Die Geschichte der Burg Breuberg: Ein lebendiges Abenteuer
Wenn Sie heute die Burg Breuberg besuchen, sei es für einen Tagesausflug oder als Gast der Jugendherberge, erwartet Sie ein faszinierender Weg durch Jahrhunderte der Geschichte. Der Aufstieg zur Burg führt über dieselben Verteidigungsanlagen, die einst Angreifer im 17. Jahrhundert überwinden mussten. Der lange Aufgang, gesäumt von Mauern und Schießscharten, führt über Wall und Graben, durch das Vortor und über die Brücke, schließlich durch das untere Burgtor und das Romanische Portal hinein in die beeindruckende Kernburg.
Dieser Weg ins Innere der Burg ist wie ein Spaziergang durch die Entwicklung der Burgenbaukunst vom 12. bis zum 17. Jahrhundert. Da die Burg Breuberg im Vorderen Odenwald über dem Tal der Mümling nie zerstört wurde und nahezu durchgängig bewohnt war, ist sie heute in all ihren historischen Schichten authentisch erhalten geblieben.
Von den Anfängen der Burg zeugen der mächtige Bergfried aus Buckelquadern und das romanische Tor der Kernburg. Zusammen mit der Ringmauer bilden sie eine typische Burg der Stauferzeit, also der Jahre zwischen 1138 und 1250, als die Adelsfamilie der Staufer die römisch-deutschen Könige und Kaiser stellte. Als die Erbauerfamilie, die Herren von Breuberg, 1323 im Mannesstamm ausstarb, erbten vier Adelsgeschlechter die Burg und verwalteten sie gemeinschaftlich. Breuberg wurde so zu einer sogenannten Ganerbenburg, einer herrschaftlichen Wohngemeinschaft.
Unter den folgenden Besitzern, den Grafen von Erbach und den Grafen von Löwenstein-Wertheim, wurde die Burg weiter ausgebaut, wobei Wohnlichkeit und Repräsentation im Vordergrund standen. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Johann Casimir-Bau im Stil der Renaissance. Die prachtvolle Stuckdecke des Rittersaals ist sowohl mit einer Wappenfolge der Löwenstein-Wertheim’schen Ahnen geschmückt als auch mit mythologischen Sagengestalten der griechischen Antike und einem Fries griechischer und römischer Götter, ergänzt durch versteckte Szenen des Alltags.
Im 18. Jahrhundert verlor Breuberg als Herrschaftssitz an Bedeutung, blieb jedoch im Besitz der beiden Familien, die sie 1919 an das Deutsche Jugendherbergswerk verkauften. Heute gehört die Burg dem Land Hessen. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren Zwangsarbeiter in der Burg untergebracht - kyrillisches Graffiti im Zinnenkranz des Bergfrieds erinnert heute noch an diese Zeit und verbindet die älteste Geschichte Breubergs mit der jüngsten Vergangenheit.
Heute bringen die Burgschänke, ein kleines Museum und die Jugendherberge neues Leben in die alten Mauern. Und wer den steilen Anstieg zur Burg scheut, kann das Panorama von Ferne genießen - je nach Lichtverhältnissen beeindrucken die Mauern aus rotem Mainsandstein durch ein faszinierendes Farbenspiel. Kommen Sie und entdecken Sie die lebendige Geschichte der Burg Breuberg!
Michael Kilian
CineBlick
Quelle : Staatliche Schlösser und Gärten Hessen
www.schloesser-hessen.de/de/b...
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6 июн 2024
