Eure Videos sind sehr wertvoll, vor allem für Menschen, die noch gar keine Ahnung von den Zusammenhängen haben. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene finde ich sie sehr gut. Aber auch für Menschen, die schon lange suchen und einfach immer auf der falschen Fährte waren oder in der falschen Ecke nach Lösungen gesucht haben kann der Inhalt dieser Videos wichtige Hinweise geben. Was mir nicht so gut gefällt, ist, wenn es immer nur um die Mainstream-Sachen geht. Die typischen Problematiken zu besprechen ist wichtig, denn davon sind eben zahlenmäßig viele Menschen betroffen. Aber es gibt eben auch die abweichenden Fälle. Z.B. muss es nicht so sein, dass man sich um die Eltern gekümmert hat, damit sie einen nicht verlassen, sondern weil man Schuldgefühle hatte. Man hat oft gesehen wie der Alkoholiker-Vater permanent die Mutter aufgemischt hat und dann versucht man natürlich diese Mutter zu schützen oder fürsorglich zu sein oder ihr keinen Ärger zu machen. Manche Kinder sind schwerst traumatisiert und sie sind aber NIE abgewertet worden, sondern vielleicht sogar das Gegenteil davon. Genauso gut können die Geschwister oder andere Personen ein Kind emotional misshandeln, Psychoterror veranstalten oder körperlich misshandeln. Ich hatte einen geistig behinderten Bruder, der mir das Leben zur Hölle gemacht hat. Bis heute renne ich mit dieser Problematik überall gegen die Wände, weil die ganze Welt auf Inklusion gedrillt wird und niemand hören oder wahrhaben will, dass ein geistig Behinderter sadistisch über kleine Kinder herfällt. Das will keiner hören und lieber wird mir angehängt, dass ich eine Dramaqueen und ein Nazi wäre, nur damit sie in ihrem Konzept vom lieben süßen geistig zurückgebliebenen Kind nicht rütteln müssen. Er war viel älter als ich und als ich das erste Mal von ihm eine gefangen habe, war ich fünf Jahre alt und er hat mir in aller Öffentlichkeit so eine ins Gesicht geschlagen, dass meine Brille meterweit durch die Luft geflogen ist und alle Leute völlig geschockt geschaut haben. Das war der Auftakt für viele, viele Jahre, wo er immer brutaler und herrschsüchtiger war und mich unterdrückt hat. Das ist ein großes Thema, worüber aber niemand redet und was man in den Medien immer unter den Teppich kehrt. Innere Kinder haben eigene dissoziative Netzwerke im Gehirn und wahrscheinlich sind die auch in den Körper verknüpft. Spüren können wir Innenkinder vor allem im Körper, besonders die ganz jungen wie z.B. Babys oder Neugeborene nach Geburtstrauma. Traumatisierte Innenkinder sind vor allem eins: einsam, alleine, verlassen und mit niemandem verbunden. Ich schreibe das im Internet immer dazu, dass Kinder und Erwachsene auch durch Erkrankungen, Verletzungen, Unfälle und medizinische Maßnahmen und Trennungen/Verluste schwer traumatisiert werden können, weil es in den meisten Lehrbüchern oder Ratgebern nicht mal erwähnt wird. Die meisten Therapeuten sind blind für diese Themen. Darum muss man es im Internet schreiben, damit Betroffene sich irgendwo wiederfinden und ihre Erfahrungen richtig einschätzen können. Medizinische Traumata sind für Kinder mit das schlimmste, was ihnen zustoßen kann. Für Erwachsene gilt das ebenso. Und natürlich ergeben sich dann auch Bindungs- und Beziehungsthemen daraus, wenn Kinder von Eltern in die Arztpraxen und Kliniken gebracht werden und die Kinder Angst haben und das nicht wollen. Da kommt es oft zu großen Problemen und Konflikten und beide Seiten leiden sehr. Viele Kinder erleben Gewalt und Vernachlässigung bei anderen mit oder Tierquälereien. Auch die als Zeuge erlebten Traumata hauen massiv rein. So ist z.B. der Anteil von Gefängnisinnsassen, die als Kind Partnerschaftsgewalt miterlebt haben deutlich höher als der, der selbst sexuelle Gewalt als Kinder erlebt hat. Dh, wenn wir als Gesellschaft nicht verhindern, dass Kinder Partnerschaftsgewalt erleben, häusliche Gewalt nicht vermindert wird, dann werden wir umso mehr Kriminaliät im Land haben. Wer gesehen hat, dass man sich mit Zuschlagen durchsetzen kann, lernt das und guckt sich das ab. Uns werden also all die Kampagnen gegen sexuellen Kindesmissbrauch bei vielen Problematiken gar nichts oder wenig helfen, sondern wir müssen da an anderen Brennpunkten aktiv werden. Junge Therapeuten sollten sehr kritisch sein und nicht einfach das übernehmen, was die Vorgänger-Generation von Therapeuten und Traumatherapeuten sagen. Vieles davon ist oft nur Glaubenssatz und zwar einer, der inhaltlich falsch ist und der, wenn man ihn überprüfen würde, sich als falsch herausstellen würde. Auf Leute wie Prof. Luise Reddemann würde ich mal gar nicht hören und auch solche Therapieformen würde ich komplett lassen, die so alt sind und die nicht auf der Grundlage der modernen Forschungsergebnisse entstanden sind. Wir haben ja weltweit sehr gute Experten mit sehr valider Forschung und da muss man sich dran orientieren. Man darf nie vergessen, dass in den letzten Jahrzehnten unzählige Patientinnen und Patienten durch Therapieschäden massive Verschlechterungen erfahren haben. Deshalb ist gute Aufklärung so wichtig und es ist wichtig, dass junge, empathische Traumatherapeuten den Leuten sagen, was man tun kann und dass Traumatherapie und Psychotherapie seriös und modern ist und man das auch den Menschen zeigt. Abgesehen von der ersten Zeit, wo innere Kinder erst mal heilen müssen, wollen sie - wie alle anderen Kinder auch - was erleben, Spaß haben und einfach aufgehoben und geborgen sein, ein Zuhause haben und zu jemandem gehören. Das ist so ähnlich wie einen Hund haben. ;-D
