Die Schweizer Dialekte sind wesentlich vielfältiger, als die Dame aus der Schweiz hier den Anschein erweckt. Durch Radio und Fernsehen - das oft in Hochdeutsch präsentiert wird - haben hochdeutsche Adaptionen die ursprünglichen Schweizer Begriffe teilweise verdrängt. Ihrem Dialekt nach zu urteilen, müsste sie eigentlich für das eingeschweizerte Wort „Schmätterling“ das Wort „Pfifalter“, „Pfifoltera“ oder „Summervogel“ verwenden. Auch das Waschbecken heisst in jeder Region anders: Von „Lavabo“ über „Brünneli“ bis „Güvettä“. Kartoffeln sind „Härdöpfel“, „Gümmel(i)“, „Happiir(e)“, „Häärpfel“ oder „Grumpere“.
"Süessigkeite"? Wohl eher "Schläckzüüg" Löwenzahn ist extrem lokal unterschiedlich. Als weit verbreitete, häufige, frühe. Blume ist sie tief in der Folklore verankert. Pfafferöhrli, Söiblueme, Weifäcke, Sunnewirbel... Auch die Aussage: "Löwenzahn hat nichts mit der Blume zu tun" WTF?? Es ist das gleiche wort wie im Französischen und Englischen, benannt nach der gezahnten Blattkante. Und Müsli: Sorry, Chance verpasst. Müsli in StdD ist eine der wenigen Entlehnungen aus dem Schweizerdeutschen ("Müesli"). Aber eine Standarddeutsche Zunge tut sich schwer mit dem Diphtong "üe". Das ganze war, sorry, extrem platt und oberflächlich. Standarddeutsch und Schweizerdeutsch kann man nicht vergleichen, ohne ein Bisschen in die Linguistik einzusteigen und die verschiedenen Dialekte anzusprechen. Nairas "ng" für "nd" ist z.B. beschränkt auf die Region Bern und Solothurn. Auch das "Himugüegeli" ist extrem lokal.
Sehr gutes Video. Danke. Anzumerken bliebe noch, dass wir die Endung -li nicht nur für kleine, niedliche Dinge verwenden, sondern auch für sehr vertraute Dinge. Eine Strassenbahn ist ja nicht herade klein, aber wir benutzen sie oft. Dann wird aus dem Tram eben das „ Drämmli“. Dem Basler Zoo sagen wir „ Zolli“. Käffeli ( Kaffee), Bierli ( Bier) etc. Nur Fränkli sagen wir, entgegen vielen deutschen Vermutungen fast NIE. ( nur wenn wir ausdrücken wollen, dass es sich um einen geringen Betrag handelt, z.B. „ Mach kei Theater wäge deene 10 Fränkli“)
Das ist der fehlende Punkt über den ich mich immer gewundert habe, in Deutschland verwenden wir das "-chen", "-lein" oder "-li" ausschließlich für Verniedlichung, nicht für vertraute Sachen.
Hallo liebe Damen🙂,das war echt interessantes Video über den Unterschied der beiden Sprachen👍.Clara und Naira haben einen guten Job geleistet.Vielen Dank dafür🙏.LG Imrich
Cooles video. Aber was hier vergessen geht sind unsere Dialekt. hier wurde nur der Berner Dialekt genommen. Z.B. Schmetterling ist auch Summervogel (Sommervogel) weitverbreitet. Und zum Waschbecken kann man auch Brünneli sagen. Und beim Löwenzahn kann auch Chrottepösche gesagt werden. Einige Wörter die ähnlich scheinen gibt es auch in Varianten die überhaupt keinen Zusammenhang miteinander haben.
Schmetterlinge scheinen öfters seltsame Namen zu haben. Im Saarland "Bubeller"! Wo es her kommt ist nicht so klar. Möglicherweise wie Butterfly von Butter?
Und nicht zu vergessen: Südtirol. Ich würde gerne von Naira wissen, was sie davon hält, dass Schweizerdeutsch als "süss" oder "niedlich" bezeichnet wird. Ich habe des Öfteren gelesen, dass die Schweizer davon nicht begeistert sind.
Also im Wallis wird das -li am Schluss kaum verwendet. Genau gesagt wird jedes Wort im Video im Wallis anders ausgesprochen. Kantonale Grenzen haben grosse unterschiede. Es ist sogar möglich das Heimatsdorf oder die Herkunftsregion des Kantons von einer Person herauszufinden, wenn man sich da ein bisschen auskennt. Es gibt eigentlich nicht "ein" Schweizerdeutsch.
Schweizer hier: Es kommt drauf an. Ich finde gewisse Dialekte sehr charmant (Walliserdeutsch zum Beispiel ist sehr melodisch). Was nerven kann, ist wenn andere Deutschsprachige einfach an alles ein -li ranhängen. Oder wenn 'niedlich' oder 'süss' nicht nur auf die Sprache bezogen wird sondern auch die Sprecher/innen für nicht ganz voll genommen werden. Wenn es nur auf die Sprache bezogen wird, habe ich kein Problem damit und sehe 'süss' oder 'niedlich' nicht als negatives Urteil an.
ACHTUNG! In vielen Kantonen (vor allem Zentralschweiz) sagt man nicht 'Härdöpfel' zur Kartoffel, sondern 'Gummel' oder 'Gümmel' in der Mehrzahl. So wird aus Kartoffelstock, Härdöpfelstöck und eben 'Gummelschtunggis'! Eine kleine Kartoffel ist natürlich ein 'Gummeli' und nicht zu verwechseln mit einem 'Gümmeli', einem kleinen Gummiband.
Mich stört in solchen Videos immer extrem, dass pauschal von Schweizerdeutsch gesprochen wird. Wie Naira richtig sagt, haben wir in der Schweiz verschiedene Dialekte die sich z.T. start voneinander unterscheiden und selbst innerhalb eines Dialekts gibt es regionale Unterschiede. Ich spreche beispielsweise ebenfalls Berndeutsch wie Naira, nenne einige der Dinge aber trotzdem etwas anders: - Bussi statt Büsi - Müsli mit kurzem statt langem ü (Maus) - Müesli (das e wird wie ein "m" mit offenem Mund ausgesprochen) ist das zum essen - Wir haben unsere Grossmutter "Muetti" (Aussprache ä wie oben) genann. - Nastuech statt Nastüechli - Ich verwende die li-Endung persönlich weniger ausser wenn ich wirklich etwas kleines meine wie z.B. Chläbi, Tüechli oder Täfeli (Bonbon) Was in dem Video vorgestellt wird ist nicht DAS Schweizerdeutsch sondern EIN schweizerdeutscher Dialekt (das sog. Berndeutsch) wie es an einem bestimmen Ort gesprochen wird. Noch etwas zur Bezeichnung "Grosspäpu" für Grossvater: Diese wird sicher manchmal verwendet aber viel typischer finde ich "Grosspapi", "Grossvati" und teilweise auch "Ätti".
Ergänzend möchte ich erwähnen, dass Schmetterling ursprünglich Summervogu (Sommervogel) genannt wurde. Sprachen verändern sich. Heutzutage wird Summervogu im Berndeutschen kaum noch verwendet, ich würde sogar behaupten Generation X kennt diesen Ausdruck überhaupt nicht mehr.
Dankeschön für deiner einblick, ich bin mehr klüger bekommen. Clara, ich habe schön einer Frage: Könntest du vielleicht der Näschte zeit Össterreichisches Deutsch hochladen und präsentieren für uns bitte??? Ich habe genossen von ihrer Video, und ich hoffe du passt gut auf dich auf.
Hallo Nicola, lieben Dank. Freut uns, dass du das Video interessant fandest. Ich werde versuchen das gleiche Format mit österreicjischem Deutsch zu machen, wenn ich eine nette Kollegin oder einen netten Kollegen aus Österreich finde.😊🍀
Ja die Berner sind nicht unbedingt repräsentativ für Schweizerdeutsch, weicht doch gerade der Berner Dialekt sowohl in der Betonung als auch in Bezug auf die Satzstellung und den lokalen Wortschatz stark vom Rest der Schweizer Dialekte ab.
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Çok çok sağ olun bu harika vidyolar için. Çok sağ olun.
Es gibt nicht DAS Schweizerdeutsch sondern verschiedene Dialekte welche dem Schweizerdeutsch zugeordnet werden sowie regionale Variationen dieser Dialekte. Als erstes müsstest du dich also entscheiden welchen Dialekt du genau lernen möchtest.
In der schweiz sind die dialekte so vielfältig dass auch wir nìcht jeden dialekt verstehen.z.b.obwaldner walliser bündnerdialekte die sehr eigene worte haben
Na ja der Löwenzahn ist ganz unterschiedlich. Ja er wird auch als ,,Saublueme“ benannt, denoch auch als ,,löweza“, ,,Chrötebösch“, ,,Pustiblueme“ und viele mehr. So wie wir für den Brotanschnitt 54 Verschiedene Bezeichnungen haben. Oder auch die Butter x verschiedene Bezeichnung haben.
In vielen Dialekten wird es stark gerollt. ( z.B. Zürich und Bern). In der Ostschweiz und im baseldytsch kommt es eher aus dem Halszäpfchen. Also fast gefaucht.
Wird es ja nicht. Gäld ( Geld) wird mit ä geschrieben und auch so ausgesprochen. Wält, mängmool ( manchmal), stärbe ( sterben). In hochdeutsch wird das mit e geschrieben. In der CH eben öft mit „ ä“.
Ich spreche nur Hochdeutsch aber ich arbeite jetzt bei einer schweizerischen Firma und ich finde es mühsam, Schweizern und Schweizerinnen zu verstehen deswegen bitte ich sie Hochdeutsch zu sprechen.
Ist es in Ordnung für Schweizer, wenn man versucht schweizerdeutsch zu sprechen, obwohl man es noch nicht richtig kann? Ich hab gehört, das die Schweizer das nicht gerne haben.
Phuu…. Immer wieder schwierig wenn Lüt ihra eiga Dialekt als „Schwizertütsch“ bezeichnend. D Hälfti bis 2 Drittel vo all dena Wort wo sie als Schwizertütsch bezeichnet, bruch i in dera Form nia. Und ganz ehrlich. As heisst „Muus“ „Nastuach“ etc. Warum henkt sie überall as -li dra?
Ob man überall "li" anhängt, hängt auch mit der Bildung zusammen und wie "härzig" oder - ich würde es eher kindisch nennen - man rüberkommen will, z. B. "Teeli", sorry, das sagen wohl vor allem jüngere oder ältere Frauen. Aber bei gewissen Gegenständen machen wir einfach die Unterscheidung, je nachdem, ob dieser Gegenstand normalerweise in verschiedenen Grössen vorkommt. Beim Handtuch ist das der Fall, denn unter einem richtigen Tuch verstehen wir üblicherweise etwas deutlich Grösseres.
Der Titel ist absurd (möglicherweise auch ein Bisschen arrogant). Möglicherweise meinen Sie offizielles Deutschland-standard-Deutsch vs Schweizerdeutsch.