Hejhej, ich freu mich auf eure Erfahrungen in den Kommentaren 🌱 Wo habt ihr Leistungsdruck, internalisierte Strukturen und ein Gefühl von Härte in euren Polit-Gruppen erlebt und wie verändert? Was macht euch unsicher darin, politisch aktiv zu werden und was würde euch einen Einstieg erleichtern? Teilt eure Erlebnisse gern, teilt, in welche aktivistischen Bereichen ihr eigentlich gern einsteigen würdet, aber noch nicht so recht wisst wie oder postet etwas Liebe für den Algorithmus - weil der noch nicht erkannt hat, dass Aktivismus auch witzig ohne Ende, verbindend und relevant ist 🌵
Vielen vielen Dank für dieses Video, Robin! Du sprichst so wichtige Dinge an und hilfst mir damit gerade, mich selbst und mein Verhältnis zum Aktivismus besser zu verstehen. Insbesondere die Idee von Leistungsdruck durch internalisierte kapitalistische Strukturen resoniert in mir aktuell sehr. Was für ein schöner Input für mehr Sanftheit und Community Care!
Robin herzlichen Dank für deine achtsame und reflektierte Art, die Erkenntnisse aus den Prozessen die du mit deinem Körper erlebst mitzuteilen... Aktivismus ist ein sehr interessantes Thema. Wie teilt man seine Energie nachhaltig für die Erfüllung seiner Bedürfnisse passend ein um nicht in einen Mangel zu kommen...
Ich vermute, dass es für das konkrete Video mehr um linke Codizes gehen könnte als um Alter. Vielleicht kannst Du ja schauen, was Du darin für Dich mitnehmen kannst und möchtest und den Rest lässt Du eben fallen :)
Sehr spannendes Video. Ich musste da die ganze Zeit an das Buch „Bitter“ von Akwaeke Emezi denken, da es in Form eines young adult Roman ähnliche Themen anspricht. Ich hab vor einiger Zeit angefangen mich aktiv über politische Themen zu informieren, stoße da aber ehrlich gesagt noch sehr auf Blockaden. Oder eher gesagt auf meine eigenen limitierten Resourcen. Durch Disability und soziale Angst fällt es mir schwer im sozialen Austausch zu sein und mich so aktivistisch zu beteiligen. Ich hab da noch nicht so was gefunden, was für mich gut funktioniert und versuche mir da nicht zu viel Druck oder Schuldgefühle zu machen. Ich hoffe dennoch, dass ich in Zukunft für mich einen Weg finde, mich mit anderen zu connected. So nicht nur ein richtigen Austausch zu haben, aber auch mehr aktiv werden zu können. (: Danke für deine Arbeit, sie ist echt sehr bereichernd für mich.
Danke für das Video, es ist sooo wichtig und für mich gerade schwer. Bin seit ca. 4 bei FFF aktiv und struggle gerade mit selbstansprüchen, Gruppendynamiken mit gefühlt hohem Arbeitspensum und Schwierigkeiten, mich emotional davon abzugrenzen, ständig Aktivismus im Kopf zu haben und gleichzeitig auch noch weiter zu studieren und so irgendwie auch weiter im System zu bestehen, denn auch, wenn wir System change fordern müssen wir meiner Meinung nach ja immer noch irgendwie im jetzigen System weiter schwimmen und die vom jetzigen System internalisierte Sch*sse beeinflusst die Strukturen. Ich bräuchte wahrscheinlich Pause aber mein Verantwortungsgefühl sagt wer, wenn nicht ich und ich weiß, es ist toxisch so zu denken und geht langfristig nicht gut, na ja
Das verstehe ich so gut. Ich bin aus anderen Gründen als Aktivismus gerade im Burnout gelandet und es bleibt weiterhin herausfordernd, Abgrenzung zu schaffen, selbst dann wenn völlig klar ist, dass in dem Bereich gerade eh gerade gar nichts mehr geht. Ohne zu tief ins Detail zu gehen und falls Du es teilen magst: Ist Prophylaxe ein wiederkehrendes Thema in Deiner Ortsgruppe und/oder könnt ihr das Thema überregional regelmäßig besprechen?
@@LILA-FANAL wir reden schon auch über Prophylaxe, zumindest probieren es mehrere Menschen (ich auch) immer mal wieder. Einige Leute blocken das aber regelmäßig ab, spielen die Notwendigkeit, über nachhaltigen Aktivismus herunter oder zeigen wenig Interesse an Reflexionstreffen. Dadurch gibt es einige, die gerne was ändern würden, einige, die (verständlicherweise) schon gegangen sind und einige, die kaum Interesse daran zeigen aber gleichzeitig sich fragen, warum es weniger Menschen sind und Zusammenarbeit schwer ist. Na ja, mal schauen, wie sich das weiter entwickelt…
Sehr inspirierendes Video - ich selbst bin wenig politisch/aktivistisch unterwegs, resoniere aber mit verschiedenen Aktivismusformen. Warum bin ich also nicht aktiver? Ich habe nie so richtig den Zugang zu Gruppen gefunden, immer mich selbst in die Kritik gezogen, dass ich nicht entschlossen genug bin, nicht konzentriert, meine Interessen zu sehr wandern lasse. Es scheint so naheliegend das Gefühl der Härte in den Gruppen auch in Betracht zu ziehen und dann neue, weichere, achtsamere Formen zu finden. Gleichzeitig bin bzw. war ich auch ehrenamtlich tätig in einer nachhaltigen Hochschulgruppe. Vom Konzept her ist die Gruppe eine Sammelbecken für kleine Aktionen. Es gibt eine feste Kerngruppe die Projekte anstößt und weitere Menschen können dann relativ frei dazu stoßen und Aufgaben nach den eigenen Ressourcen übernehmen. Eigentlich eine Struktur mit sehr wenig Härte, nur hatten wir das Problem von zu wenig Verbindlichkeit und zu wenig Unnachgiebigkeit. So kamen letztendlich kaum Projekte zu Stande. So werde ich meine Gedanken wohl ein wenig weiter darum spinnen, wie man Strukturen schaffen kann, die Verbindlichkeit und Selbstverpflichtung auf eine sanfte, bedüfnisoriente Art ermöglichen.
Oar, das ist so wichtig. Ich war 5 Jahre aktiv und musste danach gesundheitlich fast alles zurückfahren. Dabei ist es so wichtig, bei uns in der Provinz einen QueerTreff für junge Menschen zu organisieren.
Danke Robin, passt gerade sehr gut in mein Leben. Hat zwar nicht viel mit Aktivismus zu tun, aber mit Grenzen, Selbstfürsorge, Zeit für mich. Habe da noch keine finalen Lösungen, aber öfter mal nein sagen ist auf jeden Fall eine gute Strategie. Nein zu Gesprächen, Nein zu Kontakten, Nein zu Aufgaben, Nein zu Leistung erbringen, Nein zu müssen, Nein zu Interesse zeigen, einfach öfter nein. Und viel mehr ja zu mir selbst. Zu meinen Bedürfnissen und zu meiner Individualität darin und einfach so. Liebste Grüße
Hallo Robin, ich habe ein Video von dir gesehen, bei welchem Du über deine Krankheit redest. Bei mir selber wurde letzten Dezember ein diffuses Astrozytom (Stufe 2) entfernt, du hast da etwas viel heftigeres hinter dir.. momentan habe ich noch viel Angst vor eine Rezidiv, oder sogar einer Transformation.. ich würde mich freuen, mit dir darüber sprechen zu können, wenn es da eine Möglichkeit gibt..
Ich kann die Ängste darin so gut verstehen. Mir hat gerade am Anfang das Hirntumorforum ziemlich gut weitergeholfen, vielleicht wär das ja etwas für Dich? Ich selbst bin aktuell leider hart überlastet und kann Dir da keinen Austausch anbieten, aber dort finden sich viele Betroffene zusammen und Ärzt*innen ordnen die Beiträge auch fundiert ein. Viel Kraft Dir!
Ich war als Frau Jahrgangsvertretung im Computer Science Studiengang und der Druck und die misogynie und transfeindlichkeit war unglaublich. Ich habe mich für eine nonbinary person eingesetzt und war eine zielscheibe. Ich habe die Postition abgelegt, dir jetzt männlich gelesenen jahrgangssprecher machen weitaus weniger, werden auch nicht kritisiert.
Das beeinhaltet eine Vielzahl an Möglichkeiten, von Direkter Aktion wie z.B. in Blockaden, Baumbesetzungen, ... über Freiwilligenarbeit in zum Beispiel Umsonstläden, Gedenkstätten, Nachbar*innenschafts-Angeboten, bis hin zu Aktionen in denen Gelder gesammelt, Gefangenenbriefe geschrieben werden und so viel mehr. Du siehst: Das Spektrum ist zu groß um es jetzt auf eine einzelne Aktionsform festzunageln, aber vielleicht hilft das für den Anfang.
Mal die Sichtweise einer komplett unpolitischen Person: Als du gesagt hast, die Welt brennt, war ich überrascht. Ich empfinde es nicht so bzw. wenn dem so ist, ist es mir nicht aufgefallen. Bin wohl auch einfach zu alt 😏 In den letzten Jahren hab ich festgestellt, dass man entspannter lebt je mehr man sich auf sich selbst und sein direktes Umfeld (Arbeit, Familie, Freunde) konzentriert. Und da das Maximum an Happiness rausholt. Nur gelegentlich mal in die Welt schaut, die Gesellschaft, unsere Kultur. Denn ändern kann man letztendlich nichts, nur wie ich selbst lebe, denke, mich verhalte, style... Und das ist ein großer Schatz 💖
Es ist ein großes Privileg (der Begriff ist erstmal wertneutral und sagt nichts über Deine Person selbst aus, sondern nur, von welchen Strukturen Du profitierst oder nicht), diese Kämpfe auszublenden und sich voll auf das ganz eigene Glück konzentrieren zu können. Wenn Du selbst negativ von Diskriminierung betroffen bist, sieht die Sache schon anders aus. Und ganz ehrlich: Mir macht es ein riesiges Erstaunen, wenn diese Ausblendungsmechanismen ungebrochen weiter aufrecht erhalten werden können zwischen militärischen Angriffen, Klimakatastrophe, kurz vor dem Erinnern an Hanau und so viel mehr. Das geht mir langfristig nicht in den Kopf und sind ja alles Beispiele, die Dein ganz persönliches Leben und Familie auch mit betreffen. Ich meine das gar nicht dispektierlich, klarerweise habe ich auch Tage an denen ich mich nur in einem Hörbuch vergraben möchte und ich verstehe auch Barrieren für politische Arbeit, ich verstehe nur nicht, wie dieser Fokus auf das alleinige Glück so aufrecht erhalten werden kann. Klar lebt es sich viel entspannter, sich fern von allem was in der Welt passiert zu halten, - aber die Energie, die sich auch unbewusst aufbringen muss, um alles rosig zu halten, könnte sich alternativ ja auch in politische Selbstwirksamkeit umsetzen lassen, die ja auch Dein Leben berühren dürften, sei es unbezahlte Sorgearbeit, Gender Pay Gap oder gerechtere Löhne. Die Vorstellung völlig unpolitisch sein zu können ist nicht möglich. Natürlich kannst und darfst Du Dich gegen politische Informationen und auch Partizipation entscheiden, aber außerhalb bestehender politischer Kämpfe kannst Du nicht existieren. Allein an Deinem Wohnsetting, erstmal egal wie es aussieht, hängt in der Produktion bereits jede Menge Politik.
Sorry, habe deinen Kanal sehr gerne gehabt. Aber inzwischen finde ich deine Videos schwer nachvollziehbar und für einen Außenstehenden schwer verständlich. Ich finde du machst dir viel zuviel Druck.
Das ist vollkommen okay, denn in dieser Community gibt es eine sehr breite Spanne an Vorkenntnissen. Ich achte darauf, dass die Videos so voraussetzungsarm bleiben wie mir möglich ist, setze bei theoretischeren Videos Erklärungsboxen ins Video und ein Glossar in die Infobox, aber alle werde ich da leider nie erreichen können. Ich glaube, dass das okay ist. Ganz speziell dieses Video richtet sich in erster Linie an bestehende Aktivist*innen, weil es um die Herausforderungen dieser Arbeit geht, deshalb wird hier auch nochmal weniger erklärt, andere Themen würde ich wieder anders verhandeln. Ich freu mich, wenn Du dabei bleiben magst, weil lernen da ja auch einfach ein Prozess ist, schau da einfach, was Dich mehr anspricht :) So viel Druck mache ich mir selbst gar nicht, deshalb spiele ich ja auch mit verschiedenen Aktionsformen, betone, dass Aktivismus auch ziemlich witzig sein und viel Selbstwirksamkeit füttern kann. Ich glaube, es gibt ein Spektrum zwischen gar nichts mehr tun (können) und Aktivismus in dem die eigenen Ansprüche nur noch blockieren, - ich bin irgenwo dazwischen.
