** Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag feiert die Kirche das Hochfest des Leibes und Blutes Christi, Fronleichnam. Christus ist im gewandelten Brot und Wein gegenwärtig. Allen einen gesegneten Festtag! **
Wil SG
Stadtkirche St. Nikolaus
Konfession: römisch-katholisch
Es ertönen alle 9 Glocken:
G° B° c’ d’ es’ f’ g’ g’’ b’’
Aufnahme vom Sonntag, 28.05.2023, 10h45, Zusammenläuten zum Festgottesdienst am Pfingstsonntag, Hochfest des hl. Geistes.
Mit dem Neubau des Kirchturms wurde 1933 ein neues Monumentalgeläute für die Stadtkirche Wil von der Aarauer Giesserei Rüetschi gegossen. Nachdem die grosse Glocke bereits wenige Jahre später gesprungen war, erklärte sich die Giesserei bereit, das Geläute mit identischen Tönen und Zier auf eigene Kosten noch einmal zu giessen, was 1939 geschah. Damit gelang der Giesserei Rüetschi ein Meisterwerk. Das Hauptgeläute besteht aus 7 Glocken und erklingt in einem Moll-Dur-Motiv mit Halbton. Die Glocken sind von guter Qualität und sonor im Klang. Das volle Geläute ist hohen Feiertagen vorbehalten und wird zu gewissen Anlässen durch die beiden älteren, aber bestens passenden Chorglocken ergänzt.
2023 wurden die Klöppel gekürzt, was einen volleren und runderen Klang bewirkt. Zudem wurde das Geläute frisch intoniert. Zum vorherigen Zustand: • Wil SG, Stadtkirche St...
Die älteste Pfarrkirche aus Wiler Stadtgebiet ist St. Peter, etwas ausserhalb der Altstadt, die 1209 erstmals erwähnt wird. St. Nikolaus dürfte aber zu dieser Zeit als Filiale schon bestanden haben. Nach einem Stadtbrand 1292 entstand eine romanische Saalkirche. 1429 begann man mit dem Bau des heute noch bestehenden Hochchores. Der Bau des basilikalen Schiffes wurde 1478 aufgenommen und um 1500 vollendet. Kurz zuvor erhielt St. Nikolaus auch den Status einer Pfarrkirche. Nachdem die verschiedenen Epochen alle ihre Spuren hinterlassen hatten, erfolgte 1932-1933 ein grosser Umbau, bei dem die Kirche ein neues Westjoch und einen neuen Turm an verschobener Stelle erhielt. Die Restauration 1983 respektierte diesen Bestand, verlieh dem Innenraum aber abermals ein neues Gewand, das sich aus Elementen verschiedener Epochen zusammensetzt. 2016 erfolgte eine Aussenrenovation.
Markant erhebt sich St. Nikolaus an der Hangkante am südlichen Rand der Wiler Altstadt. Es handelt sich um eine spätgotische Basilika mit stark überhöhtem Chor. Der neuere Turm mit Spitzhelm und einem Erker lehnt an die Formen des bisherigen an. Der Innenraum überrascht durch seine Farbigkeit, auffallend ist z. b. die Marmorierung der gliedernden Elemente im Schiff. Während die Malereien an der Hauptschiffdecke und am Hochaltar von 1933 stammen, sind im Raum verteilt diverse Fresken aus Spätgotik und Renaissance zu bewundern. Die Glasmalereien stammen von August Wanner um 1933. Das Mobiliar stammt aus verschiedenen Epochen. Im Südseitenschiff sind die Reliquien des Katakombenheiligen Pankratius in stehender Fassung zu bewundern. Grösste Kostbarkeit von St. Nikolaus dürfte die Wiler Madonna aus der Zeit um 1160-1180 sein. Die Orgel von 1983 ist ein Werk der Firma Mathis, Näfels.
Herzlichen Dank an User FraumuensterZuerich für die Auskünfte.
Zur Pfarrkirche St. Peter: • Wil SG, Pfarrkirche St...
Zur reformierten Kreuzkirche: • Wil SG, Kreuzkirche, V...
Daten der Glocken:
Alle Glocken des Hauptgeläutes (7-1) wurden 1939 von der Giesserei H. Rüetschi AG in Aarau gegossen.
Nr. 1
Dreifaltigkeitsglocke
Gewicht: 6’403 kg
Schlagton: G°
Nr. 2
Muttergottesglocke
Schlagton: B°
Nr. 3
Josefsglocke
Schlagton: c’
Nr. 4
Nikolausglocke
Schlagton: d’
Nr. 5
Gallusglocke
Schlagton: es’
Nr. 6
Agathaglocke
Schlagton: f’
Nr. 7
Pankratiusglocke
Schlagton: g’
Gesamtgewicht Gl. 7-1: 17'745 kg!
Nr. I
grössere Chorglocke
gegossen 1725
Giesser: unbekannt
Schlagton: g’’
Nr. II
kleinere Chorglocke
gegossen 1878
Giesser: unbekannt
Schlagton: b’’
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
6 июн 2023