Wer nicht reden kann, ist dumm? Oder kommt es vor, dass ein geschickter Denker sich doch nicht auszudrücken weiß? Hier erfährst du von drei Theoriekomplexen.
Sprechen :ist nicht gleich: Sprache. Sprechen ist der motorische Akt. Du meinst Sprache bzw. Sprachgebrauch. Den wiederum kann jemand anderer aber erst dann zur Kenntnis nehmen, wenn sich die Sprache 'materialisiert' -> Schreiben oder Sprechen. Jetzt, wo ich hier schreibe, denke ich gar nicht (außer die Tasten recht zu tippen. Mit drei Fingern) - ich 'weiß' ja was ich schreiben will. Das ist (mir jedenfalls) eine entsetzliche Mühe - schließlich bedenke ich doch, dass DU mich verstehst. Das hat aber wiederum mit meinen Gedanken *zum Thema* gar nix zu tun. In Kürze wäre mein Antwort also: NEIN Wir haben schon gedacht, bevor wir sprechen konnten und eine Sprache hatten. Selbstverständlich modifiziert mein Sprachgebrauch - sogar die zufällige Muttersprache - mein Denken. Aber eher in einem lenkenden und beschränkenden Sinne. Die 'Erweiterungen' meines Sprachgebrauchs können so wirken, dass sie mehr Flexibilität und Raum hervorbringen - *zum Ausdruck* bringen. Mein Denken hatte das schon. btw: Die Kollegen vor Wittgenstein hatten nicht die geringste Ahnung, was Sprache eigentlich sein soll. In dieser Hinsicht braucht man die nicht berücksichtigen. Die reden da einfach dummes Zeug. Von Plato bis Kant. Auch Heidegger muss sich da was gefallen lassen.