Die Altenburg - Wahrzeichen der Stadt Bamberg.
Die mittelalterliche Höhenburg mit dem runden Bergfried westlich von Bamberg wurde 1109 erstmals urkundlich erwähnt und diente den Bamberger Fürstbischöfen zwischen 1305 und 1553 als zweite Residenz. Die Bauernkriege hat die Altenburg unbeschadet überstanden.
Im 2. Marktgrafenkrieg zog Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach 1553 vor Bamberg und droht damit, die Stadt niederzubrennen, falls man ihm nicht die Burg übergibt. Burgvogt Philipp Groß, der die Burg mit einer kleinen Mannschaft von zehn Mann verteidigte, übergab daraufhin die Veste. Die Eroberung lohnt sich für Albrecht, denn er gelangt in den Besitz zahlreicher Schätze des Hochstifts Bamberg. Die Äbtissin des Klarissen-Klosters behauptet sogar, dass man für den Abtransport der Schätze vierhundert Pferdefuhrwerke benötigt habe. Nachdem die Burg geräumt war, ließ Albrecht sie am 27. Mai 1553 anzünden und danach die verbliebenen Mauern schleifen.
Nur der 33 Meter hohe Bergfried aus dem 13. Jh., Teile der Ringmauer und einige Kellergewölbe blieben erhalten. 1554 ließ Fürstbischof Georg Fuchs von Rügheim einen Teil der Veste wieder instand setzen, um sie als Gefängnis zu nutzen.
1801 übernahm der Bamberger Arzt Adalbert Marcus einen Teil der Ruine und richtet sich im Torhaus eine Wohnung ein. Zeitweise wohnte der mit Marcus befreundete Schriftsteller E.T.A. Hoffmann in einem der Mauertürme, vielleicht weil er dem biedermeierlichen Mief der Bischofsstadt entkommen wollte. Nach dem Tod des Arztes gründete sich 1818 ein Verein zur Erhaltung der Altenburg. Er gilt als der erste Denkmalschutzverein Bayerns.
Der heutige Palas wurde um 1900 im historisierenden Stil auf den vorhandenen Kellern der ehemaligen Burg errichtet. Im Rittersaal ist das Mobiliar aus dieser Zeit erhalten. Der eiserne Korb oben am Bergfried diente angeblich dazu, Feuersignale an die zwanzig Kilometer entferne Giechburg zu übermitteln. Eher zu vermuten ist, dass es sich um eine historisierende Spielerei aus der Zeit des Wiederaufbaus um 1900 handelt. Die Burgkapelle mit dem Eingang im Torhaus stammt von 1834.
Fotos: K. Weinstock
23 мар 2023
