich schade ist. Aber es ist umso schöner zu hören, dass du durch ein Fernstudium einen Schritt weiter gekommen bist! Vielleicht - wer weiß? - klappt es ja zu einem Master in der Präsenz! Ich wünsche dir auf jeden Fall sehr viel Erfolg und Freude in deinem Fernstudium 🍀✨
@@RebeccaElizabeth Danke dir. Darüber denke ich in der Tat nach, da mein Notenschnitt bisher auch 1,0 ist. Es gibt immer einen Weg, wenn man etwas wirklich will. Toll, dass du und Esther auch über eure Erfahrungen sprecht und Leuten Mut macht❤️
Danke für das ehrliche und ermutigende Video 🌸 Ich merke gerade, dass ich sehr wenig Selbstvertrauen bei Aufnahmeprüfungen habe. Ich mache darum immer nur Dinge, für die man gute Noten braucht, aber keine Tests schreiben muss. Mal sehen, ob sich das irgendwann in meinem Leben noch ändert. 😉
Danke für die Unterstützung! Übung macht den Meister - manchmal muss man sich den ekligen Sachen stellen 😅 Aber vor allem wenn es um Uni Zulassungen geht, kann ich das sehr gut verstehen!
Ich finde das interessant, dass ihr dazu ein Video gemacht habt. Ich hatte auch meinen Plan festgelegt und auch keinen Plan B. Ich hab nach dem Abi ein FSJ gemacht und wusste dann mit der Zeit, dass ich Kindheitspädagogik studieren möchte. Also hab ich mich informiert und mich beworben. Ich hatte auch eine Duale Uni im Kopf, aber habe dann gesehen, dass die Bewertungen nicht so gut waren und hatte Angst, dass ich keinen Praxispartner finde, wegen Corona. Und dann kam die Meldung: voraussichtlich abgelehnt und ich stand da und wusste nicht weiter. Ich habe alle Instanzen abgewartet. Dann kam die Absage. Und kein Plan B. Zulassungsfrei gab es zwar ein paar Sachen, aber die hatten nichts mit meinem Ziel zu tun und ich bin auch nicht gut in Naturwissenschaftlichen Fächern, also kam da nichts für mich infrage und das wären ja keine Wartesemester, also habe ich mich entschieden eine Ausbildung im Februar anfangen zu wollen als Erzieherin und bis dahin mach ich noch mal Praktikum und dann will ich mich nochmal für das Sommersemster bewerben an der Uni und sollte ich genommen werden, müsste ich dann die Ausbildung abbrechen. Wollte ich absolut nicht, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, weil ich halt ein Sicherheitsnetz brauche falls ich nicht genommen werde im Sommersemster. Klingt das nach nem Plan? Das stresst mich total. Und auch das hin und her mit Kindergeld und Unterhalt, mega stressig. Ich hoffe, dass ich das schaffe.
Oooh no! Ja, das ist immer sehr heftig, wenn man keinen Plan B hat. Aber ich glaube auch, dass es mehr Sinn macht, die Wartesemester zu “sammeln” und Berufserfahrung in dem zu bekommen, wo du später hin möchtest. Ganz viel Kraft dir!
Schaffst du ! Wenn du eine Ausbildung machst, dann kannst du danach studieren und bekommst mehr Stundenlohn als eine ungelernte Kraft :) Außerdem bringst du dann Vorwissen und Erfahrung mit, die einem sehr hilft :) Ist also keine verschwendete Zeit eine Ausbildung zu machen und dann erst zu studieren :) Und ein Abbruch ist keine Verfehlung/Niederlage, das ist eine Stärke, da wir in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, in der Fehler "verboten" sind. Im Übertragenen Sinne natürlich ;-)
Ich hatte auch das Problem, dass ich Tiermedizin studieren wollte aber mein Abi zu schlecht (2,3) war. :( Studiere mittlerweile Biologie und bin sehr glücklich damit. Tiermedizin hätte vielleicht doch nicht so gepasst, da ich mit dem Stress nicht klarkommen würde. Mit Biologie kann ich ja trotzdem noch mit Tieren arbeiten. 😊
Puuh, ich wünschte ich hätte dieses Video damals gesehen, als ich durch Ähnliches gegangen bin. Niemand spricht je darüber, dass man auch mal Absagen kriegt und als ich mit 17 während der 1. Kursstufe Absage nach Absage bekam, hab ich sehr angefangen an mir zu zweifeln. Ich habe daran gezweifelt, ob ich fürs Studium überhaupt "schlau genug" bin oder ob meine Noten zu schlecht waren (Hab ein Abi von 2,2) etc. Das hat mich ziemlich runtergezogen. Hat dann auch nicht geholfen, wenn man von seinem Umfeld noch unter Druck gestellt wird (bin die erste aus meiner Familie, die studiert) und so Aussagen kommen wie "Ich mache mir echt Sorgen um deine Zukunft, was wenn dich keiner will?" Jetzt habe ich aber eine Zulassung und einen Studienplatz und werde ab diesen Oktober anfangen zu studieren und irgendwie bin ich froh, dass es so kam, wie es kam. Ich denke, dass das duale Studium, wo ich mich eigentlich als erstes beworben hatte, mich total überfordert hätte. Vielen Dank für dieses Video.
Bei mir ist es so, dass ich momentan (Anfang 3. Semester) gemerkt habe dass ich unbedingt das Studienfach wechseln möchte. Dadurch würden natürlich auch 2 Jahre verloren gehen und es fühlt sich wie eine Zeitverschwendung an zumal die Zusage für das andere Fach nur zu 90% sicher wäre :(
i did it. do it!!! Habe Pharmazie studiert (auch erfolgreich uns so), bin dann im 3.Sem psychisch abgestürzt und konnte zum Glück zum SoSe bereits wechseln, auf zulassungsfrei Lehramt. Konnte mir wegen Chemie sogar 30CP anrechnen lassen... Ich weiß, bei dir wäre es eine etwas schlechtere Lage. Aber ich bin SO glücklich mit meinem neuen Studium und kann allen nur empfehlen es auch im 3. Sem noch zu tun, selbst wenn es Probleme bringt, hätte ich auch gemacht :)
@@sophie6I Danke für die Motivation! Du hast so Recht, lieber 2 Jahre „wegschmeißen“ und danach glücklicher sein. Es ist nur ein schwerer und endgültiger Schritt aber so Leute wie du motivieren mich!
@@natha5565 Mir ist es auch sehr schwer gefallen, genau aus demselben Grund. Aber ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass es absolut nicht „weggeworfen“ ist. Ich habe super viel mit ins neue Studium nehmen können (Stichwort Lebenserfahrung) und habe die Übergangszeit für ein Praktikum (Bestätigung Berfuswunsch) und einen Hiwi Job genutzt :)
Wenn Du Dir absolut sicher bist, dann wechsle auf jeden Fall. Ich wollte wechseln, war damals aber nicht selbstbewusst genug, um es meinen Eltern zu erklären. Eben weil gefühlt zwei Jahre verschwendet vorkamen. Habe dann mein Studium mit guten Noten durchgezogen, bereue es heute aber doch. Ich wusste direkt nach Abschluss, dass ich nie im Fach arbeiten würde. Mittlerweile habe ich eine Karriere, ist also alles gut, aber noch einmal ein Studium mit 40 durchzuziehen ist schon was anderes. :)
@@claudiaah6603 Respekt dass du so spät trotzdem ein zweites Studium durchgezogen hast (wenn ich das richtig verstanden habe)! Jede Nachricht hier motiviert mich mehr und besonders deine Nachricht zeigt dass es nie zu spät ist sich umzuentscheiden👍🏼
Mega interessantes video, wir müssen in der schweiz zwar einen test machen um fürs medizinstudium zugelassen zu werden, aber für alle anderen studiengänge nicht. Mit matura können wir überall und alles studieren (ausser medizin und studiengänge an der kunsthochschule)
Ich mache nächstes Jahr mein Abitur und ich hab auch ein wenig angst, dass ich nicht genommen werde in dem studiengang, den ich wählen möchte.. Ich hab schon mit ner Freundin eine WG geplant und wir wollen dann zusammen nach Münster ziehen etc., aber wenn das nicht klappt habe ich eben auch keinen Plan B.. Ich würde behaupten ich sei optimal geeignet, aber das könnte auch so enden wie bei becci.. 😅
Wollte eigentlich Psychologie studieren wurde aber nicht angenommen und habe dann Soziologie angefangen(mittlerweile im 3. Semester).Bin zwar mit dem Studiengang zufrieden aber bin mir manchmal unsicher ob ich es nicht doch nochmal hätte versuchen sollen...
Irgendwie irritiert mich die Aussage von Rebecca, wo sie meinte dass ihre Eltern nur bereit waren, sie finanziell zu unterstützen, wenn sie studiert. Das klingt für mich irgendwie so nen bißchen nach Prestigegedanken. Warum wäre ein FSJ für die Eltern schlimm gewesen? Da bekommt sie ja sogar noch ein kleines "Gehalt", zumindest muss man im Studium ja die Studien gebühren zahlen und bekommt quasi gar nichts (an Geld), eventuell vielleicht Bafög. Verstehe auch nicht, wieso sie dann Mathe angefangen hat zu studieren, wenn sie, wie sie selbst meinte, zu Schulzeiten Mathe-Nachhilfe in Anspruch genommen hat und das dann doch eigentlich klar ist, dass reines Mathe vermutlich nicht unbedingt ihr Fall sein wird.
Meine Eltern sind nicht Deutsche - d.h. sie kannten das Konzept nicht und hatten andere, eher persönliche Gründe, warum sie das nicht gut fanden. Das scheint von außen vlt komisch, aber es hatte einen guten Grund. In Mathe hatte ich in der 10. Klasse Nachhilfe, aber im Abi 15 Punkte. Nur weil man mal schlecht war, heißt es nicht, dass man für immer schlecht ist ;)
ich mach dieses jahr mein abi und ich möchte sooo gerne in heidelberg studieren (jura) und ich mache mir einfach jetzt schon gedanken, ob das klappt, weil heidelberg 3 stunden von meiner stadt entfernt ist (ich müsste dann natürlich auch umziehen etc aber kein plan wie ich das alles schaffen soll)
Andere Kultur, andere Sitten - sie haben es wirklich gut gemeint, ist aber aus einer Furcht heraus, die man in hier in D nicht so gut kennt, gekommen :) Im Nachhinein habe ich es besser verstanden!
@@Rnrnr12367 aber für ein FSJ bekommt man dich Geld. Sicher nicht so viel und es benötigt Unterstützung aber man kann dabei ja auch etwas lernen was einen in der Zukunft weiter bringen kann. Vor allem wenn es nur darum geht eine gewissen Zeit zu überbrücken. Ich kann schon verstehen dass es da in anderen Kulturen andere Ansichten/Ängste gibt aber was wenn sie direkt hatte ein FSJ machen wollen vor dem Studium? Wenn das ihr Wunsch gewesen wäre. Sollten Eltern zumindest die wünsche ihrer Kinder Unterstützen? Wie gesagt das mit dem kulturellen Aspekt kann ich schon verstehen. Aber ein FSJ direkt als Ausbeutung darzustellen das einem gar nichts bringt finde ich etwas heftig. Es geht hier ja nicht um einen lebenslangen Zustand sondern etwas das zeitlich begrenzt ist und wie gesagt einem ja trotzdem im Leben weiterhelfen kann.
