2:37 nach meiner Kenntnis ist das nicht "bis heute ungeklärt". Der Reaktor war Xenon vergiftet, da der Reaktor für den Test für eine viel zu lange Zeit auf ein zu geringes Level heruntergefahren wurde. Xenon senkt die Reaktivität (folglich die Leistung), was die damalige Crew nicht auf dem Schirm hatte.
@@sofifreak1 Richtig! Und wegen des (thermischen) Leistungsanstiegs verbogen sich die Steuerstabs-Kanäle, sodass die Graphitspitzen mitten im Kern steckenblieben, statt sich weiter abzusenken. Das war dann quasi der Zünder der „Bombe“.
Die Frage ist, wurde das in der Serie Chernobyl nur dazugedichtet, damit es Sinn ergibt, oder ist dieses Video einfach nir schlecht recherchiert? Woher stammt dieses Wissen denn, wenn ich fragen darf? Würde mich sehr interessieren, was davon jetzt stimmt und was nicht.
@@miracufelix Nee, das mit der Xenon Vergiftung war akkurat. Aber ich schätze Ihre Skepsis. Einiges in der Chernobyl Serie ist tatsächlich überdramatisiert. Hinterfragen und Nachdenken ist immer sinnvoll.
Sebastian Pflugbeil ist eine Legende und weiß wovon er spricht. Er ist vor x Jahren selbst und unter großer Gefahr verstahlt zu werden in den Reaktor bzw. dessen Gebäude gegangen, um zu verstehen, was genau dort passiert ist. Meinen größten Respekt Herr Pflugbeil!!!
Ich hab auch größten Respekt vor dem Mut und dem Engagement. Das er aber (in einer anderen Doku) die These stützt, dass nahezu das gesamte "Fuel" verdampft ist, halte ich für Unfug.
Sry der Typ hat aber teilweise hier ziemlich viel Unsinn gesagt. Allen voran die Aussage, dass das Löschmaterial nicht in den Kern gelangt ist, ist völlig falsch. Es stimmt zwar, dass pro Helikopterabwurf immer nur sehr wenig drin gelandet ist, aber es ist soviel dort drin gelandet, dass die Initial Gefahr gebannt werden könnte. Leider bildete sich dadurch aber eine radioaktive Lava, die man auch als Elefantenfuß bezeichnet hat.
Die Geschichte Tschernobyl interessiert mich bis heute. Damals war ich 20 Jahre alt. Auch heute noch hat der Reaktorunfall Auswirkungen auf der Natur (Pilze) weit entfernt davon. Mein Beileid an alle, die noch gesundheitlich darunter leiden.
Das war wirklich die gruseligste Erklärung zum Hergang der Katastrophe, die ich je gesehen habe. Mir ist klar, dass man hier kein kerntechnisches Seminar halten kann, aber so war das sicher für niemanden erhellend.
Man kann schon, gibt es auf anderen Kanälen auch zu finden. Ich hoffe die anscheinend inkorrekten Fakten, sind dem geschuldet, dass es sich um einen alten Fernsehbeitrag handelt und diese damals als korrekter Wissensstand galten, von einem Format wie TerraX, hätte ich jedoch erwartet, dass man auf diese selbst hinweist. Anscheinend ist wohl mittlerweile bekannt sowohl was den Leistungseinbruch als auch den plötzlichen Anstieg auf das 100fache der Nennleistung verursacht hatte. Ein kurzer schriftlicher Hinweis hierzu im Video wäre wünschenswert und nahezu Null Aufwand gewesen.
kalkar ist ein benachbarter ort von mir. In dem nicht inbetrieb genommenen Kraftwerk ist heutzutage ein kleiner freizeitpark und in dem alten kühlturm ein risiges kettenkarusell. Es macht riesen spaß dort zu fahren
Wie man in 16 Minuten so viele Falschaussagen unterbringen kann (technische Fehler, radiologische Übertreibungen, Verwechslung von Dosis und Dosisleistung) ist erstaunlich.
Hier ist leider ein kleines aber äußert wichtiges Detail weggelassen worden: das Einfahren der Steuerstäbe, nach Betätigung des Havarieknopfes, hat eigentlich erst das Fass zum Überlaufen gebracht wenn man das so sagen darf. RBMK Reaktoren haben nämlich eine bauliche Eigenart. An den Spitzen der Steuerstäbe befinden sich Spitzen aus Graphit. Dies sorgt jedesmal dafür, dass die Leistung beim einfahren nochmal kurzzeitig sprunghaft ansteigt bevor sie sinkt. Dieser Umstand hat eigentlich erst dafür gesorgt dass der Reaktor in diesem Ausmaß explodiert ist.
Es ist bekannt warum die Leistung eingesackt ist! Xenon hat sich durch langfristig auf niedrige Leistung fahren des Reaktors angesammelt und agierte als Neutronenabsorber. Dadurch ist die Reaktorleistung schlagartig abgesackt.
7:08 ich will dem Herren ja nicht zu nahe treten aber das hatte damals durchaus seinen Sinn. Es wurde eine Mischung aus Sand und Bohr dort abgeworfen. Die Helikopter hatten keine andere Wahl, als einen großen Berg neben dem freiliegenden Reaktorkern zu werfen. Fliegen sie direkt drüber, zerstört die Strahlung die Bordelektronik und es kommt zum Absturz. Deshalb musste der Berg so hoch werden, dass an den Seiten schließlich Bor und Sand auf den Reaktorkern selbst kommen kann.
Terra x hier wurden wichtige Details zum unglückl ausgelassen zum Beispiel dass die Spitzen der Steuer Stäbe aus radioaktiv beschleunigenden Material waren auch ist es schon längst geklärt wieso die Reaktor Leistung plötzlich abgesackt ist
Echt gut gemacht, schade das die Feuerwehrkameraden nicht erwähnt wurden, die dachte es brenne nur das Dach und die qualvoll dahin geschieden sind innerhalb von 36 Stunden… Sonst echt interessant 😁
Ist schon Wahnsinn wie lange das her liegt, es kommt einem vor, als wäre es erst gestern gewesen! Atomkraft nein Danke. Danke Terra X für einen tollen Beitrag
Ja, ganz konsequent, hat mich die ganze Zeit an „priwjet“ also die Begrüßung im Russischen erinnert und total getriggert. Aber im ukrainischen spricht man die Stadt wohl so aus, wieder was gelernt. 👍
Ich muss sagen, ich hab jedes Mal "priwet" verstanden. Pripyat wäre richtig. Und tatsächlich spricht man es "Pripyat" aus. Also mit -at am Ende, nicht -et. Bin selbst Russin und auch auf dem Schriftzug "Pripyat" ist es so geschrieben, dass man es so ausspricht.
An sich ein schönes Video, viele Angaben stimmen aber einfach nicht. Die Ursache für den Abfall der Reaktorleistung ist sehrwohl bekannt, nennt sich Xenonvergiftung. Auch durfte die Liquiditoren 90 Sekunden auf den Dächern arbeiten, nicht nur 25. Auch wurde mit den Hubschraubern Bor und Sand abgeworfen, nicht Blei. Auch die Dosis auf den Dächern wurde gschätzt, auch wenn man den Liquidatoren zu der Zeit die Werte nicht gesagt hat, sind sie heute relativ frei zugänglich, das heißt, wenn heute noch einige von denen leben, und einige wenige zumindest werden das sicherlich, dann haben/hatten die Möglichkeit von den Werten zu erfahren.
@@Br01001mae Nein, leider nicht mehr. Ich habe, vor gut einem Jahr mittlerweile, mich sehr für die Reaktorkatastrophe interessiert, nicht nur wegen der Serie Chernobyl, sondern auch vorher schon. Sehr viel über die Rolle der Xenonvergiftung in Bezug auf die Katastrophe gelesen, und allgemein die Funktionsweise eines RBMK-Reaktors. Außerdem habe ich mir Interviews von Augenzeugen angeschaut und diese gelesen. Aber nein, ich habe damals nicht die Quellen nachgehalten, und daher finde ich das leider auf Anhieb nicht mehr.
Da war ich 9 Jahre alt und das ganze hat mich erschreckt als ich davon hörte. Die Leute die direkt damit zu tun hatten und haben tun mir noch heute leid. Hoffen wir das so etwas bei uns nie passiert.
Naja... die Erläuterung über den Unfallhergang ist aber mehr als schwach. Besser mal die absolut geniale HBO Serie Tschernobyl sehen. Das ist es exzellent erklärt - und spannend und mitreissend. Genial gemacht.
Die HBO Serie ist wirklich genial gemacht. Aber vor allem zum Unfallhergang nicht wirklich exzellent. Fast alles was im Kontrollraum gezeigt wird wird falsch dargestellt. Es fehlen Personen, falsche Dialoge, falsche Zahlen, falsche Charakterdarstellungen... Es ist eine Show, mehr nicht.
An sich eine schöne Zusammenfassung der Geschichte, jedoch sind hier einige Fakten fehlerhaft, wichtige Informationen fehlen und wichtige Helden wurden leider nicht beleuchtet.
Ist diese Katastrophe eigentlich im Schullehrplan aufgenommen worden und wird darüber in der Schule unterrichtet? Ich selber war 9 als das Unglück passierte und kann mich nicht erinnern das wir das Thema im Unterricht besprochen haben. Kann nur das einer Bitte sagen. Danke.
Warum die Leistung abgefallen ist, ist doch hinreichend bekannt.... es kam zu einer Xenon Vergiftung... von wegen bis heute ungeklärt. Ihr solltet eure Hausaufgaben besser machen ;)
stimmt ja ich würd eher weitergehen und sagen ne tickende zeitbombe war es mann wollte ja auch unbedingt die premie noch abkassieren was es damals gab weil das kraftwerk schneller fertig wurde als geplannt sicherheit spielte da nicht die 1 rolle wie man am 26 april gesehen hat
@@edgarsinger6388 tja und die Leute schiebens pauschal darauf, dass Kernenergie perse lebensgefährlich ist und dass KKWs alle wegen Atom in die Luft fliegen und nicht wegen der Konstruktion.
Das ist kein Konstruktionsfehler. Auch die aktuell in Betrieb befindlichen RBMK haben diese Wasser-und Wasserdampfverdänger im unteren Bereich der Steuerstäbe aus Graphit. Der Reaktor funktioniert nicht ohne dieses Graphit. Der Konstruktionsfehler bestand darin, dass die Enden der Steuerstäbe nicht bis ganz nach unten reichten und damit nicht alles Wasser und allen Wasserdampf aus den Röhren verdrängen konnte. Der Makel wurde behoben.
@@derwildewesten6700 du sagtest zitat bis heute haben diese reaktoren diese verdrängungskörper richtig ? graphit ein moderator als verdrängungskörper dazu der hohe negative void wert des rbmk-1000 der rnächsteknall ist vorprogrammiert
@@incrediblemichael Soweit ich das verstanden habe ist der positive Dampf Koeffizient ein besonderer Nachteil bei der Steuerung der Ausgangsleistung. Je mehr Dampf desto höher die Reaktivität. Bei allen anderen Reaktorbauarten ist es umgekehrt. Weil die Verdrängungskörper bei dem Chernobyl RBMK Typ nicht allen Wasserdampf aus den Röhren drücken konnte, blieb nur die Steuerung über mehr Wasserzulauf, um die Reaktivität zu stoppen. Wenn dann irgendwo eines der hunderten von Wasserventilen nicht öffnete, der RBMK hat pro Röhre auch ein Wasserventil, kam es zur Kernschmelze innerhalb dieser Röhre. Das war schon fast nichts ungewöhnliches mehr. Der RBMK in Chernobyl war eher ein nicht ausgereifter Prototyp. So hatte er nicht für jedes Wasserventil ein Kontrollanzeige Instrument. Wenn dann ein Ventil genau dort versagte, dass über kein Instrument verfügte, hatte man eben Pech gehabt. Nach der Katastrophe erhielten die RBMK neben verlängerten Steuerstäben zusätzlich vier weitere, die nur aus Bor bestehen, also einem Material, dass die Neutronen fängt, damit diese keine Spaltung mehr auslösen können. Zusätzlich wurde das Not- Aus System verbessert. Die Kontrollstäbe benötigen nun keine 18 Sekunden mehr, um die 7 Meter langen Steuerstäbe in den Kern zu schieben, sondern nur noch 8 Sekunden. Kontrollraum 4 verfügte auch über keinen Monitor, der die Vorgänge in der Zentralhalle zeigen konnte. Danach wurde jeder Kontrollraum mit einem Monitor ausgestattet. Eine wesentliche Verbesserung, um eine lokale Kernschmelze im Reaktor zu verhindern, war aber die Montage eines Kontrollinstrumentes an jeder Druckröhre bzw. am Wasserventil. So konnte man sofort sehen, welches Wasserventil nicht öffnete und Gegenmaßnahmen einleiten, z.B. das manuelle öffnen der Wasserventile am Notkühlsystem. Wollen wir hoffen, dass bis 2050 alles gut läuft. In dem Jahr wird der letzte RBMK vom Netz gehen.
Selbst meine Eltern die in Niedersachsen wohnen hatten damals die Nachricht durchs Radio bekommen die Fenster zu schließen wegen der radioaktiven Luft ist
Falls jemand wirklich wissen will, was das Problem der RBMK war, Zitat: "The history of RBMK reactors is characterized by continuous transition from one type of fuel to another. The first RBMK units used 1.8% enriched fuel. After that, a decision was made to increase the enrichment to 2.0%. In 1986, it was decided to increase the enrichment further to 2.4%. Currently, transition to fuel with erbium poison and an enrichment of 2.6% is being implemented. These transitions were accomplished with relative ease due to on-line refuelling which is a special feature ofRBMKs. After the accident that occurred at Chernobyl Unit 4 in 1986, it was recognized that one of the main concerns in preventing future accidents would be reducing the large positive void reactivity coefficient of these reactors. Special measures were therefore undertaken to decrease the void reactivity coefficient in all RBMKs immediately. This goal was accomplished through the loading of about 80 additional neutron absorbers in each RBMK-lOOO. This measure was effective in decreasing the void reactivity coefficient, but it was not optimal from the point of view of fissile fuel economy." Es ist der Void-Koeffizient, nicht die Xenon-Vergiftung, welche zum Problem wurde. Quelle: Balygin A.A. et al. (1999) Use of Uranium-Erbium and Plutonium-Erbium Fuel in Rbmk Reactors. In: Parish T.A., Khromov V.V., Carron I. (eds) Safety Issues Associated with Plutonium Involvement in the Nuclear Fuel Cycle. NATO Science Series (Series 1: Disarmament Technologies), vol 23. Springer, Dordrecht.
Warum plötzlich der Strom einbrach ist wohl die Folge der Inbetriebnahme des Woodpecker Radars. So wurde es mir vor 2 Jahren von einer damals in Pripiat lebenden und inzwischen als Tourguide arebeitenden Nuklearwissenschaftlerin erklärt. Sie ist in einem Film als Mitwirkende aufgeführt, ihren Namen weiß ich leider nicht mehr.
Pripyat nicht Pribyet 😅 Meine Oma hat mir davon erzählt, was dort passiert ist, meine Oma durfte nicht ihr Gemüse ernten, und auch nicht das Obst, sondern musste es so lassen wie es war 😐 Sie sagte das es eine schreckliche Zeit für sie war, da sie das Gemüse und das Obst aus dem eigenen Schrebergarten bezogen hat, und urplötzlich wurde ihr gesagt, sie darf es nicht mehr essen 😑
Atomkraft ist gut, man darf nur nicht beim Bau des Kraftwerkes sparen und man muss dafür sorgen, dass es zu keinen vermeidbaren Zwischenfall kommt. wenn man das macht, ist es mit die beste Art Energie zu gewinnen
@@ThomasSchmittner wieder aufbereiten mit Flüssigsalzreaktoren. Aber dazu wird zu wenig Gelder locker gemacht für weitere Forschungen und das lieber in "erneuerbare" Energieträger gesteckt für die Wälder gerodet werden und Meere verunreinigt werden. Weil ja Kernkraft so böse und tödlich ist. Erinnert mich bissl an den Coroanwahn.
Auch Deutschland war betroffen. Vor allem Bayern und der Südosten Baden-Württembergs, weil es dort Anfang Mai 1986 besonders heftig regnete. Diese 30-Kilometer-Zone um Tschernobyl ist für tausende Jahre nicht mehr zu bewohnen. Zehn Kilometer um das Kraftwerk herum wird die Gegend noch für Zehntausende von Jahren unbewohnbar bleiben.
Die Auswirkungen dieses Unglücks sind auf jeden Fall sehr erschreckend. Zu Tschernobyl und dem Unglück gibt es in der ZDFmediathek jetzt auch eine ganz aktuelle und sehenswerte vierteilige Dokureihe: www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/tschernobyl-die-katastrophe-100.html#xtor=CS3-82
aus dem schnellen brüter in kalkar hat man einen kleinen freizeitpark gemacht. beste idee die sie hätten haben können. :D bin schon oft da gewesen in "kernis wunderland"
naja, hätte man Know How und Geld reinfliesen lassen statt in AntiAtomdemos, wären wir heute weiter in der Forschung der Wiederaufbereitung und Lagerung von Uran und Thorium.
Vielleicht wäre das nicht passiert, wenn man erfahrene Leute die sich mit dem Reaktor auskennen dass übernehmen lassen. Es ist schon schade das sowas wegen einem kleinen Fehler passiert. Es ist aber nicht der Fehler von den Männern, weil die sich mit dem Reaktor nicht auskannten. R. I. P. An alle die gestorben sind und ihre Heimat verloren haben.
Der damals verantwortliche Reaktorkontollingenieur Toptunov kannte sich eigentlich gut aus. Aber Menschen machen Fehler. So hatte er vergessen die Leistungsregelung des Reaktor Computers auf den gewünschten Wert von z.B. 700 MW einzustellen, bevor er den Reaktor von manueller auf Autopilot umsteuerte. Der Reaktorkontrollingenieur der Mittagsschicht hatte den Autopilot auf Ausgangsleistung nahe bzw. Null gestellt. Nach dem umschalten ging die Leistung runter.
Die jungs, die da rein gegangen sind, waren / sind die härtesten Männer, die ich mir vorstellen kann. Respekt an jene Leute! Ich hoffe, es leben noch ein paar von denen, und lesen das. Ist unwahrscheinlich, aber ich hoffe es.
Was ich mich frage, was ist mit Tchernobyl heute? Vor allem im Kontext mit den militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine 🤔🙁 Das macht mir schon Sorgen, vor allem weil darüber ja kaum berichtet wird. Und googelt man, findet man auch kaum Infos, ob da eine akute Gefahr besteht
2:41 Ist die Xenon-Vergiftung im Reaktorkern, verursacht durch ein vorhergegangenen Test mit geringer Reaktorleistung, nicht als Grundvoraussetzung für die letztliche Leistungssteigerung bekannt?
Nein, der wahre Grund fuer die Leistungsexkursion war der positive Void-Koeffizient. Man hatte diesen in den Anlagen falsch berechnet. Man hat den Fehler durch abbrennbare Absorger behoben, wodurch der Void-Koeffizient negativ wurde. Quelle: Balygin A.A. et al. (1999) Use of Uranium-Erbium and Plutonium-Erbium Fuel in Rbmk Reactors. In: Parish T.A., Khromov V.V., Carron I. (eds) Safety Issues Associated with Plutonium Involvement in the Nuclear Fuel Cycle. NATO Science Series (Series 1: Disarmament Technologies), vol 23. Springer, Dordrecht.
ha! Ein RBMK Reaktor kann gar nicht expoldieren. Das ist unmöglich. Könnt ihr mir das Erklären? Maximal 3.6 Röntgen....nicht gut aber auch keine Katastrophe
Einige Informationen stimmen zwar nicht zu 100%, aber für eine Zusammenfassung reicht es. Warum die Leistung des Reaktors absackt, ist geklärt. Ein intakter Reaktor produziert im Betrieb Gas. Bei voller Leistung wird das Gas verbrannt. Jedoch war der Sicherheitstest für den Vortag angedacht, und deswegen wurde der Reaktor auf halber Leistung heruntergefahren. Dann meldete sich Kiew und brauchte Strom. Deswegen konnte man den Test nicht durchführen (weil der Reaktor unter 1% der Nennleistung heruntergefahren werden sollte für den Test). Man verschob den Test auf kurz nach Mitternacht (26. April). Der Reaktor war nun stundenlang auf halber Leistung. Das Gas konnte also nicht verbrannt werden und sammelte sich. Dies nennt man Xenonvergiftung. Deswegen sackte die Leistung ab. Warum die Leistung auf das 100 Fache anstieg, hat etwas mit den Steuerstäben zutun. Die Steuerstäbe sollen die Reaktion abbremsen. In westlichen Kraftwerken nutzt man deswegen Bohr. In sowjetischen Kraftwerken nutzte man Graphit für die Steuerstäbe, weil es einfach billiger war. Bohr reagiert wie eine Bremse, Graphit hingegen wie ein Gaspedal. Der eine Ingenieur (Alexander Akimov) drückte den Notabschaltungsknopf, dadurch wurden alle Steuerstäbe in den Reaktor eingefahren. Zu diesem Zeitpunkt waren schon ein Paar Brennstäbe geschmolzen. Als Akimov dann den Knopf drückte kam das Graphit an die Brennstäbe und der Reaktor explodierte. Warum hat man die Menschen überhaupt evakuiert? Die Sowjets hatten Pech. Die radioaktive Niederschlag wurden vom Wind bis nach Schweden getragen. Dort hatten Mitarbeiter in einem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe an ihrer Kleidung, als sie zur Arbeit kamen. Man untersuchte die Kleidung und konnte feststellen, dass irgendwo in der Sowjetunion etwas passiert war. Diese Nachricht verbreitete sich rasend schnell im ganzen Westen. In Frankfurt ließ man seine Kinder nicht mehr auf die Straße, aufgrund der möglichen radioaktiven Belastung. Also waren die Sowjets gezwungen etwas zutun. Sie ließen ihre Menschen 3 km entfernt vom Unfallort auf der Straße sein und in Frankfurt, hunderte Kilometer entfernt, ließ man seine Kinder nicht mehr auf die Straße?! Deswegen evakuierten sie ihre Menschen. Die vermuteten Opferzahlen gehen von Tausenden in die Millionen. Wer hatte Schuld? Die Regierung. Es war schon lange klar, dass Graphit nicht als Material für Steuerstäbe taugt. Aber es durfte ja kein Zweifel an der sowjetischen Atomindustrie entstehen.
@@gordonjenner2375 Ok danke schade das Tschernobyl vom Netz musste naja aber bei Sicherheit geht es nicht anders und wegen den Konstruktionsfehlern die da waren
Einer meiner Arbeitskollegen der aus Bulgarien kommt, wurde damals als Liquidator eingesetzt. Er ist 57 Jahre alt und muss so viele Medikamente nehmen, vorallem Jod um gut über die Runden zu kommen. Er hat meinen größten Respekt.
@@nutzersht1179 er bekommt eine Art "Versehrtenrente" von 125€ im Monat. 🙄 Davon kann man nicht leben, deswegen geht er arbeiten. Es ist schon erschreckend wenn er über die Zeit berichtet. Ihm und vielen anderen sind damals nach 2 Tagen alle Zähne ausgefallen, oder viele sind erblindet.. Er selbst ist auf einem Auge selber fast blind. Echt schlimm. Und so einer wird 125€ abgespeist. 🙄
Finde es immer schade, wenn bei Videos über Chernobyl sämtliche Physik und wichtige Tatsachen (Graphit Spitzen an den Steuerstäben) einfach untergehen / nicht erwähnt werden.. aber ist vermutlich nicht für die breite Masse und in dem Zeitraum des Videos nicht unbedingt machbar. Trotzdem danke für das Video!