Herr Dr. Wehner, sie sind neben dem Panzermuseum Munster und Militärgeschichte in Bild und Ton auf dem Podest der interessantesten Geschichtskanäle die es auf RU-vid gibt 😊 Danke für Ihre bisherige Arbeit!
Ein wichtiger Aspekt ist auch das die Soviets genau wussten was die Deutschen vorhatten. Deshalb war die Operation an sich schon fast undurchführbar, selbst wenn die Soviets den Angriff im Norden nicht hätten durchführen können. Bletchley Park hatte damals fast die gesamte Entschlüsselungskapazität auf den entsprechenden Frontabschnitt konzentriert, nachdem man bemerkt hatte das etwas vorging. Die schlechte Deutsche Feindaufklärung stand hier einer sehr effektiven alliierten gegenüber.
Auch die zahlenmäßige Überlegenheit der Sowjets in der Luft darf man nicht vergessen, welche den effektiven Einsatz der deutschen Sturzkampfbomber verhinderte und durch welche viele deutsche Fliegerasse ihr Leben verloren
So ist es. Wenn der Gegner deine Pläne weiß, ist es fast sinnlos, diese noch auszuführen - ganz besonders bei einer derartigen Unterlegenheit. Und: Hitler hat viel zu lange gewartet. Hätte die Wehrmacht gleich nach der 3. Charkower Schlacht den Frontbogen angegriffen, wäre der operative Erfolg sicher anders gewesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die russischen Fronten durchaus etwas überdehnt und die Russen allgemein geschwächt. Und: Es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine Invasion auf Sizilien. Zum Glück wollte aber Hitler unbedingt seine Raubkatzen Tiger und Panther in die Manege führen, und diese 3-4 Monate Wartezeit nutzten die Sowjets effektiv, um sich tief gestaffelt einzugraben. Aber so oder so - am Ausgang des Krieges hätte auch ein früherer Beginn der Operation nix verändert.
Stalin mistraute den Briten aber er hatte einen Agenten im innersten Zirkel von Blechtley Park. Das war John Cairncross, einer der später berühmt gewordenen Cambridge Five, jener 5 Top Spione der UdSSR in GB dessen Mitglied Kim Philby bis zum stellvertretenden britischen Geheimdienstchef aufstieg bevor er enttarnt wurde. Erst als Cairncross den Sowjets die Erkenntnisse der Codebreaker bezüglich Operation Zitadelle bestätigte wurde die Führung der Roten Armee über den geplanten deutschen Angriff informiert. Ein einzelner deutscher Funker hatten den Briten durch Unachtsamkeit alles in die Hand gegeben um die neue Teletext-Verschlüsselung mit der Lorenz SZ-40-Maschine zu entschlüsseln. Große Dokumente wurden nicht als Morsetext sondern als Informationen aus Telex-Lochstreifen (geschrieben im Baudot-Murray-Code) per Funk übermittelt und vorher digital verschlüsselt. 1940 beim Probetrieb zwischen Athen und Wien musste ein Text nach 4.000 Zeichen noch einmal gesendet werden. Dafür verwendete der Funker den gleichen Schlüssel wie beim ersten Versuch (ein absolutes No-Go!!!) und er kürzte in der zweiten Version auch noch Worte ab die er in der ersten Version noch ausgeschrieben hatte. Da die Briten auch diesen Digital-Code (ähnlich wie früher in den Telefon-Modems vor 30 Jahren) aufzeichneten und gleich erkannten das es verschlüsselte Telex-Nachrichten waren brauchten sie nur die Abweichungen beider Versionen zu analysieren und bald schon war keine deutsche Planung auf Armeeebene oder höher mehr geheim.
@MTGJW Genau, mich würde auch einmal Ihre Einschätzung der Bedeutung der Entschlüsselung des deutschen Funkverkehrs an der Ostfront durch Bletchley Park und der Informationen, die den Sowjets dadurch zugänglich wurden, interessieren. Einige Historiker schätzen ja, daß Bletchley Park, was dank der extrem guten britischen Geheimhaltung bis fast in die 90er Jahre so gut wie unbekannt war und erst in den letzten 20 Jahren ins öffentliche Bewußtsein gerückt ist, den Krieg um mindestens 2 Jahre abgekürzt hat. War nun das Mitlesen der deutschen Funksprüche grade im Vorfeld von Zitadelle ein mitentscheidender Faktor, oder eher nur "nice to have"?
Ich hab das Buch von Dr. Roman Töppel über die Kursk Schlacht gelesen. Am Anfang muss man sich durch Zahlenkolonnen in Divisionsstärke kämpfen, aber sobald man das hinter sich gebracht hat, wird es richtig gut. Gerne mehr Kontent dieser Art.
Aus meiner Sicht die Referenz. Auch zeigt Herr Töppel auf, dass auf beiden Seiten sonst "tapfere" Truppenführer versagten und Dinge passierten die man sich vorher nicht vorstellen konnte oder wollte. Besonders spannend empfand ich die verschiedenen Ideen zu den geplanten oder in Überlegung gebrachten Operationen vor und statt der Kursk-Operation
Ich habe gelesen, dass ein wichtiger Punkt auch die Invasion von Sizilien am 5.Juli 1943 war, da die Wehrmacht gezwungen war starke Kräfte nach Italien zu schicken, die eigentlich für die Ostfront gedacht gewesen wären. Ob das den Verlauf in Kursk tatsächlich beeinflusst hätte, wage ich zu bezweifeln. Vielen Dank für dieses Video!
Paul Carell ( der natürlich aufgrund seiner eigenen Vita mit Vorsicht zu lesen ist !) war es glaube ich, der in „Verbrannte Erde“ geschrieben hat, dass sogar vom Kursker Bogen eine Panzerdivision abgezogen worden sei, um sie nach Süditalien zu verlegen… auch dies habe dann zu einem „Abbruch der Schlacht“ deutscherseits geführt… aber bei Carell liest sich ja vieles so, als sei die Wehrmacht eigentlich ständig kurz vor dem Sieg gestanden und dann nur durch widrige Umstände oder unbedachte Interventionen Hitlers doch noch um den „verdienten“ Lohn gebracht worden…
Ja und nein. Wenn man den Informationen (aus diversen Quellen) vertrauen kann war die Landung auf Sizilien durchaus Anlass für Hitler den Abbruch der ungeliebten Schlacht zu befehlen, auch wurden wohl diverse Marschbefehle für Truppenkontingente erteilt, die dann aber aufgrund der herausfordernden Lage am Mius und bei Charkow nie umgesetzt wurden. Für mich zeigt sich HIER ein gewisser Realitätsverlust in der obersten Führung. Spannend bleibt aber, dass weder die höheren Offiziere noch Hitler selbst die sehr hohen russischen Verluste an Panzerfahrzeugen zur Kenntnis genommen haben. Wäre dies doch erst recht ein Hinweis darauf, dass die materielle Überlegenheit der russischen Truppen immer größer wurde, zeitgleich mit dem Aufwuchs von qualitativer Überlegenheit bzw. schrittweiser Angleichung an das zu dem Zeitpunkt noch über operativ überlegenem deutschen Feldheer. Auch die Widerlegung des Mythos "Prochorovka" ist hervorzuheben. 4 Totalverluste auf deutscher Seite gegenüber 200+x auf russischer... Grundsätzlich aber ist richtig, die Offensive war gescheitert bevor sie begann, ob eine Einrichtung auf Abwehr aber für die Wehrmacht besser gewesen wäre ist auch offen, da die UdSSR ja dann Zeitpunkt und Ort der Operation bestimmt hätten (so wie später IMMER), was bei der reduzierten Mobilität deutscher Truppen eher ein Nachteil war.
Hab ihr keine anderen Sorgen??? Es gibt bald wieder Krieg in Richtung Osten!!! Vielleicht macht ihr dann wieder ein Analyse warum wieder nicht geklappt hat mit dem Endsieg!!! 😢😢😢😢😢😢
Wie immer sehr informativ und klasse vorgetragen!auch wenn man nicht besonders tief in der Materie steckt,oder besser,gerade dann.alles sehr schlüssig.
Super gern mehr davon, es würde mich freuen, wenn der Ost Feldzug mal chronologisch auf RU-vid aufgearbeitet würde (Inkl. der Verbrechen und dem Augenmerk auf die Lager etc, auch Sowas wie die Aktion 1005)
An sich eine gute Idee, aber bitte ohne die Verbrechen und so. Die Verbrechen aus dieser Zeit kann man sich überall rauf und runter anhören, dass muss auf einem Militärkanal nicht auch noch im Mittelpunkt stehen.
@@alischda1052 Aber die Militärgeschichte lässt sich ohne die Verbrechen nicht vollständig erklären bzw. besprechen, die Verbrechen nicht zu benenne sorgt außerdem für ein verzerrtes Bild der Ereignisse , schließlich haben auch diese den Kampfwillen des Gegners gestärkt oder für sinnlose haltebefehle gesorgt.
@@cyrusvsayjax Die sog. Verbrechen kennt doch jeder bereits in und auswendig wobei einiges strittig ist, wie die Zahlen und welchen Anteil an zivilen Opfern die Rote Armee mit der "Verbrannten Erde" Doktrin sowie "Festungsdroktrin" in Lenigngrad hatte hatte.
Danke Ihnen beiden für das interessante Gespräch. Da ich das Buch "Kursk 1943" von Roman Töppel bereits gelesen habe, gab es direkt zum Thema nicht so viel Neues für mich. Trotzdem ist gerade der letzte Teil des Beitrags sehr interessant: Das Maß der gegenseitigen Abhängigkeit bzw. Beeinflussung der Ebenen Taktik - Operation - Strategie. Die einzigen Memoiren eines deutschen Generals in denen ich über mangelnde Strategie / und Strategieverständnis auf deutscher Seite gelesen habe war "Kesselring - Gedanken zum zweiten Weltkrieg". Ich würde es begrüßen wenn Sie zu dem Themenkomplex: Taktik - Operation - Strategie, allgemeine Zusammenhänge, wie stand es um das Verständnis der dt. Generale darum und wie sind Hitlers Entscheidungen unter diesem Aspekt zu sehen in einem oder besser mehreren Folgen beschäftigen könnten. In jedem Fall freue ich mich jetzt schon auf den Nächsten Beitrag auf diesem Kanal. Nachtrag: Auch Beiträge über die Luftwaffe an der Ostfront würden mich sehr interessieren (Entwicklungen von Stärke, Taktik, Verlusten; Gedanken zu Chancen und Perspektiven beider Seiten)
Ruge - Der Seekrieg - ist da eine gute Ergänzung - Kursk 43 wird wohl irgendwann "der Kanon" dieser Schlacht sein/werden (ich habe es 3mal relativ kurz hintereinander gelesen, um es wirklich aufzunehmen) zur Feindaufklärung - bis zum Beginn Barbarossa gibt es noch den fakten-trockenen 2-Bänder - Die Aufklärung der Bedrohung aus dem Osten - Schwipper
Sehr wohltuend empfinde ich die Fragen/Feststellungen von Jens Wehner (nicht nur) in diesem Gespräch. Da kommen Fakten, z.T. verdichtete Feststellungen und - für die heutige Zeit - unerwartete Schlußfolgerungen (z.B. bei 6:55, 8:15 und 13:10). *Das* dient einem realen Geschichtsbild. Manchmal insgesamt etwas zu viel "hätte und könnte".
@@mikeromney4712 Ja, aber bei dem Titel erwarte ich Ergebnisse eines solchen Prozesses in der Forschung und weniger einzelne Prozessschritte auf dem Weg dahin. Bei Manchem sind ja der Phanstasie keine Grenzen gesetzt ... 😉
Ein intressanter Aspekt wäre mal der Rohstoff Öl. (Fördermengen, Produktion etc) Den dieses Thema betrifft die gesamten Streitkräfte plus Produktion aller Hersteller.
Meines Wissens wurde der Angriff bei Kursk abgebrochen, weil Briten/ Amerikaner auf Sizilien landeten , Italien wackelte und aus der Allianz herausfiel und deutsche Truppen aus dem Osten nach Süditalien verlegt werden mussten. Oder?
Schön wär's, wenn Sie ein Video mit Vergleichdarstellung von der Operation Zitadelle zum aktuellen aktuellen Geschehen in der Kursker Region ( Örtlicher Ausgangspunkt mit wahrscheinlich erstrebten Entwicklungsablauf ) zeigen könnten!
Warum hat dieser Kanal so wenige Abonnenten? Mich beeindrucken immer wieder die differenzierten Ansichten, welche auf einer schönen sachlichen Ebene besprochen werden. Mich würde interessieren, wie eine solche Diskussion von heutigen russischen "Historikern" (die weniger neutralen, rationalen) aussehen würde.
Variable Time Fuse, der Näherungszünder. Wieso haben die Deutschen dies nicht entwickelt? Es gab ja auch Ansätze zu Luftabwehrraketen. Gab es für diese Ansätze zu einem Näherungszünder? Auch wenn eine Rakete mit 50 G beschleunigt, im Vergleich zu den 10.000 G in einem Kanonenrohr recht sanft und mit einer Röhrenschaltung zu bewältigen.
Ob Putin jetzt die gleichen Fehleinschätzung unterliegt, wie damals Hitler?. Stalin's Möglichkeit mit der Masse seiner Armee gegen das 3.Reich siegte, Plus massiver Militärischer Hilfe der USA, die Russland heute nicht mehr hat. Mir scheint Putin und seine Generäle unterschätzten das ihnen die Resourcen ausgehen.Dazu fehlen den Russen heute die unabhängigen Ex-Sowjet Republiken wo Sie Mobilisieren könnten. Die Bevölkerungsstruktur Russlands, die überaltert ist. Die 1 Millionen Junger gut Ausgebildeten Männer, die vor der Mobilisierung ins Ausland geflohen sind. Shoigu lässt trotzdem unendlich viele Angriffe in Meatwaves und Material auf die ukrainischen Stellungen ausführen. Trotz der Aufklärungsarbeit mit Drohnen und präziser Artillerie die der Ukraine zur Verfügung stehen. Nicht zu vergessen die Russen kämpfen auf Ukrainischen Gebiet, wird Information von dort bekommen. Auch daten von Smartphones Russischer Touristen geben Zieldaten von Gruppenkonzentrationen und Flugabwehr an die Ukraine.
Beschäftige mich mit Zitadelle seit 35j, es gibt tatsächlich immer noch Fortschritte in der Geschichtsforschung seit Paul Carrells "verbrannter Erde" 🤔
danke. Anmerkung: die russischen Reserven waren ja aufgebraucht, da war die Einschätzung richtig. Womit keiner gerechnet hatte war, dass die Amerikaner den Russen Unmengen an Panzer und anderem Gerät geliefert hatten und somit das Kräfteverhältnis verschoben. Zudem gibt es einen Beitrag darüber, das die wichtigsten Entscheidungen aus dem Hauptquartier schneller bei Stalin waren, als bei den Generälen vor Ort.
Interessant wäre, ob Barbarossa 1941 überhaupt einen Erfolg hätte bringen können. Das Jahr 1941 hat ja ohnehin für die Deutschen extreme Erfolge gebracht. War der Schwenk nach Kiew vielleicht der entscheidende Fehler, weil die Operation zu viel Zeit kostete?
Der Schwenk nach Kiew folgte logistischen Notwendigkeiten und führte zum größten Sieg an der Ostfront im gesamten Krieg. Er schuf überhaupt erst die Voraussetzungen für den Stoß auf Moskau.
@@karlmehltretter2677 nach Rostov ging nur die Heeresgruppe Süd das war ja auch ihr Ziel, die Heeresgruppe Mitte schwenkte wieder nach Osten. Im Oktober 41 schien der Krieg gelaufen, aber einen Monat später wendete sich das Blatt, eine Million Rotarmisten kamen nach einer knapp 5 monatigen Ausbildung an die Front, dazu Eliteeinheiten aus Sibirien und Shukov übernahm die Verteidigung von Moskau. Der Rest ist Geschichte.
Immer hoch interessante Videos. Danke! In einem anderen RU-vid-Kanal ist einemal, in Bezug auf die Eroberung der Sowjetunion, die Rede von einen "Nordplan" (Eine Art Sichelschnitt über die Ostsee) und einem "Südplan" ein Sichelschnitt startent in Rumänien) die Rede gewesen. Wie aussichstreich wärenen diese strategischen Konzepte aus Ihrer Sicht gewesen? Können Sie dazu einmal ein Video machen?
danke für dieses sehr interessante Video. Ja- der Blick zurück ist voller Weisheit. Und vielleicht hilft ein Blick zurück auch heute noch. Die UdSSR/RU wurde schon oft unterschätzt.......
Andreas Kunz erwähnt in seinem Buch "Wehrmacht und Niederlage", dass die deutsche Führung 1944 auch einen falschen Blick auf die eigenen Verluste an der Ostfront hat und diese um ca. eine halbe Millionen Mann unterschätzt. Die Frage ist da für mich, ob Vergleichbares schon 1043 zu beobachten ist, d.h. dass nicht nur das sowjetische Potential unterschätzt, sondern auch die eigenen Fähigkeiten quantitativ überschätzt wurden.
Ich habe eine Fage an die Forschung. Was wäre aus ihrer Sicht möglich gewesen, wenn es eine sehr frühe Produktionsumstellung und massive Produktionserhöhung zu Gunsten von "Sturmgewehren", Halb- & Vollautomaten und Zieloptiken für diese, gegeben hätte. Es sind zwar mit die kleinsten Waffentypen, aber aus meiner Sicht hätte dies stark auf das Kriegsgeschehen Einfluss gehabt, wenn speuiell die Zieloptiken massive Produktionssteigerungen gehabt hätten. Weitaus mehr als viele andere große Projekte in der Zeit. Ich bin gespannt auf ihre Einschätzungen.
das ist natürlich eine sehr komplexe Frage, die man nicht in einem yt-Kommentar beantworten kann. Aber es gibt momentan einfach keine Belege für die durchschlagende Wirkung der neuen Waffen oder Zieloptiken. Zumal nach allem was man weiß, Infanteriewaffen nicht die tödlichste Waffengattung waren.
@@MTGJW Absolut! Die höhere Produktionszahl von Stg44 hätte den Kriegsverlauf völlig ändern können. Hui... Abgesehen davon, wie absurd diese These ist. Um mehr zu produzieren, bräuchte man auch mehr industrielle Kapzitäten, oder?
@@MTGJW Das ist Ansichtssache. Wenn ich als Infanterist vor einem " bösen " Ende des gegnerischen Gewehrs stehe, ist dieses für mich sehr wohl die tödlichste Waffengattung! MfG ein HFw d.R. Objektschutz Luftwaffe
Kriege werden bereits oft im Vorfeld durch Verrat verloren. In diesem Zusammenhang möchte ich an die Einzelperson oder die Gruppe "Werther" erinnern, die im OKW operierte und den Sowjets auch entscheidende Informationen zum Unternehmen "Zitadelle" zuspielte.
Daumen hoch. Sehr guter Clip. Aber: Besorgt euch doch bitte bessere Mikrofone. Oder für jeden eins. Manchmal nimmt man bei euren Videos Töppel sehr basslastig wahr und/oder Wehner zu leise. Das stört leider immer wieder. Dreht ihr die Videos an einem Stück, oder warum habt ihr immer diesselben Kleidungsstücke an? 🤔
So schlecht ist die Tonqualität für ein solches Video nun auch nicht. Mit dem Kanal wird sicher nicht das große Geld verdient. Ich hätte beide nicht als „Dressmen“ eingeschätzt.😉 Wäre mir auch nie aufgefallen. Natürlich dreht man für so etwas ein paar Videos am Stück. Auch ein einfaches Set muss erst einmal aufgebaut werden. Ich freu mich darüber Hochwertkontent gratis zu bekommen und konzentriere mich auf den Inhalt.😊
Vor einem IS-2 hätte ich als Panzerkommandant im Felde wegen dessen geringer Schussrate & Munitionsvorrat nicht so Angst. Wenn ich aber ein Gebäude infanteristisch dagegen zu verteidigen hätte, wäre die Kanone ein riesen Problem.
Herr Wehner, ich hätte eine Frage abseits dieses Themas. Ich bin sehr an den damaligen flakpanzern interessiert und habe ein Modellbau Heft über die flakpanzer 4 namens nuts & Bolts. Dort wird von der Bergung von Kugelblitz Teilen, Ende der 90er, berichtet. Dort wird geschr dass die geborgene Teile nun im m.h.Museum der BW lagern, mit entsprechenden Bildern. Sind denn diese einzigartigen teile noch vorhanden und kann man sie besichtigen? Mfg
@@danielhx3187richtig ,aber wie gesagt, es gibt noch Reste eines anderen der bei Mihla/Thüringen vernichtet wurde. Sogar mit Teilen der oberen Kampfraum Platte
An die beiden Autoren: Was glauben sie, ab welchem Zeitpunkt war der 2. Weltkrieg für die Deutschen verloren, bzw. nicht mehr gewinnbar? Dünkirchen? Niederlage der Luftwaffe gegen England? Beginn Barbarossa? Moskau? Stalingrad? Top Beitrag. 👍
Ich glaube nicht, dass es an der Aufklärung gelegen hat. Sondern an der Führung, die komme was wolle Erfolge wollte und überheblich die enorme Überzahl ignorierte. Der Russe war aber sicher auch schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite Kanonenfutter ohne Ende, teilweise ohne Waffe in der Hand und auf der anderen Seite dann doch auch elitäre Einheiten.
Mehr noch als die Quantität hat man wohl die qualitative Entwicklung der roten Armee unterschätzt, die 1943 eben auf einem ganz anderen Level war als 1941. Die Geringschätzung des Gegners zog sich durch alle Operationen der Wehrmacht bis 1945, die nationalsozialistische Ideologie und die damit verbundene Selbstüberhebung ließ eine realistische Einschätzung der Lage nicht zu.
Ich teile Ihre Einschätzung bgl. der Wirkung von Selbstüberschätzung allerdings habe ich bei der Lernfähigkeit der Roten Armee auch meine Zweifel. Da staunt man manchmal doch sehr.
@@MTGJW das sehe ich nicht so, die Fähigkeit sich an den Gegner anzupassen und seine Methoden zu adaptieren ist gerade bei den Russen ausgeprägt, wie man auch im aktuellen Konflikt sehen kann. Man darf die russische Propaganda nach außen nicht mit der internen Lagebewertung verwechseln. Da wird knallhart analysiert und ausgewertet und falsche Entscheidungen werden durch richtige ersetzt. Auf deutscher Seite hat man sich dagegen zunehmend Illusionen hingegeben.
Ich denke, man sollte hier nicht pauschalisieren und klar trennen zwischen der strategischen und operativen Ebene. Das was Sie beschreiben mag auf große Teile des OKW und OKH zutreffen, aber schon auf HGr.-und Armeeebene sah das deutlich anders aus. Von fehlender NS-Ideologie dort mal ganz abgesehen. Man konnte z. B. schon sehr früh im Verlaufe des noch sehr erfolgreichen dt. Vorankommens Sommer/Herbst 41 Berichte auf Div./Korps. und Armeeebene lesen, in denen man sich dtseits sehr positiv über die Rote Armee geäußert hat. Spätestens seit Dez. 41 war dann auf diesen operativen Ebenen Schluß mit Selbstüberschätzung und Unterschätzung der RA, wenn sie bei denn bei einigen Kdr. vorhanden gewesen sein sollte. Das zog sich sehr schnell wie ein roter Faden von der Truppe, die schnell erkannte, daß man es hier mit einem ganz anderen Gegner zu tun hatte, als auf den anderen Kriegsschauplätzen, bis hoch zu den genannten Führungsebenen. Die dürften sich spätestens seit diesen Tagen nur noch über die Träumereien und Phantastereien in OKH und OKW gewundert und gerärgert haben, schließlich waren sie und deren Soldaten es, die das Ganze dann auf dem Gefechtsfeld ausbaden mußten. Allerdings betraf das vor allem die sowj. Soldaten an sich und weniger die "Feldherrenkunst" auf operativer und strategischer Ebene. Nicht ohne Grund war es der Wehrmacht praktisch bis zum letzten Tag des Krieges und trotz sich erst stetig und dann rapide verschlechternden Lage und trotz mehrfacher mat. und zahlenmäßiger Unterlegenheit dennoch möglich, den Sowjets immer wieder deutlich höhere Verluste zuzufügen. MFG
Hallo, ich habe mal eine Nachfrage: Wussten die Sowjets, welche neuen Panzer bei Kursk zum Einsatz kommen sollten und wie haben sie sich darauf eingestellt. Gab es Entwicklungen als Reaktion zu dem Einsatz, z.B. der IS-2 oder die ISU-152..?
Dafür braucht man doch wirklich keine ausführliche Betrachtung. der Plan war zu durchsichtig und eine operative reserve war nicht vorhanden. Auch die Kräfteverhältnisse waren keineswegs so, daß das hätte klappen können.
Ohne die gewaltigen Lieferungen der USA an die SU wäre die SU schon 1942 zusammengebrochen. Wie das "Unternehmen Barbarossa" zu verhindern gewesen wäre, weiß ich auch nicht, dennoch kann man auch aus heutiger Sicht feststellen, daß dies von Beginn an nicht besonders glücklich war.
Ich habe einen Bericht gelesen nachdem bei der Schlacht von Kursk am zweiten oder dritten Tag keine Flugzeuge mehr starten konnten da auf dem Schlachtfeld so viel Staub aufgewirbelt wurde das die Flieger nichts mehr sehen konnten. Und weiterhin hätte eine reale Möglichkeit bestanden die Schlacht zu gewinnen wenn man keinen Rückzug angeordnet hätte, da die Sowjetunion keine Verstärkung mehr hatte die Zeitnah zur Verfügung gestanden hätte.
Solche Dinge passieren, wenn ein Obergefreiter eine riesige Armee befehligt oder es zumindest versucht. Würde man die Generale entscheiden lassen, würde die ganze Geschichte ganz anders ausgehen...
Als meine deutsche Großmutter gestorben ist, fanden wir im Nachlass einen Brief ihres ältesten Bruder, datiert kurz nach Kursk. Er war in der 78. Sturmdivisionen die im Rahmen von Unternehmenzitadelle zum Einsatz kam. War ein sehr persönlicher Einblick in das Denken eines Soldaten. Wir haben dann den Brief dem Nachkommen dieses Großonkels, also meinem Cousin 2. Grades, übergeben.
Stalingrad war wohl doch nur ein politisches Ziel. Wäre es nicht besser gewesen, Stalingrad links und rechts zu umgehen und die Stadt einzukesseln? Stadtkampf ist immer übel...
Ich find's lustig, wie heutige Faschisten versuchen alles und jeden als putinversteher zu diskreditieren wo "Verständnis" der Schlüssel zur Empathie und Konsens ist.
Der Aussage und der Schlussfolgerung bei min. 07:10 muss ich widersprechen. Ich glaube nicht, dass dies was mit der Ideologie zu tun hat, denn gleich Diskussion lassen sich seit einem Jahr in den dt. Medien bzgl. des Ukrien-Krieges finden.
Naja unterlegen waren die deutschen ja schon von Anfang an, was Manpower und Material angeht. Es war mitunter vielleicht Hoffnung die Lage ändern zu können...
Das ist, glaube ich, widerlegt worden. Anfangs waren die Achsenmächte (!) der Sowjetunion an Mensch und Material überlegen. Edit: Oder zumindest gleichauf.
@@sitraahra4594 hier geht's ja nicht um Recht und Unrecht...ich meine bloß, man kann jetzt nicht argumentieren sie hätten Material mäßig schlechte Karten gehabt bei der Schlacht und waren zu blöd für die Aufklärung. Ich denke, damals war einfach das Verständnis für die Situation anders. Der Russe durfte nicht vorstoßen und jeder Strohhalm wurde genutzt um das zu verhindern. Im Nachhinein taktisch vielleicht falsch, aber hätte es geklappt würde der Herr jetzt anders davon sprechen.
@@saftsack3464 Ich habe mal auf die schnelle nachgesehen: Die Sowjetunion war den Achsenmächten materiell überlegen. Allerdings ergibt sich bzgl. der "Manpower" ein anderes Bild: Am Beginn 1941 waren die Achsenmächte zahlenmäßig klar überlegen. Diese änderte sich ab 1942, z.B. im Fall Blau waren sie nur noch in etwa gleichstark. Vollständig drehte sich das Bild natürlich 1944 mit der Eröffnung der zweiten Front durch die Westalliierten. Dann gibt es noch die Darstellung von TIKhistory, der sagt, die Population der Achsenmächte war 1942 sogar größer als die der Sowjetunion. Womit er aber gegen die Vorstellung argumentiert, die Russen hätten Millionen von Soldaten wellenartig in den Kampf geschickt. Was seiner Meinung nach gar nicht möglich war, da die Rote Armee gar nicht die menschlichen Ressourcen dazu hatte, sondern eben sogar weniger als die Achsenmächte.
Da gibt es auch berechtigte unterschiedliche Meinungen! Ein Fakt war sicher, mit stylischen Hugo Boss Uniformenkannst du nichtgegen den russischen Winter gewinnen. Das war es aber nicht! Es war auch der Umstand im Herbst, Matsch udgl. kein Geheimnis und das Equipment war dafür nicht entwickelt. Jedoch waren die Verluste im Balkan, auf Kreta und das nicht richtige Einbeziehen der Ukraine der wahre Schlüssel der Niederlage!
Töppel ist auf diesem Gebiet der absolute Fachmann und Kenner , schon aus dem Grund das er für jeden die Hintergründe einfach und Logisch erklärt . Ich will nicht sagen das andere schlecht sind aber sie könnten von ihm was lernen .
Mal wieder ein Top Beitrag 👍 Gerne mehr von Ihnen mit Herrn Töppel. Die schlechte Feindaufklärung erklärt natürlich so einige Entscheidungen die damals getroffen wurden. Das war mir noch nicht bekannt.😀 Mich würde auch ein Beitrag zum Thema Rückzugsschlachten wie zum Beispiel Unternehmen Büffelbewegung interessieren. Weiter so Herr Wehner 👍
Wenn sie Interesse an der furchtbaren deutschen Feindaufklärung haben, kann ich die Videos von military history visualized zu Barbarossa sehr empfehlen. Wenn ich mich richtig erinnere, erwähnt er, dass die sowjetischen Reserven um den Faktor 18 (!) unterschätzt wurden.