@gerdbartkowiak Likör entsteht durch Einlegen der Früchte in Alkohol. Danach wird nicht mehr destilliert, dadurch bleibt die Farbe erhalten. Der hier gezeigte Geist ist ein Fruchtbrand, d.h. es wird nach dem Einlegen nochmal gebrannt. Ein Geist ist immer farblos und im Gegensatz zu einem Likör auch nicht süß.
Grundsätzlich reichen für den Anfang ein Messbecher, ein Refraktometer oder eine Alkoholspindel und natürlich eine Destille, die unbedingt einen befüllbaren Dampfraum über dem Kessel haben sollte. Dann kann es eigentlich schon losgehen. Ich habe bisher nur mit Destillen von CopperGarden gearbeitet, kann also über Alternativprodukte nichts sagen.
Das hat keinen Einfluss. Der Zucker wird weder vergoren (bei der Mazeration gibt es keine Gärung) noch bei der Destillation mit übertragen. Er würde also im Kessel zurückbleiben.
Haselnussgeist funktioniert relativ ähnlich zum Himbeer-Geist. Haselnüsse rösten, zerkleinern, in Alkohol ansetzen und mazerieren, filtern, destillieren.
Herzlichen Dank für all Deine informativen Videos zum Thema Destillieren! Hab mir gerade selbst eine kleine Destille gekauft (1,5 Liter), die hat aber nur einen Kessel und einen Deckel, keine Kolonne... Da bin ich noch am überlegen, wie das dann mit den Kräutern funktionieren soll. Vielleicht darf ich ja aus einem Gitter noch irgendwie eine runde Form basteln, wo ich die Blätter reinlegen kann. (Unten ist ein Sieb vorhanden)... Mit wie viel Prozent (destilliertem) Wasser hast Du die beiden Varianten denn verdünnt?
Da kann man leider keine pauschalen Angaben machen. Es kommt immer darauf an, wieviel Vol% der Schnaps nach dem Brenndurchgang hat. Danach verdünne ich auf Trinkstärke, also irgendwo zwischen 30 und 35 Vol%. Die benötigte Wassermenge lässt sich aus der Schnapsmenge und deren Alkoholgehalt berechnen, dafür gibt es diverse Rechner im Internet.
Ich habe den Versuch, das Marzerat in der Kolonne zu horten letztlich abgebrochen und das Material direkt in den Kessel getan. Mir ist vorgekommen, das der Dampf zu sehr blockiert wird (Marzerat ist sehr dicht), es hat trotz Teflonband ordentlich aus dem Kessel gedampft. Allerdings ist mit einer Distille dieser Bauart (wie im Video) auch gar nichts angebrannt und der Geschmack ist hervorragend geworden.
Die Himbeeren wurden mit etwa 20% angesetzt. Grundsätzlich funktioniert das Geisten auch mit Birnen, "echter" Birnenschnaps wird allerdings mittels direkt aus den Früchten vergorener Maische hergestellt. Da ist das Aroma dann noch weit intensiver, als es ein "Birnengeist" schaffen würde.
Super Videos, habe das Mazerat angesetzt kam aber leider nicht dazu es abzudestillieren. Habe es nach 48 Stunden abgeseiht und im Kühlschrank 4 Tage lang aufbewahrt. Kann ich das Gemisch noch verwenden? Sollte man vorsichtshalber Vorlauf abtrennen?
Versuche es einfach. Kühlschrank hat an sich keinen Effekt, es handelt sich ja nicht um eine Gärung sondern um einen Alkohol-Auszug. Da ist die Temperatur nicht so entscheidend, wichtiger ist die Alkoholstärke. Es kann sein, dass durch die lange Zeit schon Bitterstoffe entstanden sind. Das kannst du aber eigentlich ganz leicht rausfinden: einfach den Behälter öffnen und einen kleinen Schluck kosten. Ist es schön beerig dann kann auch destilliert werden. Vorlauf abtrennen ist nicht nötig, woher sollte der denn kommen? Die Vorlauf-Stoffe entstehen bei der Gärung und die fand ja hier nicht statt.
Guten Tag, tolles Video! Da wird gleich ein Abo dagelassen 👍. Habe ich das richtig verstanden, dass man die Himbeeren in hochprozentigen Alkohol (um die 80%) einlegt, für ein oder zwei Tage und diese Flüssigkeit dann unverdünnt destilliert? Vielen Dank schonmal für die Hilfe
Nein. Der Alkohol wird vor dem Ansetzen und der Destillation verdünnt. Wenn man mit 80% ansetzt lösen sich viele Bitterstoffe und das Ergebnis wird nicht so gut.
Wenn man die Himbeeren vor dem Brennen abfiltert, dann kann man sie als "Ersatz" für Rumtopf-Früchte benutzen. Nach dem Geisten sind die Früchte leider extrem zerkocht, da kann man sie bestenfalls noch als Frucht-Pürree nutzen.
@@m.k.7182 Ach so, ja, die ist wie gesagt eventuell noch als Lebensmittelfarbe nutzbar. Da aber dann nur in ganz kleinen Mengen, damit man es nicht herausschmeckt. Auch der Kessel-Rückstand ist total zerkocht, Geschmack ist da nicht mehr sonderlich viel drin und der Alkohol ist auch rausdestilliert. Schmeckt wenn es abgekühlt ist nach abgestandenem Wasser mit undefinierbarem Fehlton. Das ist nicht wirklich etwas, das man noch weiter nutzen will.
Ja das gilt für Deutschland. Glücklicherweise ist die Welt noch ein bisschen größer, hier in Österreich darf man mit Destillen bis zu 2 Liter Raumvolumen auch Geiste brennen. Wichtig ist, dass der dafür benutzte Alkohol eben gekauft und damit schon versteuert ist. Selbst Alkohol aus Maische erzeugen ist auch hier verboten.
Servus!sehr interessant, Nun hätte ich ein Paar Fragen : haben Sie Temperatur gar nicht gemessen. .¿war das vielleicht nicht nötig?. Auch keinen Vorlauf und Nachlauf getrennt.? Je nachdem was ich gehört habe war das tatsächlich so, da wäre sehr wichtig Bescheid zu wissen wie lange das Verfahren gedauert hat, bzw wie viele Tropfen per minute sein sollten. Recht vielen Dank im Voraus . Alex
Nein, ich habe keine Temperaturen gemessen - weil der Siedepunkt und damit die Temperatur unterschiedlich ist, je nachdem, wie viel Volumsprozent der Kesselinhalt hat. Pauschale Werte sind also sinnlos. Ich habe auch keinen Vorlauf abgetrennt, da hier ein Geist entstanden ist. Es wurde gekaufter Neutralalkohol benutzt und keine Maische, da ist der Vorlauf bereits abgetrennt. Den "Nachlauf" (auch nicht das Selbe, wie wenn man Maische brennen würde) habe ich vermieden, indem ich nach einer gewissen Menge beendet habe. Der Durchlauf dauerte in der 0,5-Liter-Destille etwa 30-40 Minuten. Das gilt aber alles nur für die hier gezeigte Geist-Herstellung und NICHT für das Brennen von Maische!