Wenn die Person noch bei Bewusstsein ist, kann sie auch die Badeleiter/ Badeplattform nutzen. Aufschießer fahren, Seil zuwerfen, Beiliegen (wenn unter Segel) und fertig. Und bei schlechtem Wetter, wo dann auch die Gefahr größer ist, dass die Person bewusstlos ist, hat sich jeder vernünftige Mensch mit einer Lifeline gesichert. Ich kann mir jedenfalls diese "Netz-Methode" bei Seegang nur schwer vorstellen.
jo ... Und jetzt das Ganze bitte noch einmal bei Windstärke 9 aufwärts und mit wenigstens nen bissel Seegang liebes Jacht team >.< *FALL EINFACH NICHT ÜBER BORD ... is immer noch das beste System!* Und 'nen präparierter Großbaum in Kombi mit der Großschot kann auch nen herrlichen Kran abgeben, um den Seebären oder was auch immer wieder an Deck zu hieven ;)
Außerhalb des Hafenbeckens würde ich dieses Netz nicht testen wollen. Bei Welle kann man jemanden kaum so genau ansteuern. Das "Catch & Lift" sieht nicht schlecht aus, da man dafür nicht präzise an jemanden heransteuern muss und auch das Hochziehen relativ einfach aussieht. Den Antrieb des Schiffes als einzige Kraftquelle zu nutzen ist zudem eine sehr gute Idee um auch mit dezimierter Crew unter schwierigen Bedingungen zu funktionieren. Einziges Problem ist, dass man es nicht gut wieder verstauen und noch mal verwenden kann. Davon abgesehen funktioniert jedes Rettungssystem deutlich besser wenn man damit vorher üben konnte. Das ist mit Einmal-Systemen im Allgemeinen eher schlecht.
Die Firma schickt kostenlos ein neues Catch&Lift wenn man den Notfall nachweisen kann. Es wird dann kostenlos ersetzt. Das System find ich toll aber bei schwerer See werden da sicher extreme Kräfte auf den Körper einwirken.
Das Problem beider neuen Systeme ist, dass man unter Segel bei Starkwind kaum die Geschwindigkeit steuern kann. Beim catch and lift, um die Person nicht zuviel Wasser schlucken zu lassen und das Einrucken sanft gestalten zu können, beim Netz, dass es eben an genau einer Stelle der Bordwand ist und genau an der Stelle der Aufschießer enden muss. Zugegeben, eine über Bord gegangene Person zwar halb ertrunken aber fast ohne Kraftaufwand wieder an Bord zu kriegen ist besser, als nicht an Bord und ertrunken. Insofern ist das catch and lift eine echte Innovation. Aber der notwendige Kreis um die POB müsste dann eigentlich unter Segel auch geübt werden. Und eine wirklich bewusstlose Person mit einem Schwung so ins "Fang"netz zu kriegen, dass sie auch geborgen werden kann? Das glaub ich einfach nicht. Insofern ist das catch and lift eindeutig mein Favorit. Bei Bewusstsein muss die POB ja eh sein.
Schließe ich Oli K an. Bei Bewusstsein, wovon hier ja ausgegangen wurde. Schwimmleine ins Wasser, Badeleiter und gut ist es. Ansonsten könnte die Skipperin auch das Spifall nicht mit der Hand, sondern mit einer Winch hochziehen. Also die gezeigten Hilfmittel wie auch der Test als solches kommt einem seltsam vor ? Gruß Wolfgang
Beide Systeme halte ich für ungeeignet, da man selten bei besten Wetterbedingungen über Board geht. Sicher ist es gut, wenn sich Entwickler Gedanken zur Situation "Mensch über Board" machen, doch derartige "Hilfsmittel" können auch Sicherheit nur vortäuschen.
Dennoch besser, irgendein Hilfsmittel (samt Training) an Bord zu wissen, als im Notfall gar nichts zu haben, oder? Wie gesagt funktionierte das Catch & Lift in so weit gut, als dass die Person aus dem Wasser gehoben werden konnte. Und daran scheitern die meisten Bergemanöver... mit tragischem Ausgang.
Das Netz-System sieht irgendwie viel zu fummelig aus. Gefühlt ehr was für Bastler unter Leichtwindbedingungen. Das Teil mit dem Seeanker sieht nicht nur sehr sinnvoll, sondern auch nifel aus. Gute Idee!
@@Sprachlos "nifel" ist ein Synonym für { gewieft / fein / super / bequem / wohldurchdacht / sinnvoll / vortrefflich / chique }. Der Begriff wurde in den 70ern durchaus häufig verwendet. Etwa so wie die englischen Begriffe "neat" oder auch "nifty"...
Moin Moin, ich hätte da mal eine ganz andere Frage: Welche Taktik gibt es für Einhandsegler die während der Fahrt ins Wasser fallen um wieder an Bord kommen zu können während das Bötchen weiter schnurstracks unter Segel weitergleitet? Vor langer Zeit hatte ich mal ein Testvideo auf RU-vid gesehen wo dieser Fall simuliert wurde. Wenn ich mich noch richtig erinnere war der Segler mit der Pinne verbunden. Als er von Bord ging drehte sich das Boot entsprechend so das die Geschwindigkeit gegen Null ging. So konnte er das Boot schwimmend erreichen. Nur weiss ich nicht mehr wie er die hohe Bordwand erklommen hat. Hat jemand diese Video auch gesehen und weiss noch den Titel davon?
Ein unvergessliches Erlebnis wirst mit Catch&Lift haben wenn du bei schwerer See mit der extrem langen Leine direkt durch den Wellenkamm gerissen wirst. Aber Hauptsache eine Verbindung zum Schiff.
Alleine anders bergen als auf die klassische Methode halte ich für sau gefährlich - vor allem bei den beiden Systemen die Fahrt durchs Wasser erfordern! Drehende Schraube näher als 5m am MOB sind grob Fahrlässig, vor allem wenn man - wie eingangs erwähnt - allein ist! Dann lieber Rettungsmittel ausbringen, eine Bergeleine mit Palstek (hat ja wohl jeder Vernünftige vorbereitet in der Backskiste) hinterher und wenn das nicht reicht ein "normales" MOB Manöver fahren!
Weil wir nicht gern die Sicherheit unserer Redakteure aufs Spiel setzen. Dann müssten Retter etc. auf alle Fälle mit dabei sein, was auf Mallorca etwas kompliziert wäre.
