Der unsicher-vermeidende Bindungsstil (1) - Ursachen und Verhaltensmuster (Einführung) Bindungsangst 

Gerne! 🙂

Herzlichen Dank für das tolle Feedback! :-)

Herzlichen Dank für die Wertschätzung! 🙂

Vielen lieben Dank für den wertschätzenden Kommentar! 🙂 Freut mich sehr, wenn es dabei hilft, Dinge zu verstehen und nicht persönlich zu nehmen, wenn z.B. jemand mit dem unsicher-vermeidenden Bindungsstil sich zurückzieht.

Jaaaa, wie es zu diesem Bindungsstil kommt, ist schon sehr traurig.

Vielen herzlichen Dank für den Kommentar! Tut mir leid, dass die Situation gerade so hart ist, aber wir können andere nicht ändern - sie können das nur selbst tun. Und es kostet unheimlich viel Energie, es vergeblich zu versuchen. Manchmal ist es die größte Befreiung, wenn man etwas aufgibt - oder loslassen kann. Alles Gute dafür!

Ahhh, wie cool! 🙂 Das freut mich! Ich hoffe, dass ganz viele hilfreiche Sachen dabei sind. 🙂

Viele lieben Dank für den wertschätzenden Kommentar! 🙂

Vielen herzlichen Dank für das tolle Feedback! Ich denke, dass es sehr wichtig ist, sich selbst zu verstehen. Das gibt einem eine gewisse Sicherheit. Und von diesem Punkt aus, kann man dann prima umlernen. Alles Gute weiterhin!

Ich habe noch weitere Folgen zu dem Bindungsstil gemacht, in denen hoffentlich einige Anregungen zu finden sind. Es geht zunächst darum, diese Muster zu erkennen und eben als MUSTER zu entlarven, die mal eine bestimmte Funktion erfüllt haben, aber jetzt nicht mehr hilfreich sind (in der Kindheit waren sie ja durchaus funktional!). Und dann kann man sich auch bewusst davon abgrenzen und gucken, was unter den aktuellen Bedingungen besser funktioniert. Sehr hilfreich ist der Kanal von Dr. Ero Langlotz hier auf RU-vid. Bei seinen Videos kann man auch mitmachen (er arbeitet systemisch und hat einen sehr hilfreichen traumatherapeutischen Ansatz entwickelt). Auf seiner Website www.e-r-langlotz.de/ und seinem Kanal (einfach seinen Namen hier in der Suchleiste eingeben) kann man kostenlos sehr viel Material finden und eben sogar Aufstellungen mitmachen (ich habe auch ein Video zum Thema "Schattensegeln" gemacht, in dem ich erkläre, wie das funktioniert). Der Schlüssel ist immer zunächst Bewusstheit, also, zu verstehen, dass es Blockierungen und Muster gibt - und dass diese mal einen Sinn gehabt haben, einen jetzt aber blockieren. Und dann muss man eben gucken, was die gesündere Alternative ist. V.a. beim unsicher-vermeidenden Bindungsstil spielt z.B. auch toxische Scham häufig eine Rolle (auch dazu habe ich mal eine Serie gemacht). Das sind alles Dinge, an denen man arbeiten kann. Das dauert etwas, weil wir es ja Jahre lang gewöhnt waren, so zu funktionieren, aber es wird Stück für Stück besser, wenn man sich immer mehr bewusst macht. So funktioniert ja auch jede gute Therapie 🙂 Alles Gute!

Herzlichen Dank für den Kommentar. Das tut mir leid. Aber wenn die Angst größer ist, ziehen sich vermeidend Gebundene zurück. Dann sollte man sich das auch nicht länger antun, weil es für einen selbst sehr verunsichernd sein kann, diese Erfahrung zu lange zu machen.

Herzlichen Dank für den Kommentar! Das kann sich tatsächlich auch ändern. Wenn an unsicher-ambivalenten bzw. desorganisierten Bindungsmustern gearbeitet wird, treten oft die vermeidenden stärker hervor. Oder es gibt auch unsicher-ambivalente Bindung mit stark vermeidender Tendenz. Das hängt einfach davon ab, welche Muster gerade stärker verwendet werden. Es hilft enorm, an einer gesunden Abgrenzung zu arbeiten, dann tritt diese Überwältigung immer stärker in den Hintergrund. In längeren Beziehungen kann es auch sein, dass man sich immer "sicherer" fühlt und deshalb ängstliche Muster ganz verschwinden. Dann tritt auch die Vermeidung in den Vordergrund.

@@mindmambo vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das klingt sehr einleuchtend für mich ❤️

@@lenakuhbach7565 Gerne 🙂

Herzlichen Dank für den Kommentar! Das kann natürlich sein, aber es ist immer etwas schwierig, einen Bindungsstil zu "diagnostizieren" (es ist ja auch keine Diagnose, sondern es sind erlernte Muster). Am besten kann man das bei sich selbst machen. Man kann sich nämlich auch ziemlich vertun, z.B. als Partner denken, dass jemand unsicher-vermeidend ist, aber in Wirklichkeit ist die Person desorganisiert gebunden - da gibt es ja auch vermeidende Muster, aber eben auch stark kontrollierende (ängstliche). Generell kann man sagen, dass es schwierig ist, eine Beziehung oder ein beziehungsähnliches Konstrukt mit Menschen zu haben, die stark vermeidende Muster haben und z.B. nicht verlässlich kommunizieren können, sich auch nach langer Zeit nicht verletzlich zeigen können usw. Problematisch ist es v.a. dann, wenn die Person nicht daran arbeiten will. Das kann nur die Person selbst entscheiden und es ist ihr volles Recht, nichts ändern zu wollen. Aber man kann selbst eine Grenze setzen und sagen: "Das ist mir zu wenig. Das passt leider nicht für mich." Da muss man selbst wissen, was man möchte. Wenn man sagt: "Das ist für mich völlig okay, ein beziehungsähnliches Konstrukt zu haben! Mehr brauche ich gar nicht!" - dann passt das ja. Aber wenn man eine Beziehung und Verlässlichkeit von einen Menschen erwartet, der das nicht geben will oder kann - dann macht das was mit einem. Und dessen sollte man sich immer bewusst sein. Man vernachlässigt sich dann eigentlich selbst.

@@mindmambo Ganz genau so fühlt es sich an..Ich vernachlässige mich zeitweise selbst und stelle fest dass ich das so nicht möchte..Ich nenne es Klohaltung ,sprich..nicht sitzen und nicht stehen..tagelang warten auf eine Antwort ob ein Treffen stattfindet oder nicht.Beim Versuch ihm das begreiflich zu machen fällt er aus allen Wolken und versteht nicht was ich ich sagen will damit..Ich habe auch ein Leben..und zwar ein reich gefülltes..Zwei Kinder zwei Jobs ,viele Freundinnen und Bekannte..Da ist er eine schöne Dreingabe für Körperlichkeit und fürs Herz..Darum ist eine Affäre ausreichend und genug..Aber ich hab gelernt mittlerweile die Reise dann einfach anders zu verschenken und nicht mehr so lange zu warten..Komischerweise kommt er,wenn ich mich zurück nehme dann doch hinterher..mal sehen wie lange noch.Danke für die ausführliche Antwort ☺️

Ja, das stimmt. Aber auch unabhängig von Persönlichkeitsstörungen gibt es vermeidende Bindungsmuster. Leider können nur die Betroffenen selbst daran arbeiten. Aber als Partner kann man sich davon abgrenzen, indem wir das Verhalten des vermeidenden Partners nicht persönlich nehmen - und aus der Beziehung gehen, wenn es uns schadet.

Danke für den Kommentar! An den Mustern kann man prima arbeiten, also, es sind keine festgelegten Typen! 🙂

Therapie

@@mindmambo ja wenn das nur mein einziges Problem wär aber bin jetzt eh schon 1,5 Jahre in Behandllung

@@26DeislerFCB Alte Muster zu ändern, dauert leider, weil wir manchmal auch wieder in sie zurückfallen können. Und oft merkt man gar nicht, was sich schon alles geändert hat, weil es zu unserem neuen "Normalzustand" wird.

Nein, bisher leider noch nicht...

Danke für den Kommentar! Das ist dann der ängstliche Bindungsstil. Das ist ein dysfunktionaler Bindungsstil, der mit Ängsten (v.a. vor dem Verlassenwerden) und mit starkem Kontrollverhalten assoziiert ist. Es gibt unterschiedliche Muster, die sich als Reaktion auf bestimmte Problematiken entwickeln. Und bestimmte Muster sind eher vermeidend, ändere ängstlich/kontrollierend. Es gibt aber auch eine Mischung, z.B. beim desorganisierten Bindungsstil. Hier geht's zur Serie zum Thema ängstlicher Bindungsstil: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-6Hjk3O9xiw0.html

@@mindmambo vielen Dank👍

@@s.m.9428Gerne 🙂

Gute Frage! Die fünf emotionalen Grundbedürfnisse sind: Das Bedürfnis nach sicherer Bindung, das Bedürfnis nach Autonomie, Identität und Kompetenz (oder Selbstwertsteigerung), das Bedürfnis nach realistischen Grenzen und Selbstkontrolle, das Bedürfnis nach Freiheit im Ausdruck von Bedürfnissen und Emotionen und das Bedürfnis nach Spontaneität und Spiel.

Wie komme ich in dessen Befriedigung? Wo beginne ich wie?

@@katja7795Am besten fängt man damit an, die eigenen Bedürfnisse kennenzulernen (dabei kann man erstmal die Grundbedürfnisse durchgehen und nachspüren, was einem fehlt) und dann guckt man, was hilft. Wenn man zum Beispiel das Bedürfnis nach Spontaneität und Spiel hat, kann man gucken, was einem dabei hilft, diesem Bedürfnis gerecht zu werden. Da kann man verschiedene Sachen ausprobieren - vielleicht hat man Lust darauf, Theater zu spielen oder mal mehr Quatsch zu machen, sich einfach mal nicht nur an der Pflicht orientiert zu verhalten etc. Ob ein Bedürfnis erfüllt wird, erkennen wir daran, dass uns eine Sache gut tut - wir fühlen uns dann wohl. Und das sind bei jedem Menschen eben unterschiedliche Dinge. Das Problem ist meistens, dass wir uns nicht erlauben, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, weil wir gelernt haben, sie zu unterdrücken (z.B. um es anderen recht zu machen, andere zu regulieren usw.). Aber auf diese Weise können wir uns natürlich nicht an unseren eigenen Bedürfnissen orientieren und sie nicht erfüllen. Man fängt am besten an, indem man sich die Grundbedürfnisse anguckt und überlegt, was einem am meisten fehlt, dann probiert man ein paar Dinge aus und guckt, ob einem das gut tut. Und dann kann man Stück für Stück weitermachen. Das ist wie eine Entdeckungsreise 🙂 Neugierde ist sehr hilfreich und auch mal etwas Neues auszuprobieren, was man sich bisher vielleicht noch nicht erlaubt hat.

Kein Problem! Das hat doch nichts mit Schwäche zu tun...

@@mindmambo Finde ich schon: ich schaffe es einfach nicht, zu dem zu stehen, was ich denke 🫣 PS: dieses Video hat wirklich geklickt bei mir! Habe schon einige englischsprachige Videos zum Thema Attachment Style geschaut, aber erst deine super informativen Erklärungen haben das ‚AHA‘ bewirkt 👍

@@dGanja Freut mich sehr, dass du hier was mitnehmen kannst! 🙂 Zu dem, was du denkst zu stehen, kannst du ja üben! Mach dich dafür nicht fertig. Das ist offenbar noch ein Trigger, dem etwas zugrunde liegt. Vielleicht hat es ja was mit Beschämung zu tun. Da wird ein Schutzmechanismus aktiviert - sei dir dafür nicht böse. Das kannst du ändern!

Herzlichen Dank für den Kommentar! 🙂 Sich mit dem Thema zu beschäftigen, Bücher zu lesen und Podcasts zu hören, aber sich nicht den eigenen Gefühlen zu stellen, kann selbst eine vermeidende Copingstrategie sein, wenn man nicht ins Tun kommt, sondern sich nur das Wissen aneignet. Das ist ein notwendiger Schritt, aber es ist nur der erste Schritt, das Ganze zu verstehen. Im Englischen spricht man von intellectual oder cognitive bypassing - man weiß dann zwar viel über eine Sache und entwickelt auch bestimmte Überzeugungen dazu, aber mit den eigenen Gefühlen setzt man sich immer noch nicht auseinander. Gerade bei Menschen mit vermeidenden Mustern ist das häufig der Fall. Es gibt auch spiritual bypassing - da versucht man über spirituelle Ansätze die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen zu umgehen. Bei Menschen mit vermeidenden Mustern ist aber die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, v.a. mit der eigenen Verletzlichkeit (also mit den Anteilen, die bedürftig und verletzlich sind, von Vermeidern aber als Schwäche abgelehnt werden) zentral. Jeder von uns hat diese Anteile und wir müssen lernen, damit umzugehen, sonst wird es einem ganz schnell zu viel und man ist "weg", weil man sich nicht mehr regulieren kann. Und Kommunikation ist der zweite große Punkt. Aber da ist es im Prinzip das gleiche Problem (Auseinandersetzung mit der eigenen Verletzlichkeit). Es gibt keinen zeitlichen Rahmen, den man da abstecken kann. Bei manchen dauert es ein paar Monate, oft sind es Jahre und manche legen diese Muster nie ab - je nachdem wie groß die Angst vor der eigenen Verletzlichkeit und der Leidensdruck sind. Es sind Prozesse, die umgelernt werden. Es gibt oft die Vorstellung, dass es irgendwann "klick" macht und dann alles "gut" ist, aber so funktioniert es nicht. Es ist ein Prozess, der langsam vonstatten geht und wenn es gut läuft, merkt man irgendwann, dass etwas anders ist als vorher. Woran man aber relativ gut arbeiten kann, ist die Ebene des Verhaltens. Man kann sich bewusst machen, dass wir bei unserem Verhalten die Wahl haben. Wir können entweder den gewohnten Weg gehen und vermeiden (das fühlt sich erstmal sicherer an) oder wir entscheiden uns bewusst dafür, uns eben anders zu verhalten, obwohl es sich erstmal ganz und gar nicht sicher anfühlt. Das können auch schon Kleinigkeiten sein. Wenn jemand z.B. ein unzuverlässiges Kommunikationsverhalten hat, kann die Person versuchen, Bescheid zu sagen, wenn sie emotional dysreguliert ist und nicht einfach gar nichts zu sagen.

@@mindmambo Tausend Dank für deine so ausführliche Antwort❤️ Du bist bisher die einzige, die mir überhaupt auf diese Frage geantwortet hat, die mir schon so lange unter den Nägeln brennt.

@@stefaniegleichmar9352 Gerne! 🙂

Eine tolle Idee! 🙂 Eigentlich sollte tatsächlich jeder die Möglichkeit haben, sich zum Thema Bindung zu informieren. U.a. deshalb mache ich auch diesen Kanal. Zwei unsicher-vermeidend Gebundene können miteinander klarkommen, aber wenn alle immer auf Distanz gehen und sich zurückziehen, wird es natürlich schwer, eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Deshalb kommt es häufig dazu, dass ein ängstlich Gebundener und ein vermeidend Gebundener in eine ängstlich-vermeidende Dynamik geraten. Oder ein desorganisiert Gebundener und ein vermeidend Gebundener finden zueinander. Das ist oft dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip. Das muss man dann sehr bewusst durchgehen, weil man sich sonst ständig gegenseitig in ungesunde Muster hineintriggert. Aber die Arbeit muss eben immer von BEIDEN Seiten geleistet werden. Und gerade bei Vermeidern ist es oft schwierig, an diesen Punkt zu kommen, weil Vermeidung ja super klappt. Man rennt immer weg, sobald es schwierig wird und ist in Sicherheit. Und weil vermeidend Gebundene oft der Auffassung sind, dass sie überhaupt keinen anderen brauchen (in der Kindheit mussten sie ja auch alleine klarkommen), funktioniert das eben auch. Und selbst wenn man eine Beziehung erhalten will, ist man oft so überwältigt von den Erwartungen anderer oder von Stressereignissen, dass man sich zurückziehen MUSS, um all das verarbeiten zu können.

Was bedeutet SGs? Und gibt es so ein Buch?