Ich glaub in Bochum gab oder gibt es einen Chirurgen im Rolluhl! Aber leider hört man viel zu oft, dass Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dies und jenes nicht lernen oder studieren können. Oft wird das dann damit begründet, dass man nicht überall hinkommt oder man nicht alles mit machen kann, was aber eigentlich nur heißt, dass man keine Lösungen für Probleme finden will.
Bei autisten ist es genau andersherum. Da nehmen viele einfach keine Rücksicht, wundern sich, warum es nicht funktioniert und am Schluss wird man gekündigt.
ich habe mich wirklich schon oft gefragt, wo menschen im rollstuhl eigentlich arbeiten - einfach, weil das gesellschaftlich total untergeht. seit ich im krankenhaus arbeite und somit auch viele menschen mit gehbehinderung kennengelernt habe, beschäftige ich mich mehr mit dem thema.
eine meiner Dozentinnen hat eine chronische Erkrankung :) sie forscht genau zu den Themen, die sie auch betreffen und beschäftigen: Teilhabe, "unsichtbare" Erkrankungen, Dissability Studies und Co und unterrichtet auch.
Hochwertiges Video, sehr schön. Ableismus - ja sehr wichtiges Thema. Das Wort dafür kannte ich nicht. Ich glaube es scheitert zu oft an Einstiegshürden. Also, wenn man auf höherer Ebene schon wäre, bekäme man glaub ich auch viele Hilfen wie zB. bei Legasthenie (nun ist halt auch nicht wirklich sichtbar) eine Sekretärin. Da kenne ich einige Wisschenschaftler. Aber als Assistent oder Student denken da doch wenige dran, oder? Allgemein, was ist mit nicht Sichtbaren Behinderungen? Ich denke es gibt viele Menschen, die sich auch in die Wissenschaft geboxt haben, aber nicht sichtbar sind oder ihre Herausforderungen es nicht sind.
Würde ich mega gern in einer Folge featuren! In meinem Fall ist es selbst so, dass das bisschen, das man von außen erkennen kann, eher nur die Spitze des Eisberges ist. Viele meiner Beeinträchtigungen sind von außen kaum erkennbar, bzw. das Mesite kompensiere ich unter großem Kraftaufwand.
nicht jedem sieht man seine Behinderung an und auch damit hat man es teilweise sehr schwer,da man nicht ernst genommen wird. Das Thema nicht offensichtliche Behinderungen wird aber leider immer übergangen.
Generell würde ich dir da definitiv zustimmen. In welchem Bereich genau hast du denn festgestellt, dass nicht offensichtliche Behinderungen übergangen wurden? Häufig berichten Freund*innen, dass ihre psychischen Eigenschaften / Krankheiten nicht ernst genommen werden.
@@phil2929 Als jemand mit nicht sichtbarer, chronischer Krankheit die zu Alltagseinschränkungen durch Schmerzen und Übelkeit führt: Leider wird man oft nicht ernst genommen, oder als Drama Queen hingestellt. Die Tatsache dass ich manche Tage mein Bett verlassen kann wird ignoriert weil es mir an vielen Tagen soweit gut geht, dass ich funktionieren kann, wenn auch unter erhöhtem Stress.
Ein Schüler, der im Rolli sitzt, hat dieses Jahr Abitur an unserer Schule gemacht und für viele Lehrer war es selbstverständlich unbezahlte Überstunden zu machen damit er sein Abi machen konnte. Zudem haben wir im Vergleich einen sehr hohen Anteil an Autisten
Für deinen Mitschüler voll gut und hört sich nach coolen Lehrern an 🙌 unbezahlt heißt aber leider auch manchmal, dass niemand supportet - cool wäre wenn es einfach Teil der Lehre und des Arbeitsbereichs von Lehrern und der Schule wäre, oder?
Ich hab zwei großartige Dozentinnen mit einer chronischen Erkrankung. Aber ja, ich denke auch, dass die Hürden enorm hoch sind und gerade für gehörlose Menschen fehlt es da an Unterstützung.
ich bin zwar leider nicht in der wissenschaft tätig (denn leider habe ich das schulsystem nicht ausgehalten und mir wurde aufgrund von benachteiligung nicht einmal die chance gegeben, ein abi zu machen), aber ich arbeite im krankenhaus und möchte irgendwann mal obduktionsassistent werden. ich habe autismus und chronische psychosomatische schmerzen, also auch alles unsichtbar und somit leider oft ein grund, meine einschränkungen auch gar nicht erst anzuerkennen.
Geekelt hab ich mich nicht, aber wie bei 3:51 erwähnt fand auch ich es ziemlich barbarisch wie da mit fühlenden Lebewesen umgegangen wird. Vermutlich wurden die nicht durch einen Unfall umgebracht sondern auch noch explizit mit Absicht. Finde so eine Doku wichtig, aber warum andere ausbeuten um den eigenen zu helfen wenn es doch auch anders geht?
Ableismus ... In der Regel wird man nicht durch die Gesellschaft behindert. Es ist einfach ein Fakt das nicht alles behindertengerecht ist und das muss auch nicht sein. Ich bin seit meiner Geburt gehbehindert und dahingehend öfters auch stark eingeschränkt. Das heißt aber nicht das man für mich etwas anpassen muss. Meiner Meinung nach ist es bei jeder Behinderung wichtig das man nicht resigniert und behauptet die Gesellschaft muss mehr für behinderte tun sondern das man aus seiner Situation das beste macht. Denn behindert sein ist nicht zwingend erfolglos sein.
Bestimmt hat das auch zwei Seiten: Einmal selbst aktiv zu werden, aber auch, dass Gesellschaft und Politik aktiv werden. Es ist ja eher eine politische Frage, ob z.B. bei Straßenübergängen die Bordsteinkante abgesenkt wird und keine Frage von was du selbst tun kannst. Außerdem definiert die Gesellschaft, was als ´Behinderung´, ´gesund´ etc gelten kann und was nicht. Außerdem fällt ja eine Gesellschaft oder die Politik auch in irgendeiner Weise eine Entscheidung darüber, wie inklusiv die Welt gestaltet wird.
@@phil2929 Dass die Gesellschaft definiert, was gesund ist und was nicht, ist ein ganz spannender Aspekt! Und es ist mitunter schwierig, zu erkennen, wo man diese Unterscheidung internalisiert hat, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Dass die Gesellschaft sich nicht an alles anpassen kann, ist richtig. Trotzdem ist es keine Ausrede dafür, es nicht zumindest zu versuchen. Man kann sicher nicht allen gerecht werden, aber das erklärt sich ja von allein. Das Verständnis von Gesellschaft sollte dahin reichen, dass es viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt, dennoch sind wir alle eins. Ich fühle mich als schwer gehbehinderte Person, die auf ein Auto angewiesen ist, schon diskriminiert, wenn pro Hauptstraße maximal 1 Behindertenparkplatz vorhanden ist, auf dem auch noch ein Unberechtigt Parkender drauf steht. Institutionelle und gesellschaftliche Diskriminierung sind hier auf einen Punkt gebracht. Der Staat sieht es nicht für nötig an, mehr in Barrierefreiheit zu investieren, damit mehr Menschen mit Einschränkung am Leben partizipieren können. Der Falschparker als Sinnbild für die Gesellschaft pfeift einfach bewusst drauf. Das ist Ableismus in seinen zahlreichen Facetten.
Ja, ich hab in HD in einer Klinik einen Arzt im Rollstuhl gesehen und bei meinem Armbruch hat mich eine Ärztin mit einer Wachstumsstörung behandelt. Aber in Anbetracht dessen, dass ich schon viel "rumgekommen" bin, ist das wirklich sehr gering
