Abgestumpftes Pferd: So gewöhnst Du es wieder an feine Hilfen! 

Ja, total! Ich weiß auch nicht warum sich das mit dem "jeden Schritt treiben" schon so lange hält... ist ja auch für dich als Reiter nicht schön.

@@Herzenspferd Hab ich auch erst neulich erfragt, ob ich IMMER treiben muss. Laut Reitlehrerin ja. "Sonst bleibt das Pferd stehen" Naja....

Ja, schade so ne Antwort... und dann eben auch kein Wunder, dass die Pferde so reagieren.

Dazu möchte ich gern etwas erklären: Früher kannte man den "treibenden Sitz" oder die Ansage "das Pferd holt sich die Schenkelhilfe selber ab". "Immer treiben" hieß nicht, ständig mit dem Bein zu klopfen, sondern ausbalanciert sitzen, dass man sich körperlich mit dem Pferd vereinigen konnte, auch mit dem Kopf wach zu sein, kleinste Reaktionen des Pferdes zu merken und darauf fein zu reagieren. Bei einem losgelassenen ausbalancierten Sitz ergibt sich das quasi von selber und Dauertreiben hat nichts mehr mit Kraft, sondern mehr mit Denken zu tun. Für einen unbedarften Zuschauer sieht das dann so aus "der sitzt nur drauf und macht nichts, das Pferd geht alleine", aber für den Reiter der das kann ist das "nur draufsitzen" irrsinnig anstrengend, nur auf ganz andere Weise als bei Reiten mit Kraft oder Impulsen. Dazu kommt, dass das Pferd als Muskelleser sehr genau auch unsere unbewusste Körpersprache wahrnimmt. Wenn wir von der Einstellung her schluffig sind, warum sollte das Pferd dann fleißiger sein als der Reiter? Das Buch von Eckart Meyners "so bewegt sich der Reiter" kann ich dazu empfehlen. Treiben und mit dem Schenkel klopfen sind also NICHT das selbe. Das "Hand ohne Bein" usw von Baucher ist ein stark konditionierendendes Reiten, und es gibt Pferde, die das nicht mitmachen. Konditionierungen auf Impulse funktionieren auch im Stress oft nicht. (Deswegen ist Baucher zu seinen Lebzeiten auch schon hart kritisiert worden. Die von ihm ausgebildeten Pferde und Reiter waren in der Praxis außerhalb von Shows oft nicht zu gebrauchen.) Biomechanisches Reiten fühlt sich etwa so an wie Walzer tanzen (mit entsprechender Übung darin). Andauernde Verständigung durch Körperkontakt, man reagiert ständig aufeinander ohne dass ein Außenstehender sieht wie, Impulse würden nur stören und den Tanzpartner aus dem Rhythmus bringen. Gewalttätig ist es auch nicht. Dieses biomechanische Reiten ist für Freizeitreiter schwer umzusetzen, weil es sehr hohe Ansprüche an die körperlichen Fähigkeiten und an die Konzentration der Reiter stellt. Auf Turnieren hat man mit einem gut konditionierten Pferd die besseren Chancen, weil das Pferd seinen Job auch dann kennt und macht, wenn man wg Lampenfieber besch... reitet. Trotzdem denke ich, dass man gerade als Freizeitreiter ohne Zeit - Erfolgsdruck sich Wissen um die Biomechanik aneignen und daraufhin ständig den eigenen Sitz und die Einwirkung, und vor allem auch das Zusammenspiel der Hilfen hinterfragen sollte, ob die Hilfen denn ein sinnvolles Ganzes für das Pferd ergeben. Die Pferde sind unglaublich dankbar dafür. Leider ist es so, dass sich in vielen Reitschulen die Kenntnisse der Trainer von Biomechanik bei 0 bewegen und selten auf die Signale geachtet wird, die die Pferde an ihre Reiter aussenden. Dabei heraus kommen dann dauerklopfende Schenkel und dauerriegelnde Hände bis in die höchsten Klassen des Turniersportes hinein...:-(

Danke für die Ergänzung - auf ein paar der Punkte gehe ich auch im Video zum Treiben ein 😊 Wenn man hört in wie vielen Reitschulen "vorne ziehen und hinten draufhauen" gelehrt wird, ist mir Bauchers "Hand ohne Bein, Bein ohne Hand" doch lieber (man kann ja von jedem was lernen, auch wenn man das Geamtkonzept vielleicht nicht mag, ich bin da nicht so dogmatisch) - vor allem wenn es um abgestumpfte Pferde geht, die wieder auf die einzelnen Hilfen sensibilisiert werden müssen. Bei einem durchlässigen, fein reagierenden Pferd mit einem feinen Reiter ist das nicht nötig, aber es sind ja nicht alle auf diesem Stand. Insgesamt finde ich wird im Reitunterricht viel zu wenig Fokus auf Koordination, Körpergefühl und Körperbeherrschung des Reiters gesetzt, da müsste auch viel mehr ohne Pferd am Reiter gearbeitet werden.

Viel Erfolg! 😊

Habe fast das gleiche problem😅

Geht mir genauso

Mit Schulpferden, die ja auch noch von vielen anderen Leuten geritten werden, hat man es da echt schwer... Aber schön, dass es schonmal mit dem Putzen und Satteln klappt, da hast du ja schon einiges erreicht 😊

Kommt auf meine ToDo-Liste! 😊

@@Herzenspferd super danke 👍😊

Da auf jeden Fall auch auf die eigene Einstellung und Erwartungshaltung achten - wenn du denkst "ach auf dem Platz hat er eh keine Lust" (und vielleicht auch selbst nicht so viel Lust hast) überträgt sich das schnell 😉

Wenn du sie alleine reitest und mit Konsequenz drangehst ist da sicher was zu machen 😊 Sehr schwierig wird's halt, wenn sie weiterhin viel von Anfängern geritten wird, weil die das natürlich nicht korrigieren können...

Ich geb mein Bestes 😊

@@Herzenspferd hab gerade deine Tipps ausprobieren es hat schon viel besser geklappt 🥰

Das ist wirklich traurig, armes Pferd... da kann man als RB tatsächlich nur sehr wenig machen, gerade wenn der/die Besitzer/in nicht mitzieht... 😕

Ja, mit Schulpferden ist das leider deutlich schwieriger, wenn nicht alle Reiter daran arbeiten...

Das ist doch super, wenn du so einen guten Stall gefunden hast 😊

Kommt auf die ToDo-Liste! 😊

Ja, bei Schulpferden braucht man etwas Zeit um die schlechten Angewohnheiten wieder loszuwerden... Hab Geduld mit ihm 😊

Ja, die hab ich, zumal er auch schon 23 ist😊 wir haben ihn schon 4,5 Jahre, aber damals war ich noch sehr jung und quasi die einzige, die ihn geritten ist. Jetzt wo ich älter bin arbeite ich an so etwas☺️

Gebisslos ist da echt eine super Option - man reitet auch selbst viel bewusster mit dem Sitz 😊

Puh, da muss ich mal recherchieren - seit ich mein Reitabzeichen gemacht habe hat sich im System einiges geändert 😅

Ja, das Prinzip ist immer das Gleiche 😊 Mache aber gern noch ein Video zu den Hilfen beim Longieren.

Am Wichtigsten ist da erstmal auf Ursachensuche zu gehen - nur wenn du herausfindest warum das so ist, kannst du auch dran arbeiten 😊

Versuch dich schwer zu machen indem du ausatmest und deinen Bauchnabel anziehst

Super, dass du Unterstützung hast! Und mit so einem planvollen Vorgehen wird das sicher auch was =)

In dem Fall würde ich unbedingt erst mal gesundheitlich alles abchecken lassen (falls nicht schon geschehen). Und mir dann evtl. Unterstützung durch einen Trainer holen, das klingt eher so, als wüsste dein Pferd gar nicht richtig, was du von ihm willst. Wer weiß inwiefern er ausgebildet ist und ob er deine Signale überhaupt richtig versteht...

@@Herzenspferd laut Tierarzt ist er in Ordnung. Vorbesitzer sagt er wäre geritten worden...weis natürlich nicht in wieweit das stimmt oder wie lange es her ist. Gibt leider keine Trainer Die zu uns fahren würden oder der Besuch würde durch die Anfahrt schon viel zu teuer sein. Einzige Möglichkeit wäre ihn in einen Hänger zu machen und zur Reitschule zu fahren

Dann würde ich denke ich nochmal bei Null anfangen, wie bei einem jungen Pferd, und alle Hilfen neu erklären. Aber es ist auch immer sehr schwer so etwas per Ferndiagnose richtig einzuschätzen und passenden Ratschlag zu geben. Vielleicht hast du ja mal die Gelegenheit mit ihm auf einen Kurs zu fahren und da professionellen Rat passend für euch zu bekommen :)

Das kann ich dir so pauschal per Ferndiagnose leider nicht beantworten, ich kann ja nicht einschätzen, woran das liegt. Da müsste man dann mal auf Ursachensuche gehen. Bzw. je nachdem dann wie im Video beschrieben weiter an den feinen Reaktionen arbeiten - eben im Beisein anderer Pferde. Pferde lernen sehr stark Situations- und Ortsbezogen, das heißt, nur weil es in der Halle etwas gelernt hat, heißt es nicht, dass es auch im Gelände gleich gut abrufbar ist. Vielleicht trifft das hier eben auch zu, nur eben mit der veränderten Situation mit anderen Pferden...

Das ist vielleicht gar nicht so schlecht, dann hast du die Chance sie mal wirklich konsequent wieder auf die Schenkelhilfen zu trainieren, das ist ja im normalen Schulbetrieb nicht ganz so einfach 😅

Bei Schulpferden hat man es als Reitschüler manchmal echt schwer, weil sie oft leider nicht korrekturgeritten werden. Idealerweise würde man daran arbeiten, dass das Pferd wieder feiner auf die Hilfen reagiert - das kannst du als Reitschüler aber nicht leisten. Ich würde in deinem Fall drauf achten, dass dann zumindest das Timing des Treibens richtig ist und du jede Temposteigerung mit einem kurzen Aussetzen der Hilfen belohnst.

Immer dran denken beim Anreiten mit der Hand nachzugeben - beim ersten Schritt muss das Pferd seinen Hals lang machen können um anzutreten 😊

Ich würde sie mal von nem Physiotherapeuten/Osteopathen durchchecken lassen, es könnte auch sein, dass sie einfach irgendwo blockiert ist... Ansonsten mit viel Geduld und Ruhe dran arbeiten, dass sie ruhig über die Stange geht. Erst mal im Schritt und dann langsam steigern.

Dann unbedingt auch an der Angst arbeiten - wenn du die überwindest, wird es mit der festen Hand auch einfacher! 😊

Danke für die Antwort❤️ Jedes Mal ein bisschen besser und ich bekomme weniger Angst. Das Pferd, dass ich reite, gibt mir auch meist schnell zu verstehen wenn was nicht stimmt aber eher durch stehen bleiben als losrasen etc. deswegen merke ich schnell wenn ich was ändern muss nur das es Gefühlt manchmal nicht bringt und ich immer doller reagieren muss als ich eigentlich wollte.

Das ist super, mit einem Pferd, das dir das so schön anzeigt, kannst du ganz viel lernen! 😊

Mal einen Sattler draufschauen lassen kann nicht schaden! Wenn der feststellt, dass der Sattel gut passt und du nichts machen musst, hast du auf jeden Fall die Sicherheit 😊

Nee, selbst entscheiden wann der Trab endet darf es nicht, wenn du merkst, dass es gleich durchparieren will nochmal energisch weiterreiten und dann von dir aus das Signal zum Schritt geben 😊

Ne slebe enstd wann de teaj enden fst wen du mehr er wiel

Du kannst dir ja einen Trainer/Reitlehrer in deiner Nähe Suchen der dich vom Boden aus anleitet, der kann am Besten einschätzen was man machen kann. Ansonsten was mir jetzt einfällt, ist gaanz viele Trab-Galopp Übergänge reiten und Zirkel und Volten im Galopp.

@@tabeaw.482 Vielen Dank für deine lieb gemeinten Tipps. Ich werde es so versuchen.

Ja, das geht auch - wobei man beim Longieren unbedingt als erstes genau auf seine Körpersprache achten muss, damit man dem Pferd nicht unbewusst falsche Signale gibt 😊

Zu pullenden Pferden (und was man da machen kann) mache ich mal ein eigenes, ausführliches Video - da haben mich jetzt schon mehrere Leute zu gefragt, dann muss ich das nicht immer nochmal schreiben 😉

Hallo liebe Laura, scroll mal durch meine Videos, ich hab Videos zum Thema Kopfhaltung, Versammlung, Hinterhand aktivieren, Gewichtshilfen, Zügelhilfen, Biegungen, Natürliche Schiefe, etc. Das sind alles Grundlagen, die man dafür braucht. Zusätzlich zu all den theoretischen Informationen würde ich dir aber dazu raten dir Hilfe vor Ort zu suchen. Pferdetraining muss immer individuell auf das Pferd angepasst werden, das kann ich hier über's Internet und ohne euch zu kennen leider nicht.

Das kann ich dir leider ungesehen per Ferndiagnose nicht sagen, das kann so viele Ursachen haben... Schau mal in mein Video zum Thema Biegungen reiten, vielleicht gibt dir das eine Idee: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-nvYFbPtRW4w.html

Dann wird's leider schwierig. Damit man ein Pferd dauerhaft wieder fein machen und reiten kann, müssen alle, die das Pferd reiten, daran arbeiten und am gleichen Strang ziehen. Wenn nur du das einmal die Woche machst und das Pferd sonst wieder anders geritten wird, hast du leider schlechte Chancen 😔

@@Herzenspferd Naja vielleicht hilfts trotzdem n bissl was🤷‍♀️

Schaden kanns auf jeden Fall nicht 😊

Oh man, manchmal verschluckt RU-vid meine Kommentare, also falls du meinen ersten nicht gesehen hast, hier nochmal: Schlagen solltest du ein Pferd natürlich nie und eins mit Angst erst Recht nicht - das macht die Situation nur noch stressiger und hilft nicht. Ich würde erst mal versuchen herauszufinden, warum genau deine Stute sich so verhält. Hat sie wirklich Angst, kannst du sie mit Gelassenheitstraining auf unterschiedliche Situationen vorbereiten.

@@Herzenspferd den Grund ist mit großer Wahrscheinlichkeit das sie früher misshandelt wurden (dadurch hat sie unteranderem eine sehnen verletzung erlitten und wurde trotzdem weiter in einem schulbetrieb eingesetzt dadurch zeigt sie auch nie wenn sie schmerzen hat die vorbesitzerin hat sie zwar aufgepeppelt aber halt auch die angst vor der Gerte verstärgrt zb. Ich wollte sie longieren ( sie noch nicht bei mir) habe also eine logierpeitsche geht und sobalt etwas näher an sie ran kam war an Schritt gegen nicht mehr zudenken. Ich werde sie jetzt erstmal zuhause ankommen lassen und einfach mal mit ihr üben, da steht schon einiges auf meinem Plan. Wobei Autos unt traktoren kein Problem sind.

Ok, wenn sie schlechte Erfahrungen in der Richtung gemacht hat, muss man das dann auf jeden Fall mit Geduld trainieren. Wenn du da selbst nicht weiterkommst, such dir jemanden mit Ahnung vor Ort, der dich unterstützen kann, sowas ist per Fernberatung über's Internet immer etwas schwierig 😉

@@Herzenspferd ja, Leute die mir helfen werden habe ich genung zb. Die Besitzerin des stalls.

hi, wie wärs denn wenn du generell ohne sporen reitest? und das mit dem treiben ist so gemeint: du treibst ja nicht mit der hacke, wo die sporen dran sind, sondern mit dem schenkel. die spore sollte nur gezielt zum einsatz kommen, indem du dein bein ein wenig nach außen drehst und die ferse leicht anhebst.

Maxine Langkau Also erst eimal danke für die Antwort😚🙃 Also tendenziell bin ich auch dafür ohne Sporen zu reiten aber so langsam geht es an höhere und versammelte Lektionen und vorher möchte ich überhaubt erst mal üben damit zu reiten.🙃 Wahrscheinlich muss ich einfach nur endspannter werden und üben,üben,üben.

Schau mal in mein aktuellstes Video zu den Schenkelhilfen: Du treibst mit dem oberen Teil der Wade, nicht mit den Fersen (also auch nicht mit den Sporen). Wenn du die Sporen zur Unterstützung deiner versammelnden Hilfen einsetzen möchtest, drehst du die Fußspitzen leicht nach außen (wie Maxine erklärt hat) und streichst mit den Sporen an der Flanke. Also nicht "reinpieksen" sondern am Fell entlangstreichen, das reicht in der Regel schon.