Wand- und Deckenheizung 

Hallo Martin, das kann man so "mal eben" nicht beantworten. Eine Vorsatzschale ist erst einmal eine getrennte Wand die davor gemauert wird. Der Hohlraum wird dann gefüllt mit einer Schüttung. Diesen Aufbau würde ich mit den Hanfsteinen machen. Wenn wir über eine Innendämmung aus Leichtlehm sprechen dann ist es eine verlorene Schalung aus Schilfrohr, diese wird auf einer Holzkonstruktion befestigt. Der Hohlraum wird dann mit einer Schüttung verfüllt. Das kann eine der beiden oberen sein. Hanf-Leichtlehm hat den großen Vorteil dass es eine trockene Schüttung ist und du nur wenig Feuchtigkeit brauchst. Da kannst du schnell weiter arbeiten. Bei der Blähtonschüttung hast du den Vorteil dass keine organsichen Bestandteile darin sind. Was bei dir besser ist können wir gerne in einem Telefonat mal klären.

Ich würde dir empfehlen die Wand als Heizung zu verwenden. Das verputzen einer dicken Schicht ist an der Wand deutlich einfacher.

Hi Michael, gute Fragen. Ich versuche mal alles hier zu beantworten. Die Leistung einer Flächenheizung ist natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig. Ich gehe davon aus, dass ein und das gleiche Rohr mit unterschiedlichen Materialien verputzt wird. Dann haben wir in der Theorie die gleiche Ausgangssituation und sehen unterschiedliche Ergebnisse die nur noch vom Putz abhängig sind. Beim Putz ist es dann die Wärmeleitfähigkeit die das entscheidet. Die Wärmeleitfähigkeit kannst du im Datenblatt eines Material erkennen. Ein Lehmputz hat ~ 0,59 w/mK Ein Gipsputz hat ~ 0,2 - 0,35 W/mK Ein Kalkputz (der mit Wandheizung funktioniert) hat ~0,3 W/mK Die Wärmeleitfähigkeit eines Zementputzes ist höher als bei Lehm, die Eignung für eine Wandheizung ist aufgrund der Härte und den anderen raumklimatischen Eigenschaften aber nicht gegeben. Eine Gipsfaserplatte ist bei ~ 0,32 W/mK Die Leistung pro m² von den fertigen Elementen habe ich jetzt nicht verglichen. Ok, und den Gips habe ich im Video schlechter dargestellt als er vielleicht erscheinen mag. Das liegt aber in meiner Abneigung gegen Gips als Baustoff.

Hi, ja, auch eine solch dicke Wand würde ich dämmen. Der Dämmwert einer 40 cm dicken massiven Wand ist an sich zu schlecht. Du kannst natürlich super eine Außendämmungn machen, dann hast du die 40 cm Lehmwand als Speichermaße dabei. Innendämmung ist aber eigentlich einfacher zu realisieren.

@@lehm-laden Hey Danke für die Antwort. So wie du das beschreibst, klingt es für mich sehr naheliegend die massive Lehmwand als Speichermasse zu nutzen und Außen eine Dämmung anzubringen. Was für eine Dämmung würdest du empfehlen? An unserer Außenwand ist eine ca 3 cm Schicht Kalkputz und darauf ein 0,5 mm Zement Rauhputz angebracht. Sollte man das entfernen wenn man eine Dämmung aufbringt? Viele Fragen aber vielleicht hast du ja Zeit zu antworten 😬

Die Außendämmung eines Hauses hat immer auch etwas mit der Ansicht des Hauses zu tun. Eine meist recht günstige Außendämmung ist in Holz ausgebildet. Also Konstruktion für einen Hohlraum der dann ausgeblasen werden kann, Holzschalung aus Lärche obenauf. Verputzte Häuser sollten meiner Meinung nach aber in Putzoptik bleiben. Das würde ich deswegen mit Hanfsteinen von außen dämmen, dann mit Kalk verputzen. Ist nicht die günstigste, aber auf jeden Fall die nachhaltigste und schönste Variante.

@@lehm-laden kann deine Meinung da absolut nachvollziehen. Hier auf dem rum. Dorf sind noch zahlreiche sehr schöne Häuser aus den 60-70er Jahren erhalten, die aus weitestgehend natürlichen Materialien (Lehm,Stroh,Holz,Pferdemist) gebaut wurden. Also würdest du bei einer Dämmung mit Hanfsteinen den Putz so belassen? Oder kann das Probleme mit dem Taupunkt machen

Hallo, ja es kann leider zu Feuchtigeitsproblemen kommen. Es ist sicherer den Zementputz zu entfernen. Ich vermute dass der Taupunkt aber eher NICHT unter den Dämmsteinen, sondern im äußeren Viertel der Dämmsteine sein wird.