Deutsches Bildungs-Unterhaltungsfernsehen aus den fruehen Achzigern. DAF zu Gast bei Alfred Biolek. Ungekuerzter Auftritt inklusive Anmoderation und Interview.
Bin gerade komplett fassungslos was vor 40 Jahren im Fernsehen im Vergleich zu heute möglich war. Wann bekommen denn heute Subkulturen mal so einen Raum, so eine Freiheit und werden mit Ernsthaftigkeit einbezogen. Was für eine Verarmung wir durchgemacht haben.
@@gluekswurst8444 Damals noch nicht. 1981 war NDW noch was ziemlich neues, aber DAF entsprachen eigentlich sowieso nie der Norm. Wäre der Auftritt z.B. 1983 gewesen, wäre es recht normal gewesen. Aber so war es schon ungewöhnlich so einer absolut speziellen Musikrichtung eine Plattform zu geben.
@@FranzSausage Letztlich ist es wohl ganz einfach so, dass der ÖRR damals (irgendwann seit den 70'ern, bis hin zu den eher frühen 90'ern) generell offen und am Puls der Zeit war. Selbst in bürgerlichen Unterhaltungssendungen wie "Bios Bahnhof". Das ist zumindest mein Eindruck aus teils eigenem Erleben in der Zeit oder eben dem Anschauen entsprechender Aufzeichnungen. Wobei in diesem speziellen Fall die Musik gerade nicht Bios Wohlwollen ausgelöst haben wird, wenn ich Bios expliziten Hinweis auf die Klorolle direkt nach der Performance von DAF sehe. Das war vielleicht also eher ein Verdienst der Redaktion, Acts wie eben DAF in die Sendung zu holen, statt Bio selbst.
Hat mich damals umgehauen und mich für den Rest meines Lebens musikalisch beeinflusst ! Danke an Bio, Gabi & Robert ! Und es gab noch intelligente Musikbeiträge im öffentlichen TV ! Heute leider im GEZ-TV ausser Arte nur noch Rotz !!!
Ich versuche das gerade zu verstehen. Das was ich da gesehen habe war Müll, talentbefreiter Nonsens ohne jeglichen künstlerischen Wert. Ich sehe keinen Verlust wenn man das nicht gesehen hat und die Sendezeit hätte man auch sinnvoll nutzen können. Wo ist der Unterschied zu heute?
@@Stefan-1978 Ach komm schon, als mediales Zeitdokument ist es schon interessant, wie ich finde. Die Anmoderation aber noch mehr als die musikalischen Ergüsse.
Ich habe 1982 das Album "Alles ist gut" gekauft, u.a. mit diesem Titel. Danke für das Hochladen dieser Perle! Als das Fernsehen noch innovativ war. Und die beiden sind ja wirklich supersympathisch.
bin eben erst darüber gestolpert und dachte: wie skuril, DAF bei Bio. Und dann kommt da so eine großartige Anmoderation, Bio dropt paar Punkband Namen und kündigt gar die neue Deutsche Welle an, die sich ja aus deutschen Punk und New Wave/Romantic entwickelte. Super Anmoderation. Auch der Teil mit den 3 Mitgliedern und die Bedeutung "der Maschine" für DAF und elektronische Musik im Allgemeinen. "MUssolini" oder "Kebapträume" wären dann aber wohl ne Stufe zu krass für WDR gewesen zu der Zeit :D Danke für den Upload, ne wahre Perle.
@@saucerfull1 Krautrock ist erstmal nur alles was an experimentellen Rock aus West-Deutschland aus den 70ern kam. Das kann man also so pauschal nicht sagen, da Krautrock weniger eine spezifische Musikrichtung ist, sondern diverse Bands aus Deutschland dieses Label bekamen. Wenn es jedoch um einzelne Bands geht (nehmen mir Ḿal das "besser" weg, da es nur um subjektive Empfinden geht) würde ich auch z.B. "Can" bevorzugen, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben für ihr genialen Output.
@@chaosMV eben, diese Vielfalt war hochinteressant und sehr Experimentel. NDW waren schon weit mehr dem Kommerz anhängig. Ich habe Can schon mit 10 kennengelernt 1971/72, da war NDW später für mich etwas Öde und natürlich ist das auch Geschmack. Can liebe ich noch heute!
Das könnte man auch beim Filmkulturerbe zeigen. ;-) Ein ganz großartiger Beitrag, die anderen Kommentare zeigen es: Biolek wirkt überhaupt nicht peinlich (weil die Sendung sonst andere Musik präsentierte), sondern unheimlich interessiert und nimmt die Beiden ernst. Und die Technik der Synthies damals - sah aber auch klasse aus. Ganz nebenbei eines meiner Lieblingslieder. ‚Tanz den Mussolini‘ wäre wahrscheinlich wirklich nicht vermittelbar gewesen. ;-) Danke fürs Hochladen! 👍
Das war aber kein Korg MS-20 oder Arp Odyssey da auf der Bühne, sondern nur eine blinkende Box, hat nichts mit den verwendeten Synths und Sequenzern zu tun. Sollte wohl irgendwie was technisches visualisieren.Ein Showelement ohne akustische Funktion.
@@gorgersiep4896 Ja, kenne mich etwas mit den Synthesizern der Ära aus - und das Ding da ist einfach nur eine Blinkbox, oder ein mir unbekannter Sequenzer, wobei der Formfaktor und die Präsentation für's professionelle Studio keinen Sinn macht.
kann dir da nur zustimmen und beipflichten wenn ich zu Hause bin und dann mich so langsam ramtaste muss ich immer noch an DAF denken oder NEU! oder auch Liaisons Dangereuses ... Bio konnte wirklich alles so verpacken das die Menschen auch dranblieben.
Bios Bahnhof war eine Sendung von hohem Anspruch und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Ein schöner Kontrast zu den gängigen Unterhaltungssendungen der 70 und 80er Jahre. Sammy Davis Junior hatte in einer der Sendungen gesagt, dass ihm keine bessere Sendung dieser Art bekannt sei.
Thank you for posting this. It's an example of an interviewer than really takes the time to properly introduce his guests to his audience. He has a sense of humour, but it's never at the expense of the musicians (and that would have been very easy at that point in time). Robert & Gabi are great and talk about their art in a way that people can understand, even if it's not their cuppa. Great stuff and wonderful document.
Ich bin ein Kind der 70er aber ein Jugendlicher der 80er🚀.Jede Zeit ist geil. Wichtig ist doch, dass man die Zeit in der man lebt auch als die Geilste im Augenblick empfindet. Ich würde sagen Biolek hat es gelebt und offenbar geliebt und nicht nur seine Freunde sondern auch sein Publikum, seine Gäste und seine Kollegen. Eigentlich fand ich Fernsehen damals schon größtenteils Schei..e aber den 30Jahre älteren Biolek fand ich „normal“ neben den vielen langweiligen und/oder konservativen Pfeifen an den Mikrofonen. Und dann hatte eine Person des öffentlichen Lebens immer den §175 im Nacken. Guter Mann gewesen. ✌️P.S. DAF war auch genial!🎶❤️
Herr Biolek, immer seine Art und seinen Umgang mit den Gästen geliebt DAF, eh wichtig für die Musiklandschaft Alfred kann Gabi ja jetzt noch einmal interviewen.
DAF - Am besten fand ich sie noch als Deutsch-Amerikanische Freundschaft mit der Platte "Die Kleinen und die Bösen". Zum Duo geschrumpft, brachten sie "Alles ist gut" raus, das den Kracher "Der Mussolini" enthielt. Mir hat die Platte gefallen. Sie war was Neues, obwohl sie in der Rückschau simpel gestrickr war, Paar Drums (Görl), was Bandmaschine und Texte, die Slogans waren (Delgado). Nur "Der Räuber und der Prinz" war etwas anders. Die Ernüchterung erfolgte bei einem Konzert (ich glaube, in Offenbach). Delgado vorne, Görl dahinter und dahinter wiederum 16 Kassettenspieler (so groß, wie ich sie noch nie gesehen habe) aufgebaut. Das Konzept war folgendes: Player für den Rhythmus an, Görl trommelt und Delgado (wie der hier rumhampelt, ging das übrigens das ganze Konzert so) singt. Song fertig. Und wieder: Player für den Rhyhmus an usw. Es war das langweiligste Konzert, das ich je gesehen habe und das ging anscheinend nicht nur mir so. Das Publikum ging so wirklich nur bei "Mussolini" oder "Verschwende deine Jugend" (ihre zweite Platte desselben Konzepts war inzwischen auf dem Markt) ab. Ansonsten hatte man das Gefühl, dass sich die männlichen Zuschauer darüber unterhielten, wo sie nachher einen saufen gehen können. Ich habe mal ein Konzert der frühen Ultravox (Noch mit !) gesehen, die zwar noch Gitarren benutzt haben, aber auch elektronische Instrumente. Ich will nur einen halbwegs fairen Vergeich anstellen, nicht etwa mit z. B. The Blues Band, die zwar auch in kleinen Hallen gespielt haben, aber eine komplett andere Musik machten. Deshalb Ultravox! Was die in ca. 70 Minuten in einer schäbigen Halle runtergerissen haben, brachte das Publikum wirklich zum Kochen. So sollte es Live sein. DAF waren Live überflüssig.
@@clash4ever Es wird auch in der Ankündigung gar keinen Bezug darauf genommen, daß DAF ja schon eine Vorgeschichte hatte. "Klein und Böse" kennt anscheinend auch kaum jemand, obwohl um Längen besseres Album. Bei solchen "Konzerten" fragt man sich dann schon, warum man da eigentlich hingehen soll - es ist einfach nur laut, es klingt mitunter echt mies, es nervt .. und einfach skippen kann man auch nicht. Einer der Tiefpunkte bei mir war Photek im Mojo. Das war kein "Konzert", wie ich annahm, der ließ einfach nur für so 2 Minuten Platten laufen lassen, dann die nächste, dann die nächste.. Neben einem gewissen harten Kern, der da etwas herumbreakte, war es wirklich genau so: Kleinere Rotten männlicher Zuschauer stehen da zusammen, von denen der eine oder andere mal Zigaretten zieht oder sich ein neues Bier holt. Ansonsten wird dann gequatscht, richtig zugehört aber nicht. Anscheinend gab es auch nicht viel zum Zuhören.
Wenn man Bio reden hört muss ich an meine Oma denken die mochte und verstand meine Musik/Generation ganz sicher nicht aber sie zeigt Interesse und machte sich nicht darüber Lustig...eine großartige Einstellung!
Ja Wahnsinn. Die Sendung habe ich damals gesehen und es war mein erster Kontakt mit der Neuen Deutschen Welle. Vielen Dank für das Video, da kamen Erinneruingen hoch.
Beim zweiten (nicht letzten ;-) Mal Anschauen möchte ich Alfred Biolek Respekt zollen, wie eloquent er ist. Das ist ja nicht auswendig gelernt. Kann auch nicht jeder… 👍
Ja, die 80er, meine Zeit und Alfred Biolek war echt cool. Ich lebte damals in der DDR und wir waren total begeistert von dieser Mucke - NDW. DAF, SPLIFF und die anderen Bands.
Achja das waren noch Zeiten in den 80'er Jahren. Klasse Band DAF. " Der Räuber und der Prinz" " Wir tanzen Mussolini" usw. Gab echt gute Bands damals, dazu gehörten ua. auch Ideal, Rheingold, Nichts, Fehlfarben, Die Krupps.
Ich liebe D.A.F for ever und immer, als wärs das letzte Mal R.i.P Gabi Robert, wir trafen uns mal im Malesh 😮, es war ein mir so erfreulicher Augenblick Dies ist wohl mein absoluter Lieblingssong
Alfred Biolek`s Musikanalyse ist phantastisch - macht Spaß zuzuhören. Der DAF-song ist sehr gut - (würde mich nicht wundern, wenn auch hier Conny Plank die FInger als Produzent hatte).
Das ist wahrlich ein Blick in die Vergangenheit der deutschen Musikkultur. Spannend zu sehen, wie umfassend Alfred Biolek die Band aber auch das Genre erklärt, und - den Gesichtsausdrücken des Publikums nach zu urteilen - erklären muss. Spannend auch, wie viel Zeit im öffentlich rechtlichen Fernsehen einem solchen Phänomen (Punk) und der Band DAF im besonderen eingerichtet wurde. Wie "anders" diese Zeit war, lässt sich insbesondere an einem Detail ablesen: im Publikum wurde (leidenschaftlich) geraucht...
Danke für den upload, das war neben trio in der hitparade und den neubauten im sonntag morgen programm einer von 3 schlüsselmomenten in meiner musikalischen findungsphase. Sehr sehr geil 👌
Dachte ich mir auch. Allerdings empfand ich es überhaupt nicht als störend/too much. Im Gegenteil. Ein Moderator der sich ausreichend Zeit nimmt, um dem Publikum Informationen zum Künstler zu geben. Man denke an Stefan Raab, wenn man wissen will, wohin sich das entwickelt hat.
Nein eben nicht. Wenn man erzählen kann und sich selber in den Hintergrund stellt, hören die Menschen auch heute gerne zu. Leider sind die Programmgestalter nicht mehr im Stande solche Formate im Abendprogramm unterzubringen, obwohl sie in den eigenen Reihen durchaus fähige Talente haben, denen sie jedoch lieber Steine in den Weg zu legen scheinen.
Biolek (und sein Redaktionsteam) war am Puls der Zeit damals. Bei ihm hatte Kate Bush ihren ersten Live-Auftritt im TV. The Human League traten bei ihm auf, als sie hierzulande noch kaum jemand wahrnahm, usw.
Muss man ihm lassen und das im Abendprogramm. Er hatte wohl um 1970 eine Persönlichkeitsveränderung, als er in München wohnte und immer mehr in Künstlerkreisen verkehrte. In einem Interview aus dieser Zeit, sah er wie ein Penner aus, sorry. Das Ganze erinnert mich etwas, als das flämisches Duo, Pas de deux 1983 beim Grand Prix Schlager Wettbewerb auftraten.
Habe die erste Ausstrahlung damals leider nicht gesehen (da war ich 13), leider...obwohl Biolek bei uns eigentlich immer lief. Zu der Zeit fing auch nein Interesse für genau diese Musik an 🖤. Bin zb. von 81 an Devotee und klar, DAF hat auch eine große Rolle gespielt . Auf jeden Fall hat Bio der Band ein klasse verbales Intro gegeben 👍 . Aber in diesem TV Format von ihm kamen zum Glück auch solche Highlights gelegentlich vor.
I would love to understand this, always been a fan of DAF since Die Kleinen und die Bösen. Digging down on who Alfred Biolek was turned into a fantastic rabbit hole, no surprise Fassbinder's name turned up quickly 🙂
DAF war für mich damals das Erste was ich von der NDW gehört habe. Zusammen mit IDeal und Hans-a-Plast. Begonnen hatte es ja schon früher, aber bis es zu uns aufs Dorf kam dauerte es bis 1981...es war der Übergang von der Subkultur zur kommerziellen Neuen Deutschen Welle. Genau meine Jugend mit Feten und Disco. Jeden Abend auf der Rolle.
Ja, mit Ronnys Popshow, Formel 1,dem Musik-Convoy als man noch Bands wie Depeche Mode, Einstürzende Neubauten, X-Mal Deutschland oder auch Gary Numan eine Chance gegeben hat um beim breiteren Publikum bekannter zu werden.
@@michaelhopke1916 wir, 60, gehen im Juni zu Iron Maiden nach Hannover, waren letztes Jahr bei KISS und bei Deep PURPLE. Vor paar Jahren bei AC/ DC, Aerosmith und Black Sabbath ( war tollstes Konzert, wo ich je war)
Ich (Bj.70) mag und mochte ihn immer ... meine Eltern damals immer mit vorgehaltener Hand : "Der Schwuli". Damit ist viel gesagt was Alfred Biolek durchleiden musste. DAF ... unvergessen, Der Mussolini war damals wie heute so genial.
Ich war noch ein Kind als Alfred Biolek diese Sendung moderierte. Ich bin mir nicht einmal sicher ob das meine ältere Schwester geschaut hat. Von DAF habe ich erst später was mitbekommen.