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Wave und Gothik Szene in den 1990ziger Film von Norbert Busè 

Norbert Busè
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© 2021 Norbert Busè
"Wer jetzt die übliche Schmähschrift über einen misslungenen Versuch, die schwarze Szene zu erklären, erwartet, wird enttäuscht werden. Wer wieder einmal denkt, ich würde Klischees ausräumen, Vorurteile abbauen und über die etablierte Medienlandschaft herziehen, sollte an dieser Stelle den Artikel verlassen. Die Dokumentation, die Norbert Busé 1991 filmte, ist ein ernsthafter, feinfühliger und weitsichtiger Versuch, die Szene 1991 darzustellen und zu erklären. Auch wenn der ein oder andere bei Zitaten wie „Die Abschottung ist perfekt und erschwert den Ausstieg.“ erlernte Gegenargumente abfeuern möchte, sollte man kurz innehalten und sich fragen, wie viel Wahrheit in dem liegt, was die Dokumentation als Hintergrund darstellt. Dass heute alles viel oberflächlicher wirkt, wie in diesem Film, ist ein Fakt, der der aktuellen Berichterstattung geschuldet ist. Seit Jahren verkauft man Gothic als harmlose und feierwütige Partykultur der schwarz gekleideten Selbstdarstellung.
Dokumentarfilmer Busè ist studierter Pädagoge und Philosoph, arbeitete als Lehrer für Ethik und war als Medienreferent tätig. 1990 gewann er den deutschen Jugendvideopreis und arbeitete bis 1993 als Redakteur beim ZDF. Auch wenn seine Darstellungen und Schlussfolgerungen an manchen stellen überspitzt erscheinen, ist die Doku „Auf Teufel komm raus“ das bislang Beste, was ich in diesem Bereich gesehen habe. Das liegt auch an den Interviewpartnern und den vorgestellten Bands „Das Ich“ (Stefan Ackermann und Bruno Kramm) und „The Fair Sex“ (Myk Jung, Rascal und Blonder), die nicht nur den Szenegeschmack 1992 repräsentieren, sondern „Szene“ auch mit Inhalten füllen können. Vielleicht ist auch Vieles von dem, womit sich Szenemitglieder und Künstler auseinandersetzen, eine Wunschvorstellung, doch die deckt sich mit meiner persönlichen Wunschvorstellung nach dem „Magisch-Mystischen“. Ist das alles plakativ überzogener Blödsinn?
„Fatima steht ihre Frau in einem Lackierbetrieb in Hamburg. Sie und ihr Freund Arne, der noch zur Schule geht, leben in einem überraschend geregelten Alltag. Aber gerade dieser Alltag, in dem alles glatt und makellos wie Autolack sein muss, macht es Fatima und Arne - wie sie sagen - nicht leicht, sich selbst zu finden. Die Anforderungen der Gesellschaft, wie Schule und Beruf, lassen den beiden kaum Raum für ihre besonderen Träume und Gefühle. Mit ihren heimlichen Fluchten in eine magisch-mystische Welt versuchen sie, die Monotonie des Alltags zu vergessen. Doch ihre tristen Visionen, die sie dabei entwickeln, sind nur schwer nachvollziehbar für ihre Umwelt.“
Was 1992 galt, ist heute aktueller denn je. Heute sind es nicht nur Jugendliche, die auf der Suche nach Flucht vor den Anforderungen der Gesellschaft sind. Der Zufluchtsort der magisch-mystischen Interessierten ist die Gothic-Szene. Gerne auch mit der einhergehenden visuellen Provokation und der gelebten Andersartigkeit. Sicherlich gibt es das auch in vielen anderen Subkulturen und überhaupt braucht man für diese Flucht nicht unbedingt eine Szene. Die Gothic-Szene ist das Ergebnis eines Gemeinschaftssinns, ein Treffpunkt auf der Suche nach Gleichgesinnten, der den Austausch über die gleichen Interessen und Vorlieben zum Ziel hat. Die Dokumentation fasst einige interessante Phänomene der Szene auf und bündelt sich in bemerkenswerten Zitaten:
Auf Teufel komm raus - Screenshot 1„Nicht selten romantisieren Grufties ihre Vorstellungen vom Tod. In faszinierenden Bildern und trauriger Musik schwelgen sie in ihren Stimmungen. Die Gefahr, dass sie in diesem magischen Sog der Gefühle steckenbleiben, ist groß.“ (9:42)
„Selbstfindung im schwarz-weiß Denken? Jedenfalls ein spielender Umgang mit Bildern, die sehr schnell zu Klischees von Gut und Böse erstarren können. Denn das einfach gestrickte Weltbild verführt zu neuen starren Vorstellungen und kritische Zwischentöne werden in der Szene nicht gerne gehört.“ (11:46)
„Gründe für die Provokationen sind oft nur mangelndes Selbstbewusstsein und der Wunsch, etwas Besonderes zu sein, aus der Masse herauszuragen. Das Gott vorenthaltene Gute, das Böse also, muss nicht gleich der Hang zum Dämonischen sein sondern schlicht der Wunsch, Beachtung zu finden.“ (18:47)
Bei diesen Aussagen kann ich nur von meiner Ansicht sprechen, denn ein Problem sich in seinen Gefühlen zu verheddern, ist individuell und nicht unbedingt szenetypisch. Was jedoch typisch ist, ist die Suche nach gelebter Melancholie. Während man in anderen musikalisch orientieren Szene oftmals versucht, Freude und Energie auszudrücken und diese beispielsweise auf der Tanzfläche zu zeigen, ist die getanzte Melancholie szenetypisch. Sich der Traurigkeit bewusst hinzugeben, kann für das eigene positive Lebensgefühl sehr befreiend sein. Das gilt jedenfalls für mich."
Robert Forst

Опубликовано:

 

16 окт 2024

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Комментарии : 3   
@alejandrorodriguez-do7rj
@alejandrorodriguez-do7rj 11 месяцев назад
english subtitles someday?. this film is fantastic
@danielamondschein
@danielamondschein Год назад
Sekteninfo, LOL.. Puh, die 90er. Fast noch DDR.
@norbertbuse6176
@norbertbuse6176 Год назад
völlig richtig, letztes Jahrhundert eben, lange her und etwas verpeilt…
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