Ich lese gerade die Biographie über Willy Fritsch. Eigentlich war er früher und jahrzehntelang wesentlich bekannter als Heinz Rühmann. Der ist - obwohl er nur ein Jahr später als Fritsch geboren wurde - viel mehr im Gedächtnis geblieben, weil er wesentlich älter wurde und bis ins hohe Alter gedreht hat und aufgetreten ist. Willy Fritsch hatte sich nach 1964 fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und starb bereits 1973.
Das sprüht ja nur so vor Lebenslust und guter Laune! Sowas von witzig... Aber die 2 im Hintergrund sind auch nicht schlecht - der Film ist bald 80 Jahre alt, aber zeitlos. DAS ist Qualiät - HINREISSEND! Danke vielmals für's Reinstellen!
@Snurbify1 Sehr gut auf den Punkt gebracht. Leider wird die traditionelle Musik und die populäre Musik des späten 19ten und frühen 20ten Jahrhunderts auf Grund der Nähe zur Zeit des Nazionalsozialismus gerne vernachlässigt. In anderen Ländern findet man eine lebendige Musiktradition in allen Gesellschaftschichten (nicht nur Bach und Beethoven) doch Deutschland behandelt seine populäre Musik recht stiefmütterlich.
Einfach schön!!! Habe ich mir jetzt bestimmt schon 50 mal angesehen! Wer spielt eigentlich nach 1:54 weiter? ;) Und wer ist die Dame neben Kurt Gerron?
Falsch. Die Deutsche Filmindustrie ist zwischen 1933 und 1945 "demontiert" worden. Anfang der 1930er Jahre war Deutschlands Filmindustrie führend. Wenn Sie sich erinnern ging der allererste Oscar an einen deutschen Schauspieler, und der hieß Emil Jannings: de.wikipedia.org/wiki/Emil_Jannings
1930 war das Lied kein Blackfacing. Es wurde geschrieben vom renommierten Komponisten Friedrich Hollaender und galt als Hommage an die damals noch neu in Deutschland in den Bars aufgeführte Jazzmusik. Künstlerinnen wie Josephine Baker traten halbnackt in Bananenröckchen auf, was heute befremdlich wäre, damals in der Weimarer Republik war es Punk. Man verschreckte das spießige Bürgertum damit und huldigte der Farbe "schwarz" als Provokation gegenüber den Farben "schwarz-weiß-rot" des Preußentums, dessen Hymne mit diesem Stück auch veralbert wurde ("Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben"/Preußenlied). Teile der Refrains beider Titel sind notengleich, ebenso die Gegenüberstellung der Texte "Ich bin ein Fitschel, will ein Fitschel sein" versus "Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein". Dieses Lied ist pro-black. Man liegt also sowohl falsch, wenn man hier Blackfacing vermutet als auch mit einer Instrumentalisierung des Titels für politisch rechte Zwecke, zumal der Komponist jüdischen Glaubens war und Sympathie mit rechten Ideologien so ziemlich das letzte gewesen sein dürfte, an das er beim Komponieren gedacht hat.