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Braunfels-Altenkirchen (LDK) - ev. Kirche - Plenum 

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Plenum der evangelischen Kirche zu Braunfels-Altenkirchen im Lahn-Dill-Kreis zum Sonntagseinläuten
Disposition:
1 b¹, 387 kg, 860 mm, 1990 Gebr. Rincker, Sinn
2 des², 758 mm, 1967 Gebr. Rincker, Sinn
3 d², 680 mm, 1633 G. Schernbein, Marburg
Inschriften
Glocke 1: An der Flanke „JESUS CHRISTUS GESTERN UND HEUTE UND DERSELBE AUCH IN EWIGKEIT“, auf dem Wolm „ZUM 150. KIRCHWEIHFEST GESPENDET VON DER KIRCHENGEMEINDE ALTENKIRCHEN AM 25.10.1990“
Glocke 2: „DANKET DEM HERRN. SPENDE DER EINWOHNER VON ALTENKIRCHEN 1967“
Glocke 3: „GEORG SCHERNBEIN GOS MICH ZU MARPVRG ANNO 1633“
Das Gussjahr der Schernbein-Glocke ist insofern besonders, als dass spanische Truppen, die das Braunfelser Schloss besetzt hatten, den Ort in beiden Vorjahren geplündert und sogar den Pfarrer gefangen genommen hatten. Erst 1785 ist eine kleinere Schwesterglocke (172 kg) belegt, deren Inschrift Pfarrer Schüler 1864 in der Kirchenchronik niederschrieb: „DER EHRE GOTTES GEWIDMET IN DER KIRCHE ZU ALTENKIRCHE, ALS PFARRER DASELBST WAR HERR J. C. SCHMIDTBORN UND SCHULLEHRER HAIBACH, VON NIVOLAUS BERNHART VON DIEFFENBACH ANNO 1785 GEGOSSEN“. Schüler berichtet, dass es der Erzählung nach schon ein Neuguss einer Vorgängerglocke gewesen sein soll. Als Reliefs trug sie König David mit der Harfe und einen Mann mit Becher und Kreuz sowie die Buchstaben „L.O.H.“ - Anmerkung von mir: Vermutlich waren die Buchstaben „S. IOH[ANNES]“, denn der Evangelist wird oft mit Kelch dargestellt und genau die beiden Reliefs finden sich auf einer Bernhart-Glocke in Tiefenbach. 1834 musste der alte Kirchturm wegen akuter Einsturzgefahr abgetragen werden, fortan läutete die Schulglocke zu den Gottesdiensten. 1836 wurde die Schulglocke neu gegossen und mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Der Turm war bereits zwei Jahre später fertig, ab da läuteten die beiden alten Glocken im „Campanile“, bis die Kirche selbst 1840 eingeweiht wurde. Im Januar 1886 sprang die Bernhart-Glocke und wurde von F. W. Rincker mit 192 kg neu gegossen. Ihre Inschrift lautete nach Lehrer Prätorius „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr. 13, 8. Gegossen zu Sinn 1886. W. Fr. Rincker No. 676“. Sie musste 1917 abgeliefert werden, wurde noch vort Ort zertrümmert und nach Weilburg gebracht. Buderus goss 1919 als Ersatz eine nun größere Stahlglocke mit der Inschrift „In schwerer Zeit rufe mich an in der Not. Geg. v. Fr. W. Rincker/Sinn & Buderus/Wetzlar 1919“. Mehr Glück hatte die Schernbein Glocke, sie wurde 1942 aus dem Turm geworfen und nach Hamburg gebracht. Die Überlieferung erzählt, man habe extra einen Schneehaufen aufgetürmt, auf dem sie unbeschadet landete. Glücklicherweise wurde sie nicht eingeschmolzen und kam so nach Kriegsende über den Wasserweg (!) in den Hanauer Mainhafen, von dort 1949 wieder zurück. 1967 ersetzte man dann die Stahlglocke und 1983 den morschen Glockenstuhl. Der neue Stahlstuhl bot Platz für eine dritte Glocke, die 1990 gegossen wurde.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle herzlich an den KV-Vorsitzenden für die Ermöglichung der Besichtigung sowie das nette Ehepaar H., das viel zur Geschichte zu berichten und mir einige Infos mitgegeben hatte!

Наука

Опубликовано:

 

14 сен 2024

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Комментарии : 14   
@Engerlingraucher
@Engerlingraucher 23 дня назад
...ich find's wunderschön! Ein kleinsekündiger Te deum-Verschnitt, der überzeugend ist.
@engelbertschoormans
@engelbertschoormans 24 дня назад
Was für ein krasses Gelâute!
@kirchenglockenhessen4851
@kirchenglockenhessen4851 24 дня назад
Schönes Geläut!
@arnoldusglocke
@arnoldusglocke 23 дня назад
So?
@kirchenglockenhessen4851
@kirchenglockenhessen4851 23 дня назад
@@arnoldusglockeAlso mir gefällt es.
@arnoldusglocke
@arnoldusglocke 23 дня назад
@@kirchenglockenhessen4851 Tut voll in den Ohren weh.
@GlockenHZ
@GlockenHZ 23 дня назад
@@arnoldusglocke Überraschung: Geschmäcker sind verschieden.
@arnoldusglocke
@arnoldusglocke 23 дня назад
@@GlockenHZ Was soll so ein Angriff, wo ich dir bloß meine Position sachlich erklärt habe? Ich möchte so ein Geläut jedenfalls nicht in der Nähe haben und kann mir gut vorstellen, dass es einigen mehr so geht. Dass in dieser Glockenszene dermaßen viele auf Halbtöne abfahren und gerade GSVs einem oft gern sowas als neue Geläute vorsetzen, ist ein Schlag ins Gesicht. Nachdem es leider zu wenige andere tun, muss ich eben hin und wieder mal meine Sicht äußern, für die es meines Erachtens die besten Argumente gibt. Hab eh seit Jahren fast nie mehr wo genervt. Wie oben angedeutet, gibt es jede Menge Halbtondispos, etwa Tübingen, die man durchaus mögen kann, auch wenn ich sie verabscheue. Das hier oder der Passauer Dom sind aber doch eine andere Kategorie.
@glocken_lucagans
@glocken_lucagans 24 дня назад
Eine spannende Sache, 1990 so zu ergänzen. Vielleicht wollte der zuständige GSV unbedingt die Mollterz (wie so oft...) und die kleine dann als Sologlocke nutzen?
@GlockenHZ
@GlockenHZ 23 дня назад
Eine gute Frage, auf die ich aber keine Antwort fand. Ich kenne einen ähnlichen Fall, bei dem aber beide Rincker-Glocken aus den Nachkriegsjahren stammen und wohl das Nominal der historischen Glocke falsch abgenommen wurde. Ansonsten ergänzt Rincker Halbtöne ganz gern mit Großterz.