Die Asamkirche - Rundgang.
Nachdem der Besucher die Kirche durch die schwere Holztür betreten hat, gelangt er zunächst in einen ovalen Vorraum. Dieser ist durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Hauptschiff getrennt. Seitlich befinden sich zwei Beichtstühle und darüber an den Wänden die lebensgroßen Stuckfiguren des Apostels Petrus und des Hl. Hieronymus, eine Arbeit von Egid Quirin Asam. Ein vergoldetes Skelett schneidet der neben sich sitzenden Person den Lebensfaden ab. Von der Decke lächelt eine vergoldete Sonne mit menschlichen Gesichtszügen.
Hinter dem Gitter beginnt der zweistöckige Innenraum. Er ist über eine umlaufende Galerie horizontal gegliedert und wurde von den beiden Brüdern Asam farblich in drei Ebenen unterteilt. Der untere Bereich, die Ebene der Betenden, ist relativ dunkel gehalten und symbolisiert die Leiden der Welt. Schon heller und in den Farben Weiß und Blau ausgemalt, schließt sich die Ebene für den Kaiser an. Dies hängt damit zusammen, dass noch während der Bauzeit mit Karl Albrecht von Bayern kurzzeitig ein Wittelsbacher zum deutschen Kaiser ernannt wurde. Das Obergeschoss ist allein Gott und der Ewigkeit vorbehalten. Das abschließende Deckenfresko von Cosmas Damian Asam zeigt Tod und Verherrlichung des Hl. Nepomuk. Die besondere Lichtwirkung des Raums geht auf die versteckten Fenster zurück.
Der Hochaltar steht - ungewöhnlich für eine Kirche - im Westen. Die gewundenen Säulen an den Seiten des Altars sind eine Referenz an die Bernini-Säulen über dem Grab des Apostels Petrus im Petersdom in Rom. Auf dem Altar steht ein gläserner Schrein mit der Wachsfigur des Hl. Nepomuk. Oberhalb der Galerie wird der Altar fortgeführt. Zwei Anbetungsengel flankieren die Dreifaltigkeitsbruderschaft. Das runde Alabaster-Fenster darüber wird von goldenen Sonnenstrahlen gerahmt. Der Gnadenstuhl am oberen Ende zeigt Gottvater mit Papsttiara, wie er das Kreuz mit seinem toten Sohn hält. Darüber schwebt die Taube, Symbol für den Heiligen Geist.
Sehr schön sind auch die beiden in Wandnischen eingelassenen Altäre, rechts der Josephsaltar und links der Marienaltar.
10 сен 2024
