„Nur nicht arm sein… Armut ist das Schlimmste.“ - Es ist die Angst vor dem sozialen Abstieg, die Hradschek zu einer fiesen Gewalttat treibt - mit der er fast davonkommt. SOMMERS WELTLITERATUR fasst Fontanes Kriminalnovelle in elfeinhalb Minuten zusammen.
Abel Hradschek, der Gastwirt eines kleinen Dörfchens an der Oder, hat Schulden. Als er eines Tages beim Umgraben seines Gartens die Leiche eines vermutlichen französischen Soldaten findet, kommt ihm die Idee zu einem Mordplan. Einige Wochen später verschwindet ein Handelsvertreter, bei dem Hradschek gerade seine Schulden beglichen hat. Er ist scheinbar mit seiner Kutsche in die Oder gestürzt. Es entstehen jedoch Gerüchte, dass die Hradscheks etwas mit diesem mysteriösen Unfall zu tun haben, und der Wirt wird verhaftet. Seine Nachbarin hat ihn in der fraglichen Nacht dabei beobachtet, wie er etwas im Garten vergraben hat. Eine Ausgrabung fördert jedoch nur den toten Franzosen und einige Speckseiten zu Tage, so dass Hradschek endgültig entlastet ist. Er renoviert sein Haus, seine Frau jedoch altert zusehends und stirbt kurz nach der Fertigstellung. Auf dem Totenbett verrät sie zwar nur beinahe das gemeinsame dunkle Geheimnis, aber Hradschek hat jetzt Angst vor Geistern, zumal seine Nachbarin auch entsprechende Gerüchte verbreitet. Als Hradschek deshalb eines Abends in den Keller steigt, um die hier vergrabene Leiche des Vertreters zu entsorgen, verunfallt er tödlich und der Mord kommt ans Licht.
„Unten lag Hradschek, allem Anscheine nach tot, ein Grabscheit in der Hand, die zerbrochene Laterne daneben. (…) Die Tür stand auf, etwas Erde war aufgegraben, und man sah Arm und Hand eines hier Verscharrten.“
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29 авг 2024
