Für mich Eine der schönsten Fabrik-Bauwerke überhaupt.
Gebaut wurde sie 1927-1930 von Kurt Bärbig.
Das durch einen Tunnel mit einer Wagenhalle auf der gegenüberliegenden Straßenseite verbundene Produktionsgebäude ist als erster Teil eines wegen der Weltwirtschaftskrise nicht vervollständigten Komplexes zur Nahrungsmittelproduktion (Bäckerei, Brauerei, Brennerei) ausgeführt worden. Das Gebäude besteht aus zwei sechsgeschossigen, im stumpfen Winkel zueinander angeordneten Flügeln und einem achtgeschossigen Turm.
Die nach neusachlichen Prinzipien gestaltete Anlage ist ein mit roten Klinkern (Sandstein, Werkstein, Putz sind als typische Fassadenmaterialien in Sachsen bekannt. Backstein, Ziegel, Klinker verbindet man mit Norddeutschland, Hansestädten wie Lübeck oder Hamburg.) verkleideter Stahlskelettbau. Sie wurde nach Kriegsschäden verändert und 1995 entkernt. Typisch für die Zwanziger Jahre ist zudem die Lichtarchitektur in Form des damals nachts von innen beleuchteten sechseckige Glasturms - als markante Firmenwerbung im Stadtraum. Er ist als Schutz vor Vandalismus mit Holz verkleidet.
Das Gebäude wurde bereits 1978 unter Denkmalschutz gestellt.
Während die Wagenhalle als Go-Kart-Bahn genutzt wird, steht das Hauptgebäude seit 1991 leer! Das unter Denkmalschutz stehende Hauptportal der ehemaligen Hauptbetriebsanlage des Konsumvereins „Vorwärts“ auf der R***straße vom Architekten Kurt Bärbig wurde Ende der 1990er illegal abgerissen. Die Stadt sucht nach einem Investor. Die hohen Denkmalschutz-auflagen haben aber möglicherweise bisher ernsthafte Interessenten abgeschreckt. Dennoch ist dringend Handlungsbedarf, denn die gefährdete Industriearchitektur verfällt mit jedem Jahr Leerstand mehr. 2012 schlägt in seiner Diplomarbeit Thomas Baumann die Umnutzung zu einem Technologie- und Gründerzentrum in Verbindung mit Instituten der TU vor.
27 ноя 2015