Hallo, lieber Herr Bergmann, Zu Ihrer harten Idee der Enteignung hat unsere Gesellschaft aber doch bessere Wege: Umsiedlung resp. Verständnis, dass, wo man bisher nutzte, die Bedingungen dazu ungünstig sind. Weinberge nahe am Talgrund oder gar IN der Aue sind klimatisch benachteiligt! Da passen Rüben hin. Aber dort in die von Natur aus schmale Aue passt nur die Aue - allenfalls Beweidung - und jedenfalls ist von jeder Auffüllung der Aue abzusehen. All´ diese "Fehler" bestehen weiter. Aber es gehört auch zu unserer Gesellschaft, dass die Menschen Initiative ergreifen müssen - von Außen (da ich nicht im Ahrtal wohne, es aber zu meiner Kindheit gehört, fühle ich mich "betroffen") oder von Innen: die vielen Einwohner und Arbeitenden dort sind gefragt. Wie soll die Zukunft sein? Ein "gefährliches" Hochwasser ist absehbar zu erwarten - je länger die Ortschaften ohne Dämme bleiben, die im Juli 21 freigeräumte Aue wieder verfüllt wird und die Seitentäler bleiben wie sie jetzt sind, je näher rücjt das nächste Ereignis. DAS ist die Natur von Fließgewässern. Wir können das an uns Menschen selbst sofort einsehen: Niemand wird in einer Zwangsjacke herumlaufen wollen - sie wird gesprengt ... . Einen Fluss kann man nicht einfach wegtun oder klein machen - das Wasser kommt vom Berg unweigerlich. Ist doch ur-einfach. Und das Ahrtal ist ohne seine Ahr weniger als halb so viel Wert. Viel weniger Besucher kämen. Wegen Weinbergen kommen weniger, die zudem bisher jährlich intensiv aus Hubschraubern tonnenweise Giftladungen oder Bakterien abbekommen, damit die Schädlinge am überdüngten und überzüchteten Wein unterdrückt werden(?!). Wer dies Art Landwirtschaft erlebt, selbst in den Sprühnebel gelangt, weil der Pilot nicht mit Leuten rechnet ... der war da das letzte Mal. - Das ist ein eigenes Thema, es bezieht sich bald auf unsere gesamte an sich "bäuerlich" zu nutzende offene Landschaft. Derzeit/In diesen Jahren sind wir scheinbar unempfindlich dagegen geworden, dass unsere Nahrung "behandelt" wird - mit Substanzen, vor denen jeder, der mal dran riec hen würde Reißaus nehmen wollte! Ich bin optimistisch, dass das nicht mehr lange hingenommen wird. Derzeit aber darf die Homöopathie und die Demeter Landwirtschaft noch verunglimpft werden. Auch das hat keine Zukunft, diese Art von materialistischem Umgang mit Natur, Boden und Mensch hat im Vergleich zu einer, die auf Empathie mit allem Lebendigen setzt, keine Chance, die kommenden Jahrzehnte durchzustehen. Bürger und Konsumenten werden entscheiden. Zu Ihrer Idee der Enteignung (haben sie das wirklich ernst gemeint?) sage ich also, nein, das möge auf gutem von Einsicht begleitetem Weg gelöst werden - und bitte sehen Sie auch den jüngsten Film an ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-IqwnUT7gTcU.html "Retentionsraum schaffen, Menschen schützen und Kulturgut erhalten! ... gute Zukunft an der Ahr!". Darin empfehle ich zu prüfen, nahe am Tal liegende Weinberge in Wohnbereiche umzuwidmen. In der Tat sehe ich angesichts immer noch sehr vieler IM Stromstrich stehender Häuser (die nie hätten geplant, nie hätten genehmigt und nie hätten bewohnt werden sollen)*, keinen anderen Weg als Umsiedlung zu beginnen. Land ist rar. Anregungen werden gerne angenommen! An der Ahr möge eine gute Entwicklung einsetzen! Dazu ist alles Erforderliche bekannt und technisch machbar! / BG *so sehr ich die Romantik am Flus verstehe, aber von Natur aus gehören in Auen allenfalls Pfahlbauten oder Zelte für kurze Aufenthalte - Naturvölker siedeln nie in Auen...)
das hört wieder auf. Ich bin notorischer Optimist.:)
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Wenn ich in Wikipedia "Ahrbrücke" eingebe, erscheint dierser Text: "Die Ahrbrücke oder Nepomukbrücke in Rech, einer Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz), ist eine Steinbogenbrücke über die Ahr. Die Straßenbrücke verbindet den Ortskern mit der Bundesstraße 267. Das Bauwerk ist seit 1981 ein geschütztes Kulturdenkmal." Schlage ich daselbst nach unter "Kulturdenkmal", lese ich : " Ein Kulturdenkmal ist im allgemeinen Sprachgebrauch laut Duden ein Objekt oder Werk, „das als Zeugnis einer Kultur gilt und von [künstlerischem und] historischem Wert ist“.[1]" Nun vernehme ich betrübt und erstaunt, dass dieses Objekt, oder sagen wir besser "Werk" dazu - ein wesentlich prägendes Element der Ahrlandschaft!, füge ich hinzu - abgerissen werden soll. Habe ich doch vernommen, dass so ziemlich alle Brücken der Ahr der verheerenden Flut erlagen, doch diese Brücke hat zum größten Teil der Zerstörung widerstanden. Wie kann man besser belegen, dass die Brücke tüchtig ist? Hat sie Schäden davongetragen, so dürfte eine Reparatur in einem für seine Leistungskraft seiner Ingenieure und Handwerker bekannten Land durchaus möglich sein... - so denn der Wille vorhanden ist. So drängt sich mir erst einmal der Gedanke auf, der Wille ist schwach. Es heißt unter Wikipedia, "Kulturdenkmal" weiterhin: "Weitere Bezeichnungen sind Kulturgut oder Erbe (wie Welterbe oder Kulturerbe)". Ich stelle fest, dass die Nepomuk-Brücke nicht dem Schutz eines Kulturguts, gar eines Welterbes, einem technischen Werk denkwürdiger Güte, unterstellt ist, vielmehr wohl zum Opfer zaghafter Entscheidungen auserkoren wurde. Ich möchte den wohlwollenden Fachleuten nicht ins Handwerk reden, so denn die Brücke unrettbar und eine Gefahr für Leib und Leben sein sollte, wenn aber kleinliche Gründe - in dem Falle auch Kostengründe - den Ausschlag für die Entscheidung des Abrisses sein, dann kann ich nur aus meiner Erfahrung als politisch kritischer Bürger sagen: Geld ist immer genug da, wo ein Wille ist! Als eine Lösung der künftigen Standsicherheit der Brücke ist mitunter eine kluge Planung des Flussverlaufs anzuführen, so wie du es anklingen lässt. Ich wünsche den Verantwortlichen Mut und Willen, ein Kulturerbe und ein landschaftprägendes Gut erhalten zu wollen. Dir, lieber Bernd, recht schönen Dank für dein Engagement und deine Expertise! Beste Grüße! Dein Hans-Günter Felser
