Hallo, Wie immer ein guter Beitrag. Ich hätte die Möglichkeit ebenfalls Hähnchenmist zu streuen. Welche Menge hast du pro ha ausgebracht? Wie sah der übrige mineralische Düngerverlauf aus? Ich bin um Tipps sehr dankbar, da bei mir in der Gegend niemand Hähnchenmist streut. Hab bisher immer nur die Maisflächen damit gedüngt, wegen der langsamen Umsetzung des Mistes. Mfg Christoph
Im Rahmen der Düngeverordnung wird das heute zu Einbußen bei Ertrag und Eiweiß führen. Ohne DüVO habe ich bei Befahrbarkeit im Frühjahr soviel Mist gestreut, dass die wirklich in dem Jahr als wirksam anzunehmende Stickstoffmenge den Bedarf des Getreides vollständig gedeckt hat. Je nach Stickstoffgehalt konnten das bis 7 to Mist je ha sein. Weitere Düngung erfolgte nicht. Der Stickstoffkreislauf war da mehr jahresübergeifend zu sehen, mit langfristiger Bindung im Humus. Auf durchlässigem Sand geht das nicht. Nach einigen Jahren kommen die Kaligehalte des Bodens dann in Stufe D oder E. Die Phosphatgehalte bleiben konform zur DüVO.
Ich weiß Deine Aufklärungsarbeit sehr zu schätzen, und Du erklärst das auch wirklich super! Ich wäre allerdings froh, wenn ich zumindest alle paar Jahre mal ne Ladung Hähnchenmist auf meine Felder ausbringen könnte, weil das mal wieder ordentlich Nährstoffe in den Boden bringt. Dann könnte ich mir den teuren Volldünger sparen. Ich kann Dich allerdings auch verstehen, wenn Du sagst, das tu ich mir nicht mehr an, dass irgendwelche Arschlöcher mich anzeigen, wenn ich den Mist auf nächtlich gefrorenem Boden ausbringe, um möglichst keine tiefen Spuren zu hinterlassen. Und ja, diese ganzen NGO's und dren parlamentarischer Arm, die Grünen, sind mir auch ein Dorn im Auge, weil sie einfach nur Unsinn verbreiten und die ganzen Städter gegen die konventionelle Landwirtschaft aufhetzen.
Wenn wir 1,5 € je kg N annehmen und 50 kg N reduzieren, verringert sich der Aufwand um 75 € / ha. Bei einem Weizenpreis von 250 €/ t wäre dabei nur ein Ertragsverlust von 3 dt akzeptabel. Das ist eine sehr enge Spanne und liegt fast innerhalb des Messfehlers. Nun ist der Weizenpreis der Ernte 22 nicht bekannt, wenn Sie noch keinen Kontrakt haben, aber die Möglichkeiten der Reduzierung der N- Gabe sind eng begrenzt.
Sie sind zu klug für diese ideologisierte "neudeutsche" Landwirtschaft - welch ein Dilemma...einfach weitermachen und versuchen unterm Radar zu fliegen.... haben sie den Dünger kurzfristig gekauft oder schon eher darauf spekuliert, dass es nicht so extrem trocken wird, wie die letzten Jahre? Bei Trockenheit hätte sich die Flüssigdüngung wahrscheinlich wiederum aufgedrängt, unter feuchteren Bedingungen, dürfte es so der günstigere Weg sein. Super Erklärungen! MFG
Der Dünger ist lange vorgekauft. AHL eignet sich nach Versuchen der LWK Niedersachsen nicht für die Abschlussdüngung. Das habe ich früher selber auch so festgestellt. Die Proteingehalte sind da sehr schlecht.