Die gezeigte Uniform scheint mir eher die Moleskinausführung zu sein, die im täglichen Dienst getragen wurde. Die "Filzlaus", wie sie zurecht hieß, bestand aus einem furchtbar kratzendem Wollstoff, unter dem man wohlweislich nur lange Unterwäsche tragen konnte, da man schon nach wenigen Stunden Geländedienst zerkratzt war, als ob man die Krätze bekommen hätte. Habe sie 1975 noch in der Grundausbildung bei der 1.GebDiv bekommen. Im Winter, vor allem im Gebirge, war sie aber gut, um die Körperwärme zu halten.
Die Filzlaus soll angeblich noch bis 1976 produziert worden sein. Wir (mit 3-monatiger Grundausbildung) erhielten sie 1980 nicht mehr, wohl aber die damaligen "Zwischenquartale" mit 6-wöchiger Grundausbildung. Dafür erhielten wir einen Moleskinanzug zusätzlich.
Habe sie 1980 empfangen, und ungetragen 1984 wieder abgeben "Gott sei dank",genau so wie die Gammaschen Latschen! Finde es eine große Geldverschwendung, und hätte nie Beschaft werden sollen.
Dieses "Aus den Taschen leben" war ja auch das das Grundprinzip der alten Schweizer "Vierfrucht Pyjamas" und dabei recht gut umgesetzt. Hatten wir in der Grundausbildung (Juli - September 1980) auch. Das alte "Koppelklappergestell", in das man zur "Gräuschtarnung" Grasbüschel stecken sollte. Den alten Rucksack (ohne Tragegurte), der an den Schulterhaken eingehängt wurde, empfand ich als wahre Tortur. Die Koppeltragehilfe, die mit den Klemmhaken am Koppel eingehängt wurde, erhielten wir dann zusammen mit dem Jägerrucksack in der Stammeinheit (nicht zu vergessen: auch den Spaten gaben wir ab und erhielten den amerikanischen Faltspaten in der Kunststofftasche). Zuerst war das auch geräuschärmer und der Rucksack wesentlich besser zu tragen. Nachteil: Man konnte nichts mehr ans Koppel hängen (zum Beispiel das G3 durch "Einschlaufen"). Ich habe mich damals gefragt, warum man nicht einfach das modifizierte alte Koppeltragegestellt (Hartplastik statt Aluminium) mit den Klemmhaken der Koppeltragehilfe kombiniert hatte. Hatte nicht das Koppeltragegestell der Wehrmacht schon solche Klemmhaken, die man direkt am Koppel befestigen konnte?
Sehr gut aufgepasst. Ist mir erst während des Filmens aufgefallen. Ich dachte, sagst mal nix, fällt keinem auf. Da habe ich mich geirrt. Du hast natürlich recht 😄😁😆🫠
Hallo zusammen, ich habe 1975 die Filzlaus, in der Grundausbildung, noch empfangen. Konnte sie aber nach der Grundausbildung gegen normales Grünzeug umtauschen.
Kommt mir bekannt vor. Ich habe die FL im 3. Quartal´79 in Kusel empfangen und kannte das Ding schon von Kumpeln die vor mir bei der BW waren. In der Stammeinheit war die erste Ansage vom Spieß: Wer ne FL hat, sofort tauschen! Ein Jahr nach dem Wehrdienst kam dann Post vom KWEA und ich durfte mir das Mistding wieder abholen. Sie hat aber den Seesack nie verlassen und wurde dann Jahre später wieder abgegeben. Mir graust noch heute vor dem Ding.🤢🤢🤢
Hallo lieber Freund oder Feind ?! Ich habe im 4. Quartal 1994 auch noch die alte Ausrüstung empfangen, allerdings schon mit Koppeltragehilfe und Rucksack klein anstatt großer Kampftasche. Ich selber bekam den 3-fachfaltspaten, aber noch eine ganze Menge Kameraden hatte noch den Klappspaten mit Ledertasche. Die kleine Kampftasche war - glaube ich - schon ausschließlich das größere, neuere Modell ohne die Laminatkoppelbefestigung. Mit kameradschaftlichem Gruß, Stefan
Da frage ich mal in die Runde: Was war besser? Filzlaus oder Moleskin? Gab es auch nicht-kratzende Wolle? PS: Sind die eigentlich auch mit Eulan oder Mitin behandelt?
Ich nehme an die Filzlaus, von der ich ein Winterschiffchen habe, ist vom Material gleich die die ersten Uniformen der Feuerwehr "Dienstanzug" den man auf Veranstaltungen und theoretischer Ausbildung trägt. Also auf Umzügen im Sommer waren die heiß, innen aber ein Stoff damit es nicht kratzte. Meine Erfahrung mit Moleskin ist, dass diese schneller wieder trocken sind als eine Jeans und wenn so ein Wollfilz mal nass ist dauert es lange. Also die Straße im Rohr für den Bach zu unterqueren, wie wir es auch einmal getan habe, da wäre sie komplett durchnässt gewesen, Moleskin nach einer Stunde eher wieder trocken.
Wie immer, klasse erklärt, Ausbilder Kurzgeschichte 😇 Frage, weil du dich auskennst, habe hier eine kleine Tasche liegen und weiß nicht, für was die war. Baumwolle, 16x12x4cm, oliv, Vorderseite Verschlusslasche mit zwei Druckknöpfen. Rückseite angenähte Befestigung für Gürtel mit zwei Schlaufen, die durch eine vertikale Schlaufe mittig verbunden sind, alles ordentlich vernäht. Innenseite vorne eine kleinere innere Einschubtasche mit den Maßen 7x8cm.. Versorgungsnummer stark ausgewaschen, fängt wahrscheinlich mit 4230 oder 4280 an, letzten beiden Ziffern 76, was aber auch das Herstellungsdatum sein könnte. Habe ich bei RDL oder DVag am Gürtel, passt z.B. wunderbar der Esbitkocher und der Kompass rein, ich hab da halt immer meinen Tourniquet drin. Infos, ohne das Teil gesehen zu haben? PS: Machst du auch mal was über den guten alten BW-Pulli?
Weil's zu "Anzug und Ausrüstung" passt: Könnten Sie mal ein Video zum "zweiten Anlauf" bei der Entwicklung von Tarnbekleidung für die Bundeswehr machen? Immerhin hatte ja die Einführung des "Flecktarn" einen ziemlich langen Vorlauf, wobei in der Fachliteratur verschiedene Anfangsdaten genannt wurden. Ich habe einen gesehen, der im Schnitt praktisch identisch mit dem "steingrau-oliven" Moleskinanzug war und schon ein Tarnmuster aufwies, das dem später eingeführten "Flecktarn" recht ähnlich war. Das Etikett wies die Jahreszahl "1976" auf. Angeblich soll es aber schon in der zweiten Hälfte der 60er Jahre Versuchsreihen mit unterschiedlichen Tarnmustern (auf Moleskin) gegeben haben.
Ich hatte auch eine Garnitur Filzlaus zum Auftragen ,mit Gamaschen und dazu passenden Stiefeln. Was mich da noch intressieren würde sind die grössen angaben in der Filzlaus. Ich such noch eine in meiner grösse und komme da aber nicht so richtig mit klar. Also zu BW grössen insgesamt ein Bericht wäre spannend
Uns wurde 1982 bei der Einkleidung auch noch eine Garnitur der Filzlaus ausgegeben wir mussten sie einmal im Feld tragen, gerade jetzt wo ich darüber schreibe stehen mir wie damals wieder die Haare zu Berge 😅
Grundi war im 970 schwere Richtfunk btl. Stammeinheit 971 (oder wars umgekehrt...😅) In Mayen. Die beiden Einheiten sollten da eigentlich schon aufgelöst sein, wurden aber noch erhalten um eine 120 Kanal Rifu Verbindung von der Hardthöhe nach Ostberlin zu unterhalten. Damals gab es kaum funktionierende Telefonleitungen zwischen Ost und West und die obere und oberste Bundeswehrführung wollte ja gerade zwei Armeen zusammenführen. Danach wurden beide Einheiten meines Wissens endgültig aufgelöst. Darum hab es für uns auch nur das alte Geraffel, wir haben das eh nicht gebraucht. Schon gar nicht wir W12er.
Die Aluschlaufen sind aber falsch auf dem Koppel. Die flache Seite gehört nach innen, wegen Druckstellen ! Das Ding ist von 1959 ? Ich habe das 1981 noch im PzGrenBtl 32, und auf in meiner langjährigen Reservezeit öfter getragen. MkG ein HFw d. R. und Veteran!
Ende der 80er noch für die Grundausbildung empfangen, die große Kampftasche hat dabei nach hinten gezogen, dass man praktisch immer sich dagegen stemmte um gerade zu laufen. Die Gurte hätten breiter sein sollen. In der Grundausbildung haben wir uns ziemlich schnell im Nato-Shop eine zweite Koppel gekauft, die gab es damals für rund 10 DM und als Wehrpflichtige bekamen wir Rabatt, vielleicht auch weil derjenige es gleich für die ganze Stube besorgte. Das Problem war man hatte Geländetag, kam auf die Stube legte das Gestell ab und keine 5 Minuten später hiess es "Antreten im Flur" und es wurde bekanntgegeben wie es weiter geht, oder man konnte zum Mittagessen. So schnell konnte man das Koppelzeug nicht entfernen und musste es am nächsten Morgen ja wieder alles anklipsen. In der Stammeinheit gab es dann statt der großen Kampftasche den "Jägerrucksack", der die Riemen schon dran hatte und für den Rucksack die große Kampftasche. Da nichts mehr in die Koppeltragehilfe eingehängt wurde war die neue ein breiter Stoff in Y-Form mit Haken unten, die Koppel hielt bei uns darin gut. Ideal war sie bei der Wache am Wochenende. Die Koppel öffnen und Koppel mit P1 über den Stuhl hängen ging gut. Wenn das Tor geöffnet werden musste, konnte man wie in eine Jacke reinschlüpfen und war zügig am Tor. Eine Entlastung des Gewichts der P1 war deutlich zu spüren.