Sehr Informatives Video, ich habe einiges gelernt wovon ich nur wenig Ahnung hatte. Das ist das erste Video was ich von dir sehe und muss sagen, dafür dass du "nur" 2000 Abonnenten hast, machst du sehr gute Videos :) Neben Italien fandt ich Japans Schulden Situation sehr Interessant, es ist zwar eine andere Situation aber eine extreme Niedrigzinspolitik, kombiniert mit dem Fakt das der Hauptteil der Schulden (über 2/3 ) der Zentralbank gehören. Und die Zentralbank bei Jeglichen Finanzprodukten Beteiligt ist wie Unternehmens/Staatsanleihen + sogar Aktien.
Die Realität wird im Video sehr schön und richtig vorgetragen. Aus makroökonomischer Sicht sollte man aber wissen: 1. Hohe Staatsverschuldung und unzureichende Besteuerung sind nicht allein das Problem von Italien, sondern von allen hoch entwickelten Industrieländern. 2. Wirtschaftswachstum gibt es da nur noch, wenn dies der Staat durch eine jährliche Neu- und Höherschuldung induziert. Ganz einfach, weil nach den privaten Haushalten nun auch die Unternehmen Nettosparer geworden sind und das Wirtschaftswachstumsmodell Leistungsbilanzüberschüsse entweder nie möglich war oder an seine Grenzen gestoßen ist. Deshalb werden die Staatsverschuldungen nur einen Weg kennen: nach oben. Das kann man durch eine höhere Besteuerung von hohen Einkommen/Vermögen, die eine hohe Sparquote aufweisen oder aufgewiesen haben, zwar dämpfen aber nicht auf null bringen. Dies stellt auch kein Problem für zukünftige Generationen dar, wenn der Nennwert der Staatsanleihen niemals zurückbezahlt wird, sondern bei Fälligkeit bis in alle Ewigkeit durch die Ausgabe von neuen Anleihen revolviert wird. Die Zentralbank muss aber mit den Zinsen helfen, indem sie die Staatsanleihen so aufkauft, dass sie in einem verträglichen Rahmen bleiben. Am besten so wie das in Deutschland schonmal der Fall war bei null Prozent. 3. Die Vorstellung die Finanzmärkte sollten über die Zinsen für die Staatsanleihen entscheiden umso eine solide Haushaltspolitik zu erzwingen, ist sicherlich gut gemeint, hat aber mindestens drei Haken: a) Der Staat könnte durch einen äußeren Schock eine höhere Staatsverschuldung aufweisen müssen und so höhere Zinsen zahlen in einer Situation, in der er es überhaupt nicht gebrauchen kann. b) Der Staat zahlt die Zinsen an Wirtschaftssubjekte, die eine hohe Sparquote aufweisen. Er zahlt also Geld an diejenigen die eine höhere Staatsverschuldung erzwingen. c) Die Abhängigkeit von den Finanzmärkten bringt ein Race-to-the-botton bezüglich den niedrigsten Unternehmensbesteuerungen, den schlechtesten Löhnen und die laxesten Umweltauflagen.
Danke wieder einmal für die aufmerksame und genaue Durchsicht meiner Lernvideos zum Thema "Wirtschaft" und danke auch für die ausführlichen Hinweise und Korrekturen!
Dann steht der Staat vor dem Konkurs und es werden rigorose Sparmaßnahmen eingeleitet, Kürzungen und Einsparungen, wo es nur geht, um schrittweise zur Kreditwürdigkeit wieder zurück zu kommen. Vor Jahren war das zum Beispiel in Griechenland so.